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Fier B.

Angestellter in der Abfallwirtschaft
17.10.2016

"Sind wir viele, sind wir organisationsstark, haben eine größere Mitbestimmung beim Arbeitgeber und können Sachen erreichen, die man als Einzelner nie erreichen könnte."

Die Werbesprüche der Berliner Stadtreinigung (BSR) haben Kultstatus: "Ich bring eben den Müll weg, Schatz", "Lola trennt" oder "Was du heute kannst entsorgen".

Wie sich Müllwerken wirklich anfühlt, weiß Fier Baauw nach 40 Arbeitsjahren bei der BSR genau. Der Wettbewerb in der Entsorgungsbranche ist hart und wird über die Lohnkosten ausgetragen. Bei Ausschreibungen zählt nicht die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens, sondern das billigste Angebot. Die Konsequenz: Arbeitsverträge werden befristet, eigene Leiharbeitsfirmen gegründet. Die Müllwerker verarmen – trotz Arbeit.

Fier Baauw ist Mitglied des Gesamtpersonalrats, einer Interessenvertretung des öffentlichen Dienstes, zu dem seine Dienststelle gehört. Er ist froh über die Mindestlohn-Kampagne, die ver.di ins Leben gerufen hat. Sie rückt die Folgen einer ruinösen Verbilligung der Arbeitskräfte auch im Abfallgewerbe in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

 

 

 

Inzwischen wurden auch für Leiharbeitnehmer in der Abfallwirtschaft verbindliche Mindestlohn-Untergrenzen festgelegt. Liest Fier Baauw den flapsigen BSR-Spruch "Gut für den Kreislauf", wird er ernst: Müllwerken ist Schwerstarbeit.

ver.di klärt auf und geht mit Präventionsprogrammen in die Entsorgungsbetriebe, zum Beispiel mit der "fahrbaren Muckibude", in der Müllwerker und -fahrer auf dem Betriebsgelände trainieren können. In Arbeitsgruppen tauschen sich ver.dianer zu Problemen des Gesundheitsschutzes in Müllverbrennungsanlagen oder zur Aufwertung der Arbeit der Straßenreiniger aus. "We kehr for you" – ver.di tut das auch.

 

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