Ver.di entstand 2001 aus dem Zusammenschluss von fünf Einzelgewerkschaften aus verschiedenen Dienstleistungsbranchen. Und jede dieser fünf Gewerkschaften, die sich da zusammentaten, hatte eine lange Tradition. Es ist die Geschichte eines beharrlichen Streitens für die Würde und Rechte der abhängig Arbeitenden, für bessere Arbeit und besseren Lohn in einer besseren Welt. In oft langen und harten Arbeitskämpfen haben die Gewerkschaften Rechte erkämpft, die viele heutzutage längst für selbstverständlich halten. Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etwa, den Anspruch auf Urlaub oder die Fünf-Tage-Woche. In dieser Tradition stehen wir, die Vielen, die heute ver.di sind. Seit der ver.di-Gründung haben wir schon allerhand erreicht.
04.10.1997 | Die Vorsitzenden der Gewerkschaften DAG (Roland Issen), DPG (Kurt van Haaren), HBV (Margret Mönig-Raane), IG Medien (Detlef Hensche), ÖTV (Herbert Mai) und GEW (Eva-Maria Stange) beraten in Hamburg über die Zukunft der Gewerkschaften im Dienstleistungsbereich. In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sie sich für einen Prozess der Neustrukturierung gewerkschaftlicher Interessenvertretung aus.
24.02.1998 | Der Lenkungsausschuss, dem die Vorsitzenden und einzelne Vorstandsmitglieder der beteiligten Gewerkschaften angehören, verständigt sich auf den Entwurf einer "Politischen Plattform"
05.06.1998 | Nachdem die obersten Gremien der DAG, DPG, HBV, IG Medien, ÖTV und GEW den Entwurf der Politischen Plattform ausführlich diskutiert und bewertet haben wird er mit großer Mehrheit als „Politische Plattform zur Neustrukturierung der gewerkschaftlichen Interessenvertretung im Dienstleistungsbereich, in der dienstleistungsnahen Industrie, im Medien-, Kultur- und Bildungsbereich“ gebilligt.
16.06.1998 | Als "Ideenskizze" stellt der Lenkungsausschuss seine Überlegungen zu der Struktur der neuen Gewerkschaft zur Diskussion. Veröffentlicht werden sie in einem INFODIENST für ehren- und hauptamtliche Funktionärinnen und Funktionäre.
19.06.1998 | In Nordrhein-Westfalen beginnt das erste von insgesamt zwölf regionalen Foren, auf denen Funktions- und Mandatsträger/innen über die "inneren Grundstrukturen" der neuen Gewerkschaft beraten.
11.07.1998 | Die GEW entscheidet, sich nicht länger an den Gesprächen über eine neue Dienstleistungsgewerkschaft zu beteiligen.
11.07.1998 | Der Lenkungsausschuss richtet 16 Arbeitsgruppen ein, in denen es u.a. um Bestandsaufnahme geht, um Problemerörterung und um die Ziele einer Neustrukturierung.
11.10.1998 | Mit der Aktion „Gesucht – Ein Name“ werden Mitglieder an der Namensfindung für die neue Gewerkschaft beteiligt. Bis zum 20. Dezember sollen die Vorschläge eingehen.
02.02.1999 | Der Lenkungsausschuss verabschiedet den Entwurf "Eckpunkte des Zielmodells der neuen Gewerkschaft". Danach soll der organisatorische Aufbau einer Matrixstruktur entsprechen: regionale Gliederung in drei Ebenen und berufsbezogene Einteilung in 13 Fachbereiche.
20.02.1999 | Die Auftaktveranstaltung zur programmatischen Diskussion findet in Hannover statt. Das Thema lautet: "Zukunft der Arbeitsgesellschaft - Zukunft der Dienstleistungen - Risiken und Chancen für die neue Gewerkschaft".
24.02.1999 | Im Bildungs- und Begegnungszentrum "Clara Sahlberg" der ÖTV in Berlin findet der erste mehrtägige Workshop zur Frage "Wie wird aus fünf eins?" statt. Bis September folgen vier weitere Workshops.
03.03.1999 | Im Wettbewerb um den Namen der neuen Gewerkschaft gingen mehr als 8.000 Vorschläge ein. "ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft" findet den meisten Zuspruch im Lenkungsausschuss. Vier Gewerkschaftsmitglieder haben diesen Namen unabhängig voneinander vorgeschlagen.
31.05.1999 | Der Lenkungsausschuss gibt das programmatische Positionspapier "Auf dem Weg in eine neue Gewerkschaft" zur Diskussion frei.
04.06.1999 | In Magdeburg treffen sich die Frauenausschüsse der fünf Gewerkschaften zu ihrer ersten gemeinsamen Tagung. Einstimmig sprechen sich die 150 Teilnehmerinnen für eine Mindest-Frauenquote - gemessen am jeweiligen Anteil der Frauen an der Mitgliedschaft - aus.
18.06.1999 | Die obersten Gremien der DAG, DPG, HBV, IG Medien und ÖTV treffen sich für zwei Tagen in Magdeburg. Die "Eckpunkte des Zielmodells" werden zwar verabschiedet, HBV und ÖTV formulieren jedoch Begleitbeschlüsse. Das ver.di-Logo wird vorgestellt.
11.09.1999 | Rund 1.500 Jugendliche der DAG, DPG, HBV, IG Medien und ÖTV demonstrieren in Duisburg für mehr Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Anschließend findet das erste gemeinsame Bundesjugendtreffen der künftigen ver.di-Jugend statt.
