Ich bin Koch von Beruf und arbeite in der Küche des ver.di Bildungszentrums in Mosbach. Mein Arbeitstag fängt fast immer um 9.45 Uhr an. Wir kommen immer etwas früher, trinken zusammen einen Kaffee und planen den Tag. Dazu schauen wir, was auf der Speisekarte steht, zum Beispiel etwas aus der Levante oder aus der Fusionsküche. Wir besprechen im Team, wer was macht. Ich kann zum Beispiel neue Rezepte ausprobieren oder Kollegen Rezepte zeigen, mit denen sie noch nicht so vertraut sind.
In Damaskus habe ich eine Ausbildung zum Koch abgeschlossen. Damals hatte ich noch die palästinensische Staatsangehörigkeit. 2015 bin ich aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Zunächst habe ich Sprach- und Integrationskurse gemacht. Zwischen 2018 und 2022 habe ich in Mosbach in einem Restaurant und einer Krankenhauskantine gearbeitet. Über einen Bekannten bin ich dann an die Stelle bei ver.di gekommen.
2020 habe ich in einem Krankenhaus gearbeitet. Ich war dort als Teamleiter tätig und habe mich, ehrlich gesagt, die ganze Zeit über wie ein Verkäufer gefühlt, das hat mir nicht gefallen, ich wollte wieder zurück in die Küche. Die Arbeit in der Küche macht mir einfach mehr Spaß. Ein Freund von mir, der bei ver.di arbeitet, hat mir damals geraten, mich hier zu bewerben. Nach einem Probetag war die Leiterin des Bildungszentrums mit meiner Arbeit sehr zufrieden. Obwohl es in der Küche zu diesem Zeitpunkt schon genug Personal gab, hat sie sich dafür eingesetzt, dass ich eine Stelle bekam. Durch personelle und strukturelle Veränderungen im Haus habe ich nun eine ganze Stelle bei ver.di. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Das ist eine gute Frage. In Deutschland ist die Arbeit gesetzlich geregelt, z.B. dass man weiter seinen Lohn bekommt, wenn man krank oder im Urlaub ist, oder dass es Zuschläge für Überstunden, Nacht- oder Sonntagsarbeit gibt. Aber ganz ehrlich: Den größten Teil in der Gastronomie in Deutschland interessiert das nicht.
Ich habe häufig sonntags gearbeitet, aber niemals habe ich Sonntagszuschläge bekommen. Und kein Arbeitgeber ist auf die Idee gekommen mir zu sagen, dass ich nach 20:00 Nachtzuschläge bekommen würde. Außerdem musste ich immer Angst haben meine Anstellung zu verlieren, wenn ich mal krank war. Bei ver.di ist das anders, hier kann ich angstfrei Arbeiten und weiß, dass ich die Zuschläge bekomme, die mir zustehen.
Im Vergleich zu den anderen Stellen, in denen ich gearbeitet habe, ist die Vereinbarkeit auf jeden Fall gegeben. Ich bin verheiratet und habe ein Kind, für mich ist es wichtig mit ihnen Zeit verbringen zu können. Beispielsweise muss ich bei ver.di fast nie nach 20:00 arbeiten. Im Bildungszentrum Mosbach habe ich außerdem jedes zweite Wochenende frei und kann etwas mit meiner Familie unternehmen und mit meiner Kleinen spielen. Das finde ich großartig. Meine Bekannten, die auch in der Gastronomie arbeiten, sagen mir immer, dass ich einen guten Job bei ver.di habe, eine geile Stelle. Wir in der Küche haben diese gute Stelle der Leiterin des Bildungszentrums und ver.di zu verdanken und geben unser Bestes damit sie auch zufrieden sind mit unserer Arbeit.