Beate Mickasch und Bärbel Thamhayn arbeiten im Einzelhandel, in der Branche, die wie kaum eine andere in Deutschland zunehmend durch Minijobs, Leiharbeit, Werkverträge und geringe Bezahlung gekennzeichnet wird. Das macht es auch für ver.di immer schwieriger, die Beschäftigten im Handel zu organisieren. Beate Mickasch und Bärbel Thamhayn, die beide in einem Edeka-Markt arbeiten und auch im Betriebsrat sind, haben es dennoch geschafft, 80 Prozent der Beschäftigten zu organisieren.
„Es macht unheimlich viel Spaß, in der Gemeinschaft Dinge zu erreichen. Als einzelner kann man längst nicht so viel erreichen wie in der Gruppe.“
Bärbel T.
Aber sie wissen auch, dass das viel Einsatz erfordert. Es gibt kaum noch Schichten im Handel, in denen die gesamte Belegschaft komplett arbeitet. Vielmehr sieht es in manchem Betrieb so aus, dass nahezu täglich andere Menschen miteinander arbeiten. Wenn niemand mehr eine Vollzeitstelle hat, sondern nur Teilzeit arbeitet oder einen Minijob oder Werkvertrag hat, möglicherweise noch zwei oder drei andere Arbeitgeber hat, dann kann der Wunsch, sich gewerkschaftlich zu organisieren, schnell auch zur Überforderung geraten. In einer immer noch von Frauen dominierten Branche lassen sich Beate, Bärbel und ihre Mitstreiterinnen trotzdem nicht davon abbringen, zusammenzukommen und für die eigenen Rechte zu streiten.
Hintergrund der Kampagne ist die starke Tarifflucht der Unternehmen im Einzel- und Versandhandel, aber auch im Groß- und Außenhandel in den letzten Jahren. Nur noch etwa 30 Prozent der Branche sind tariflich gebunden.
Auf die richtige Gelegenheit, nämlich jetzt!
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