18.10.1999 | Das Verbindungsbüro der ver.di-Gewerkschaften in Berlin wird eingeweiht. Bundeskanzler Gerhard Schröder hält ein Grußwort.
17.11.1999 | ver.di bleibt weiter Ziel der fünf beteiligten Gewerkschaften. Das ist das Ergebnis der parallel stattfindenden mehrtägigen außerordentlichen Gewerkschaftstage/-kongresse von DAG, DPG, HBV, IG Medien und ÖTV. Eine Gründungsorganisation ver.di (Go-ver.di) soll den weiteren Prozess steuern.
21.12.1999 | Im Kaisersaal des Hamburger Rathauses kommen die Vertreterinnen und Vertreter der DAG, DPG, HBV, IG Medien und ÖTV zur konstituierenden Mitgliederversammlung der Gründungsorganisation ver.di (Go-ver.di) zusammen. Die Satzung der Go-ver.di wird verabschiedet.
23.05.2000 | Die Mitgliederversammlung der GO-ver.di entscheidet sich für Berlin als künftigen Sitz von ver.di
08.09.2000 | Die Delegierten des zweitägigen Treffens in Bielefeld geben weiter grünes Licht für ver.di.
04.11.2000 | Eine Mehrheit von 62,4 Prozent aller Delegierten des bis 10. November dauernden Gewerkschaftstag votiert in Leipzig für den ver.di-Antrag. Für Herbert Mai zu wenig, er verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Frank Bsirske wird mit fast 95 Prozent der Stimmen neuer Vorsitzender. Er erklärt, an der angestrebten Fusion festhalten zu wollen. 73,6 Prozent der Delegierten beschließen, den Verschmelzungskongress für März 2001 einzuberufen.
18.11.2000 | Fast 99 Prozent der anwesenden Delegierten sprechen sich in Bremen für ver.di aus.
19.11.2000 | Mit 98,4 Prozent stimmen die Delegierten während des zweitägigen außerordentlichen Gewerkschaftstages der DPG für den weiteren ver.di-Prozess
20.11.2000 | Knapp 78 Prozent der Delegierten, die sich für zwei Tage in Magdeburg trafen, sehen eine Zukunftsperspektive in ver.di. Bereits Mitte September hat die Mehrheit der Delegierten des vorangegangen außerordentlichen Gewerkschaftstags eine positive Zwischenbilanz gezogen.
29.11.2000 | Die Dokumente zur Verschmelzung von DAG, DPG, HBV, IG Medien und ÖTV werden veröffentlicht.
05.12.2000 | Die Mitglieder des DGB-Bundesvorstandes unterzeichnen in Berlin die "Grundsätze für die Organisationsbeziehungen und die Kooperation der DGB-Gewerkschaften aus Anlass der Gründung von ver.di und der Integration der DAG in den DGB". Frank Bsirske (ÖTV), Klaus Zwickel (IG Metall), Roland Issen (DAG) und Dieter Schulte (DGB) freuen sich über diesen Erfolg
18.12.2000 | Die Mitgliederversammlung der Go-ver.di einigt sich auf Positionen für den Bundesvorstand und die Landesbezirke. Frank Bsirske soll erster ver.di-Vorsitzender werden
16.03.2001 | In Berlin beginnen die dreitägigen Verschmelzungskongresse: Mit deutlicher Mehrheit beschließen die Delegierten der DAG (89,3 Prozent), DPG (91,4 Prozent), HBV (84,4 Prozent), IG Medien (80 Prozent) und ÖTV (87,1 Prozent) ihre Selbstauflösung und die Verschmelzung zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
19.03.2001 | Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, ver.di, gründet sich. Aus dem Zusammenschluss von DAG, DPG, HBV, IG Medien und ÖTV entsteht die damals größte Einzelgewerkschaft mit 2,8 Millionen Mitgliedern.
24.03.2001 | ver.di schließt den ersten Tarifvertrag ab. Nach Warnstreiks von rund 10.000 Beschäftigten einigen sich Lufthansa und ver.di auf einen neuen Tarifvertrag für das Boden- und Kabinenpersonal.
14.05.2001 | Der ver.di-Gewerkschaftsrat demonstriert während der Anhörung zur geplanten Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vor dem Bundestag für mehr Mitbestimmungsrechte.
22.05.2001 | Seit Mitte Januar 2001 hatten die Tarifkommissionen von DAG und HBV gemeinsam getagt und Forderungen für die Tarifrunde bei den privaten Banken aufgestellt. Die Tarifverhandlungen führt schon die neue Gewerkschaft ver.di. In der dritten Verhandlungsrunde kommt es dann bereits zum Abschluss. Verlängerung des Vorruhestandstarifvertrages, der Altersteilzeit sowie der tariflichen Öffnungsklausel zur Beschäftigungssicherung bis Ende 2003 können durchgesetzt werden. Die Tarifsteigerung liegt deutlich über den Lohn- und Gehaltssteigerungen, die etwa die IG Metall oder die IG Bergbau-Chemie-Energie für 2001 ausgehandelt haben. Bei der Arbeitszeit ist es ver.di gelungen, der von den Arbeitgebern gewünschten generellen Sonn- und Feiertagsarbeit im Rahmen der Euro-Einführung einen Riegel vorzuschieben.
29.05.2001 | Nach Warnstreiks und Protestaktionen der Beschäftigten in den Versicherungen, an denen sich mehr als 10 000 Angestellte beteiligen, einigen sich ver.di und Arbeitgeber auf ein Ergebnis, das im Gesamtvolumen deutlich über 3 Prozent liegt. Regelungen zur regelmäßigen Samstagsarbeit und zur Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden können verhindert werden.
