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    Regina R.

    Friseurin
    10.04.2016

    „Wenn sie sich nicht selbst bewegen, erreichen die Friseure nichts.“

    Als Regina Richter das Friseurhandwerk erlernte, damals in den 70ern, da war sie in Europas größtem Salon beschäftigt. 1.000 Quadratmeter im Erdgeschoss eines der ersten Plattenbauten in der DDR mitten in Leipzig maß der Astoria-Salon. Das Haus steht noch nahe dem Leipziger Markt, allein der Salon ist deutlich geschrumpft. Das Erdgeschoss teilt er sich heute mit anderen Geschäften. Und auch Regina Richter musste zurückstecken, als mit dem Fall der Mauer auch ihr Salon schrumpfte. Zu DDR-Zeiten war ihr Berufsstand angesehen, im vereinten Deutschland zählte ihr Handwerk zu den am schlechtesten bezahlten. Arbeitsverhältnisse zu 1,50 Euro Stundenlohn wurden bei bundesweiten Razzien in Salons aufgedeckt. In Regina Richters Friseursalon galt immerhin einen Tarifvertrag, der Stundenlöhne von um die 6 Euro sicherte.

     

     

     

    Den gab es in ihrem Salon auch deshalb, weil sich Regina Richter gleich nach der Wende für einen Betriebsrat stark gemacht hat. Viele Jahre war sie dessen Vorsitzende und mindestens genauso lange schon ehrenamtlich bei ver.di aktiv. Inzwischen auch auf europäischer Ebene. In der EU setzt sie sich für europaweite Standards im Friseurhandwerk ein. Über eine Million Beschäftigte arbeiten in Europa in einem von rund 400.000 Salons. Allein in Deutschland gibt es mehr als 200.000 Friseurinnen und Friseure. Auch für sie hat ver.di jahrelang einen gesetzlichen Mindestlohn gefordert – am Ende mit Erfolg. Der Fachbereich Besondere Dienstleistungen vertritt ihre spezifischen Interessen.

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