21.06.2001 | In Hamburg gelingt nach zweimonatigen Verhandlungen überraschend ein erster Abschluss im Einzelhandel, der in der Folgezeit bis Ende Juni in vielen anderen Tarifgebieten weitgehend unverändert übernommen wird. Nach völlig unzureichenden ersten Angeboten der Arbeitgeber im April sorgt ver.di mit einer "Politik der Nadelstiche" für Unruhe im Einzelhandel. Eine Welle von Warnstreiks und Protestaktionen in verschiedenen Tarifbereichen erhöht den Druck auf die Arbeitgeber. So kann ver.di auch den Einstieg in die betriebliche Altersvorsorge durchsetzen.
02.07.2001 | Damit tritt ver.di die rechtliche Nachfolge der Gründungsorganisationen an. Einen Tag später nimmt der DGB ver.di als neues Mitglied auf.
03.07.2001 | Der Deutsche Gewerkschaftsbund, DGB, nimmt ver.di als neues Mitglied auf.
30.08.2001 | Der ver.di-Kinospot "Der neue Tag" im Rahmen der ver.di-Imagekampagne "Manchmal ist es ganz einfach, die Dinge zu ändern" läuft ab sofort bundesweit sechs Wochen lang in allen größeren Kinos.
15.10.2001 | ver.di setzt sich in der Aktion "Übermüdung tötet" zusammen mit der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) für kürzere Arbeitszeiten im Güterkraftverkehr ein.
15.11.2001 | In Bad Oeynhausen findet die erste ver.di-Frauenvollversammlung statt.
24.11.2001 | Der 15. Journalistinnen- und Journalistentag in Dortmund unter dem Motto "Macht und Ohnmacht der Worte und Bilder" steht noch ganz unter dem Eindruck der Ereignisse am 11. September. ver.di befürchtet eine wachsende Bedrohung der Presse-, Meinungsfreiheit und Grundrechte.
17.01.2002 | Die erste Ausgabe der Mitgliederzeitung "ver.di PUBLIK" erscheint, vier Tage später der erste Newsletter "ver.di NEWS".
31.01.2002 | Beginn der ver.di-Arbeitszeitkampagne "Stopp(t) die Zeitdiebe" im Einzelhandel.
01.03.2002 | Bei den heute beginnenden Betriebsratswahlen tritt ver.di zum ersten Mal in den Betrieben an.
07.03.2002 | ver.di startet eine Kampagne, die sich mit Onlinerechten für Beschäftigte befasst.
18.03.2002 | Unter dem Motto "Für eine gesunde Reform" steigt ver.di in die Debatte um eine Gesundheitsreform ein. ver.di fordert eine effiziente, hochwertige und bezahlbare Versorgung.
05.04.2002 | Am Weltgesundheitstag verteilt ver.di bundesweit Flugblätter. Die Forderung: "Mensch in den Mittelpunkt stellen - Gesundheit fördern."
31.05.2002 | Über 20.000 Menschen aus ganz Deutschland folgen dem Aufruf der Gewerkschaften ver.di und IG Bau und demonstrieren in Berlin "Für Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge". Sie fordern den Bundesrat auf, in seiner Sitzung am selben Tag dem Tariftreuegesetz zuzustimmen. Das Gesetz wird trotzdem abgelehnt.
01.06.2002 | Der ganze Monat Juni steht im Zeichen der ver.di-Jugend-Kampagne "Fuck Rassismus".
12.09.2002 | Nein zu GATS: Unsere Welt ist keine Ware": Mit einer Postkartenaktion an den Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) starten ver.di, Attac und andere Nichtregierungsorganisationen eine Kampagne gegen das internationale Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (General Agreement on Trade in Services, kurz: GATS).
14.09.2002 | An der Aktion "Freibeuter entern Köln" beteiligt sich auch die ver.di Jugend unter dem Motto "Her mit dem schönen Leben!". Mit dabei ist auch die Gruppe der Erwerbslosen in ver.di.
23.10.2002 | In Magdeburg findet die erste bundesweite Vertrauensleutekonferenz zur betrieblichen Gewerkschaftsarbeit statt. Motto der zweitägigen Konferenz : "Vertrauensleute verbinden".
25.10.2002 | In Berlin findet am 24./25. Oktober die erste ver.di-Fachkonferenz zum Thema "Migration und Gewerkschaften - ein Handlungsfeld für die Zukunft" statt.
25.11.2002 | Die ver.di-Fernsehpreisjury ehrt in Dortmund Ruth Thoma für ihr Drehbuch zum Film "Romeo" und Barbara Albert für ihre Regie im Film "Nordrand". Mit der Vergabe des Preises führt ver.di eine DAG-Tradition fort.
29.11.2002 | Der ver.di-Gewerkschaftsrat verabschiedet eine Resolution "Gegen einen drohenden Krieg im Irak!".
13.12.2002 | Im privaten Bankgewerbe endet mit dem Abschluss eines Tarifvertrages eine der langwierigsten und schwierigsten Tarifrunden in der Branche. Ende Februar 2002 hat ver.di ihre Tarifforderungen für die rund 300 000 Beschäftigten aufgestellt und erst rund zehn Monate später kommt es nach heftigen Kontroversen, Arbeitskampf und mehrmonatiger Verhandlungspause zu einem Tarifabschluss. Die Arbeitgeberforderungen nach einer Durchlöcherung des Flächentarifvertrags kann abgewehrt, die bisherigen Tarifansprüche gesichert und die beabsichtigte Senkung der Festgehälter bis zu 35 Prozent verhindert werden. Wichtig sind auch die Verbesserungen bei Altersteilzeit und Beschäftigungssicherung.
09.01.2003 | Nachdem die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes die Schlichtungsempfehlung als "zu gewerkschaftsfreundlich" abgelehnt hatten, wird erst nach mühsamen Verhandlungen und erneuten Arbeitskämpfen ein Abschluss erreicht. ver.di kann wichtige Forderungen durchsetzen, u. a. die verbindliche 100-Prozent-Angleichung der Löhne und Vergütungen im Tarifgebiet Ost bis zum 31. Dezember 2007 und die Verpflichtung zur Neugestaltung des Tarifrechts des öffentlichen Dienstes bis zum 31. Januar 2005. Der Abschluss löst eine sehr kontroverse Diskussion aus. Einzelne Länder (Berlin, Hessen) scheiden aus der Tarifgemeinschaft aus.
15.02.2003 | Weltweite Proteste gegen den Irakkrieg. Frank Bsirske redet in Berlin vor 50.000 Menschen Seit Monaten mobilisiert ver.di mit Resolutionen und Aktionen gegen den Krieg.
09.03.2003 | Fast 30.000 Kolleg/innen protestieren in Berlin auf der Demonstration und Kundgebung "Wochen ohne Ende? Schluss jetzt!" gegen die von der Bundesregierung geplanten Verschlechterungen des Ladenschlussgesetzes. Über 300 Busse blockieren die Straße des 17. Juni.
10.03.2003 | Tausende Hafenarbeiter in ganz Europa demonstrieren erfolgreich gegen die geplante Einführung der EU-Richtlinie Port Package über den Marktzugang zu Hafendiensten; die zentrale ver.di-Kundgebung findet in Hamburg statt.
10.03.2003 | Erste bundesweite ver.di-Konferenz für Jugend- und Auszubildendenvertretungen vom 10.-12. März in Weimar. Hauptthema ist der Reformbedarf in der beruflichen Bildung.
14.03.2003 | In einer Regierungserklärung verkündet Bundeskanzler Gerhard Schröder die so genannte Agenda 2010. Die Gewerkschaften kündigen Widerstand an.
04.04.2003 | ver.di beteiligt sich am bundesweiten Aktionstreffen der Kampagne "Saubere Kleidung" in Hattingen. Themenschwerpunkte sind Gesundheitsschutz und die Rechte der Näherinnen.
02.05.2003 | Mehr als hundert Delegierte aus allen Bundesländern diskutieren in Halle die Situation der Erwerbslosen und den drohenden Sozialabbau. Die zweitägige Konferenz der ver.di-Personengruppe Erwerbslose ist die erste Arbeitslosenkonferenz einer Gewerkschaft in der Bundesrepublik.
24.05.2003 | Unter dem Motto "Stoppt die Systemveränderer!" demonstrieren am Aktionstag des DGB Tausende in mehreren deutschen Städten, u.a. in Aalen, Bochum und Hamburg, gegen weiteren Sozialabbau und die Agenda 2010.
27.05.2003 | Der DGB und der Bundesverband Zeitarbeit (BZA) einigen sich auf einen bundesweiten Entgelt- und Entgeltrahmen-Tarifvertrag für Zeitarbeitskräfte. Der Tarifvertrag für rund 200 Zeitarbeitsunternehmen und die bis zu 100.000 dort Beschäftigten tritt am 1. Januar 2004 in Kraft und ist erstmals zum 31. Dezember 2007 kündbar.
01.06.2003 | Ab heute bietet der ver.di-Mitgliederservice allen ver.di-Mitgliedern eine telefonische Mietrechtsberatung.
20.06.2003 | Im Frühjahr 2003 beginnt eine Kampagne zum Thema Arbeitszeitverkürzung. Bis November des Jahres beteiligen sich rund 24.000 Gewerkschaftsmitglieder an einer umfangreichen Umfrage. Das Ergebnis: Unbezahlte Mehrarbeit ist keine Ausnahme.
25.06.2003 | Auftaktkonferenz der Arbeitszeitinitiative "Wem gehört die Zeit?" in Berlin. Die ver.di-Mitglieder sind aufgefordert, im Rahmen der Initiative einen Fragebogen auszufüllen. Mit ihrer Hilfe soll ein Gesamtbild über die Arbeitszeitsituation der Beschäftigten gewonnen werden.
16.07.2003 | In den Auseinandersetzungen im Einzelhandel kann in Hamburg ein erster regionales Tarifvertrag abgeschlossen werden. Nach fünfmonatiger Dauer, mit dutzenden regionalen Verhandlungsterminen und rund 400 Streikmaßnahmen im gesamten Bundesgebiet erweist sich diese Tarifrunde als eine der schwierigsten in dieser Branche. Die Arbeitgeberforderungen nach Nullrunde, Öffnungsklauseln und Verschlechterungen bei den Zeitzuschlägen können abgewehrt werden. Die erreichte Reallohnsteigerung und die verbesserten Freistellungsansprüche an Samstagen sind ein großer Erfolg angesichts der Änderung des Ladenschlussgesetzes, dass es den Einzelhandelsgeschäften erlaubt, ab 1. Juni 2003 an Samstagen bis 20 Uhr zu öffnen.
01.10.2003 | ver.di startet die bundesweite Kampagne "Mein Frei gehört mir" gegen die Folgen des Personalnotstandes im Gesundheitswesen und für das Recht auf planbare Freizeit.
15.10.2003 | ver.di hat mit der Walter TeleMedien Holding GmbH einen ersten Rahmentarifvertrag für Beschäftigte in branchenunabhängigen Call-Centern abgeschlossen.
25.10.2003 | Erster Ordentlicher ver.di-Bundeskongress vom 19.-25. Oktober in Berlin.
19.12.2003 | Die Diskussion um einen Mindestlohn hat nach den neuen verschärften Zumutbarkeitsregeln im Rahmen der Agenda 2010 neuen Auftrieb bekommen. ver.di plädiert für einen tarifvertraglichen Mindestlohn für jede Branche, der dann über eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung für alle Unternehmen und Beschäftigte verbindlich werden soll.
05.03.2004 | In der Urabstimmung über das Ergebnis der Tarifverhandlungen für die Redakteure und Redakteurinnen bei Tageszeitungen vom 25. Februar 2004 stimmen 67 Prozent der Teilnehmenden für Annahme. Das Ergebnis spiegelt die kritische Diskussion über den Tarifabschluss wider. Abstriche müssen die Redakteure z. B. beim Urlaubsgeld und bei der Zahl der Urlaubstage hinnehmen. Immerhin kann der Manteltarifvertrag mit einigen Veränderungen wieder in Kraft gesetzt werden. Das Ergebnis ist Ausdruck der realen Kräfteverhältnisse. Der Tarifkonflikt ist in der jüngeren Tarifgeschichte ohne Beispiel. Die Zeitungsverleger zeigten deutlich, dass es ihnen um eine Machtprobe, nicht aber um einen tragfähigen Kompromiss ging. Nur durch eine hohe Mobilisierung und Streikbereitschaft der Journalistinnen und Journalisten konnte das Ergebnis durchgesetzt werden.
08.03.2004 | ver.di geht am Internationalen Frauentag auf Filialtour bei Schlecker, Lidl und Aldi.
15.03.2004 | Nach sechs Verhandlungen zu einem Beschäftigungsbündnis mit der Deutschen Telekom setzt ver.di ein Ergebnis durch, das die Arbeitsplätze der Beschäftigten sichert. Es sieht den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2008 und die Schaffung von 10.000 Arbeitsplätzen vor. Die wöchentliche Arbeitszeit soll von 38 Stunden auf 34 Stunden reduziert, aber wie 35,5 Stunden Arbeit bezahlt werden.
03.04.2004 | Europäischer Aktionstag unter dem Motto "Steh auf - für soziale Gerechtigkeit!". In Deutschland folgen über eine halbe Million Menschen in Berlin, Köln und Stuttgart den Aufrufen von Gewerkschaften, Kirchen, Globalisierungskritikern und Friedensbewegung.
05.05.2004 | Zweitägige ver.di-Fachtagung für Betriebs- und Personalräte "Auch Männer haben ein Vereinbarkeitsproblem" in Magdeburg.
14.05.2004 | Rund 2000 Teilnehmer/innen diskutieren in Berlin auf dem dreitägigen Perspektivenkongress "Es geht auch anders!" in 125 Veranstaltungen über Alternativen zur neoliberalen Politik und Strategien ihrer Durchsetzung. ver.di ist Mitveranstalter.
11.06.2004 | Ein Bündnis der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und sieben weiterer Organisationen geht mit seiner Kampagne für ein Informationsfreiheitsgesetz an die Öffentlichkeit. Erfolgreich: Das Informationsfreiheitsgesetz wird am 3. Juni 2005 von der rot-grünen Regierung verabschiedet, am 8. Juli stimmt der Bundesrat zu. Das Gesetz gilt ab 1. Januar 2006.
07.07.2004 | Lange vor den Lidl- und Telekom-Bespitzelungsskandalen kommt eine von ver.di in Auftrag gegebene Studie zu dem Schluss, dass "Big Brother überall" ist.
08.07.2004 | In den Tarifverhandlungen des Bankgewerbes erzielen Arbeitgeber und ver.di nach mehr als 20stündigen Verhandlungen bei der dritten Gesprächsrunde in Frankfurt eine Einigung. Für die Arbeitgeber war entscheidend, dass es eine Öffnungsklausel für Institute in wirtschaftlich schwieriger Lage gibt, wobei unter bestimmten Voraussetzungen befristet vom Tarifvertrag abgewichen werden kann.
29.07.2004 | Mit dem arbeiter.blog startet ver.di eine neue Form der Kommunikation ihrer Mitglieder und Hauptamtlichen untereinander.
02.09.2004 | Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske spricht sich für einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 7,50 Euro pro Stunde aus.
24.09.2004 | Die DGB-Gewerkschaften verständigen sich auf eine gemeinsame Linie zum Mindestlohn und schlagen vor, dass die Regierung künftig in jeder Branche die tariflichen Mindestlöhne zur gesetzlichen Norm erheben soll.
15.10.2004 | Die wochenlange Zitterpartie für die 100.000 Beschäftigten von KarstadtQuelle kann mit einem Beschäftigungspakt vorläufig beendet werden.
21.10.2004 | Für zwei Tage treffen sich die Mitglieder der Bundestarifkommission, um über eine Neugestaltung zu diskutieren.
10.12.2004 | Am Tag der Menschenrechte stellt ver.di das "Schwarzbuch Lidl" der Öffentlichkeit vor. Bei dem Discounter werden die Beschäftigten massiv unter Druck gesetzt und Betriebsräte verhindert, um die Personalkosten zu reduzieren. Die erste Auflage von 8000 Exemplaren ist binnen weniger Tage vergriffen. Für ihre Recherche werden die beiden Autoren Andreas Hamann und Gudrun Giese im November 2005 von der Otto-Brenner-Stiftung mit dem Preis für kritischen Journalismus in der Kategorie Neue Medien-Projekte ausgezeichnet. Ihr Buch erregt auch große Aufmerksamkeit über Deutschland hinaus; eine englische und eine kroatische Übersetzung erscheinen im Dezember 2005.
05.02.2005 | ver.di sichert in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 2,1 Millionen Arbeitsplätze vor Privatisierung und Auslagerung.
07.02.2005 | Der Streik für einen Tarifvertrag bei den Herweg-Busbetrieben in Leverkusen ist nach 395 Tagen erfolgreich - es war einer der längsten Streiks in der Geschichte der Bundesrepublik.
30.04.2005 | ver.di gelingt es zusammen mit den Beschäftigten beim Isar-Funk in München, einem der größten Taxi-Unternehmen in Deutschland, nach monatelangen Auseinandersetzungen einen Betriebsrat zu wählen und damit die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zu verhindern.
02.05.2005 | 16.000 Streikende in bundesweit 190 Betrieben in der Druckindustrie verteidigen nach mehreren Wochen erfolgreich die 35-Stunden-Woche im Flächentarifvertrag.
14.06.2005 | Rückwirkend zum 1. Juni tritt eine tarifliche Regelung in Kraft, die die berufliche Existenz von geschätzten 10 000 Film- und Fernsehschaffenden sichert. Damit kann ver.di erstmals eine durch die Hartz-Gesetzgebung entstandene soziale Härte tarifvertraglich auffangen. Film- und Fernsehschaffende brauchen nicht länger zu fürchten, dass ihre ungewöhnlichen Arbeitsbedingungen sie zu ALG II-Empfängern machen und sie gezwungen sein werden, ihren Beruf deswegen aufzugeben und jede andere Arbeit anzunehmen, die für zumutbar gehalten wird.
15.06.2005 | In der Tarifauseinandersetzung für die gut 200 000 Beschäftigten der Druckindustrie wird nach 22-stündigen Verhandlungen eine Einigung erzielt. Die 35-Stunden-Woche bleibt ohne Wenn und Aber erhalten. Das ist der wichtigste Erfolg des Kompromisses. Auch der Flächentarif bleibt intakt. Ebenso kann die von den Arbeitgebern geforderten Öffnungsklauseln bei Jahresleistung (Weihnachtsgeld) und Urlaubsgeld verhindert werden.
19.09.2005 | ver.di startet eine Aktionswoche, mit der die Beschäftigten, die in ihren Filialen Betriebsräte bilden wollen, unterstützt werden sollen. Eine weitere Aktionswoche folgt im Dezember 2005.
01.10.2005 | Das neue Tarifrecht für Bund und Kommunen tritt in Kraft. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) löst den Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT) von 1961 ab. Die ver.di-Bundestarifkommission hat das Ergebnis der monatelangen Redaktionsverhandlungen zum Potsdamer Tarifabschluss vom Februar 2005 am 10. September in Berlin mit großer Mehrheit gebilligt.
01.10.2005 | Nach zähen Redaktionsverhandlungen verständigen sich die Verhandlungsführer von ver.di, Bund und Kommunen am 13. September auf den Wortlaut des TVöD. Jetzt fordert ver.di auch die Übernahme der Regelungen für die Länder.
06.10.2005 | ver.di und die Lufthansa einigen sich für die rund 12.000 Beschäftigten der Lufthansa AG / Passage auf eine neue Vergütungsstruktur und eine mehrjährige Zukunftssicherung. Mit dem neuen Tarifvertrag wird das über dreißig Jahre alte Vergütungssystem abgelöst.
04.01.2006 | Im über sechs Monate andauernden Tarifkonflikt im Berliner Einzelhandel kommt es in der dritten Verhandlungsrunde nach einem achttägigen Verhandlungsmarathon am späten Abend des 4. Januar zu einer Einigung.
07.03.2006 | ver.di und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) stellen ihre "Initiative Mindestlohn" vor. Zum 1. Januar 2007 soll ein gesetzlicher Mindestlohn von 7,50 Euro je Stunde eingeführt und dann schrittweise auf 9 Euro angehoben werden. Mit konkreten Umsetzungsvorschlägen, Großflächenplakatierungen und einem neuen Internetportal wollen die Gewerkschaften die Einführung des Mindestlohns beschleunigen.
24.05.2006 | ver.di-Aktivist/innen tragen demonstrativ T-Shirts mit der Frage "Arm trotz Arbeit?" während der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem 18. DGB-Bundeskongress vom 22. bis 25. Mai in Berlin.
29.05.2006 | Mit der Annahme des Verhandlungsergebnisses für die Länder werden die insgesamt 16 Wochen dauernden Streiks im öffentlichen Dienst beendet. Begonnen hatten sie am 6. Februar bei den Kommunen in Baden-Württemberg, eine Woche später auch in Niedersachsen und Hamburg sowie bei Unikliniken und Landeseinrichtungen in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Die Beschäftigten verteidigten ihre Arbeitszeit und Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst. Nie zuvor wurde so lange im öffentlichen Dienst gestreikt.
30.05.2006 | Die DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit, schließt mit dem Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) und dem Bundesverband Zeitarbeit (BZA) nach monatelangen Verhandlungen einen Tarifvertrag zur Regelung von Mindestarbeitsbedingungen und Mindestentgelt für die Zeitarbeitsbranche ab.
27.06.2006 | Anderthalb Jahre nach Erscheinen des deutschen "Schwarz-Buch Lidl" veröffentlicht ver.di weitere brisante Fakten über Lidl und die Unternehmensgruppe Schwarz. Im "Schwarz-Buch Lidl Europa" hat ein internationales Recherche- und Redaktionsteam zusammengetragen, wie sich der expandierende Discounter im europäischen Ausland gebärdet.
01.08.2006 | ver.di, dbb tarifunion und die kommunalen Arbeitgeber einigen sich auf Eckpunkte zu einem Tarifvertrag für die Beschäftigten an kommunalen Kliniken. Danach sollen die Einkommen der Ärztinnen und Ärzte im Durchschnitt um 10 bis 11 Prozent steigen. Eine regelmäßige Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche, die einzelvertraglich auf 38,5 verkürzt werden kann, wird vereinbart. Für alle anderen Beschäftigten werden monatliche Zulagen gezahlt. Der Marburger Bund kündigt an, dieses Tarifergebnis nicht zu akzeptieren und die Streiks fortzusetzen.
08.09.2006 | In der sechsten Runde in den seit zwölf Monaten andauernden Tarifverhandlungen für die 14.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen einigen sich Gewerkschaften und Arbeitgeber auf einen Abschluss. Manteltarifvertrag und Altersversorgungstarifvertrag bleiben danach mindestens bis Ende 2008 unverändert.
25.09.2006 | ver.di gründet mit vielen Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisation das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung (Corporate Accountability) zur Durchsetzung sozialer und ökologischer Ziele.
29.09.2006 | ver.di, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), der Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen (BVEA) und weitere kirchliche Einrichtungen gründen bei einem öffentlichen Treffen auf dem Breitscheidplatz in Berlin die "Allianz für den freien Sonntag".
21.10.2006 | Weit über 200.000 Menschen beteiligen sich am bundesweiten Aktionstag der Gewerkschaften und sozialen Bewegungen gegen die neoliberalen Reformen der Regierung. Ihr Motto: "Das geht besser. Aber nicht von allein! Für die soziale Erneuerung Deutschlands." Allein 80.000 kommen zur Kundgebung in Berlin.
01.11.2006 | Ab heute gilt auch für die Beschäftigten bei den Bundesländern (außer Berlin und Hessen) das neue Tarifrecht. Am 29. Mai hatten sich ver.di, die dbb tarifunion und Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) nach 14 Wochen Streik auf die "Eckpunkte" für ein neues Tarifrecht bei den Ländern, den Tarifvertrag für die Länder (TV-L), geeinigt. Die Haltung der Arbeitgeber in den Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst zwang zum ersten Mal nach 14 Jahren zu einem breiten Streik zur Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen.
16.11.2006 | Mehr als 100.000 Menschen aus ganz Deutschland haben den Aufruf der Initiative Mindestlohn unterschrieben: "Für den gesetzlichen Mindestlohn. Jetzt mit 7,50 Euro beginnen und schrittweise auf neun Euro erhöhen."
23.12.2006 | Der drohende Streik bei der Deutschen Post ist abgewendet. Die Tarifparteien einigen sich darauf, dass die rund 60.000 Postbeamtinnen und -beamten auch im kommenden halben Jahr nur 38,5 Stunden pro Woche arbeiten. Eigentlich sollten sie vom 1. Januar an 41 Stunden arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt fällt eine Ausnahmeregelung weg, die den Postbeamten eine kürzere Arbeitszeit als ihren Kolleginnen und Kollegen in anderen Bereichen der Bundesverwaltung zugestand.
07.02.2007 | 25.000 Beschäftigte der Energiewirtschaft und aus kommunalen Unternehmen demonstrieren auf dem Potsdamer Platz in Berlin für eine sichere und nachhaltige Energiewirtschaft.
28.02.2007 | 13.000 Beschäftigte der Telekom demonstrieren in Bonn gegen die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze.
01.05.2007 | Der Mindestlohn-Truck von ver.di und NGG tourt sechs Wochen mit einer Ausstellung durch Deutschland. Abschluss der Aktion ist am 3. Juli in Berlin und - virtuell - in "Second Life".
14.05.2007 | 20.000 Menschen kommen zur ver.di-Großkundgebung gegen die Liberalisierung des Postmarktes und für den Mindestlohn in der Postbranche auf dem Potsdamer Platz in Berlin zusammen.
31.05.2007 | ver.di tritt dem Bündnis "Bahn für alle" gegen die Privatisierung der Bahn bei.
05.06.2007 | ver.di unterstützt die Aktionstage der Globalisierungsgegner auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm.
29.06.2007 | Der größte Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom seit der Privatisierung 1995, die Auseinandersetzung um die Ausgliederung von mehr als 50.000 Beschäftigten in eine T-Service-Sparte, ist nach drei Monaten beigelegt. In der am 28. und 29. Juni bundesweit durchgeführten Urabstimmung haben sich von 22.084 abstimmungsberechtigten ver.di-Mitgliedern 72,6 Prozent für die Annahme des Verhandlungsergebnisses ausgesprochen. Die Einkommen bleiben gleich, der Kündigungsschutz wird erheblich verlängert – für die Beschäftigten ist das Bestmögliche erreicht worden. Allerdings wird die Wochenarbeitszeit von 34 auf 38 Stunden verlängert. Positiv wird der bundesweite Solidaritätstag mit den Telekom-Streikenden aufgenommen: am 31 Mai hatten sich in 75 ver.di-Bezirken bundesweit rund 50.000 Menschen aus allen ver.di-Fachbereichen an Protesten und Kundgebungen beteiligt.
06.07.2007 | Erste Lesung zum Gesetzentwurf zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung. Trotz Kritik von ver.di und anderen wird der Entwurf nicht geändert.
23.07.2007 | ver.di und die zum Deutschen Beamtenbund gehörende dbb Tarifunion streben eine Kooperationsvereinbarung über eine engere tarifliche Zusammenarbeit an. Geplant ist neben einer abgestimmten Lohnforderung erstmals auch eine gemeinsame Verhandlungsführung in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.
04.09.2007 | ver.di einigt sich mit dem Arbeitgeberverband Postdienste e.V. auf einen Mindestlohntarifvertrag für die rund 200.000 Beschäftigten der Postdienstebranche. Der Tarifvertrag soll nun in der kommenden Woche dem Bundesarbeitsministerium vorgelegt werden, das dessen Allgemeinverbindlichkeit erklären soll. ver.di und der Arbeitgeberverband vereinbaren, dass Postdienstleister in Ostdeutschland mindestens 8 Euro pro Stunde und 8,40 Euro im Westen zahlen müssen. Im Jahr 2010 sollen die Unterschiede in beiden Teilen der Republik dann wegfallen. Die Vereinbarung betrifft zunächst nur die rund 20 Firmen im Verband und soll ab Oktober für diese gelten. Große Deutsche-Post-Konkurrenten wie TNT Post und PIN Group gehören dem Verband aber nicht an. Erklärt das Ministerium die Allgemeinverbindlichkeit des Abschlusses, werden die Löhne für die ganze Branche wirksam.
22.09.2007 | 15.000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen die Vorratsdatenspeicherung. Aufgerufen hatte der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, in dem auch ver.di mitarbeitet.
27.09.2007 | ver.di beteiligt sich am Protesttag der UNI-Gewerkschaften gegen den Stellenabbau bei IBM Italien im Internet in "Second Life". Die Aktion erhält 2008 den Prix Netxplorateur.
26.10.2007 | Nach 19-wöchigen Streiks bei der Sparkassen-Informatik an den Standorten Karlsruhe, Mainz, Duisburg und Köln - den ersten Streiks in der Geschichte des Unternehmens überhaupt - einigen sich ver.di und die Arbeitgeber auf den ersten Tarifsozialplan im Dienstleistungsgewerbe. Die Beschäftigten haben damit einen Sozialplan erkämpft, der über klassische betriebliche Sozialpläne hinausgehend konkret Arbeitsplätze rettet.
09.11.2007 | In ver.di gründet sich der zentrale Arbeitskreis "Offensiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus" (ZAKO).
22.11.2007 | Bundesweit sammeln ver.di und der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) bis Juni 2008 Unterschriften unter der Maßgabe: "Pflege - uns reicht's".
24.11.2007 | Nach 14 Verhandlungsstunden erreicht ver.di für das Versicherungsgewerbe einen Tarifabschluss. Er umfasst unter anderem verlängerte Regelungen zur Altersteilzeit, 25 Prozent Zuschlag für Nachtarbeit ab 21 Uhr und zwei neue Tarifgruppen für Neueingestellte. Abgewehrt sind unter anderem erweiterte Samstagsarbeit, variabilisierte Sonderzahlungen und die Ausgründung in tariflose Gesellschaften.
01.12.2007 | Mit Filialbesuchen und grenzüberschreitenden Solidaritätsaktionen setzen sich ver.di und andere europäische Gewerkschaften am Internationalen Tag für Menschenrechte für bessere Arbeitsbedingungen bei Discountern ein.
03.12.2007 | In einem bundesweiten Bündnis von 16 Verbänden des Deutschen Frauenrates fordern die ver.di-Frauen ein alternatives Steuermodell.
04.12.2007 | Auf dem Bundesparteitag der CDU in Hannover verteilen Gewerkschafter/innen die Broschüre "Was spricht gegen den gesetzlichen Mindestlohn?"
20.12.2007 | Nach einer mehr als vier Jahre dauernden Tarifauseinandersetzung mit dem Kinounternehmen CinemaxX wird kurz vor Mitternacht ein Verhandlungsergebnis für die etwa 2.000 Kinomitarbeiter/innen erzielt. Die Tarifvereinbarung zwischen ver.di und dem Kinounternehmen beginnt im Januar 2008 und hat eine Laufzeit von 48 Monaten. Der Tarifvertrag sieht vor, die nach der Tarifflucht von CinemaxX eingeführten Löhne von 6,50 Euro in acht Stufen auf 8 Euro anzuheben.
31.03.2008 | Bund und Kommunen verständigen sich mit den Gewerkschaften nach zähen Verhandlungen in Potsdam auf Lohnsteigerungen von 5,1 Prozent für dieses und 2,8 Prozent plus Einmalzahlung von 225 Euro für das kommende Jahr. Damit gelingt es im öffentlichen Dienst erstmals nach drei Jahren, wieder Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung zu gewinnen. Der Tarifvertrag sieht außerdem die Verlängerung der Wochenarbeitszeit in den westdeutschen Gemeinden von 38,5 auf 39 Stunden vor. Abweichende Regelungen gibt es für die Bereiche Krankenhäuser, Nahverkehr und Versorgung. 76,5 Prozent der anschließend 189.000 befragten Beschäftigten bewerten den Abschluss positiv.
12.04.2008 | Start der ver.di-Kampagne "Support für Call-Center-Beschäftigte" auf einer Veranstaltung mit dem Schriftsteller Günter Wallraff in Potsdam.
05.05.2008 | ver.di eröffnet in Hamburg die erste Anlaufstelle für undokumentierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Menschen ohne Aufenthaltspapiere.
15.05.2008 | Der unter dem Stichwort "One IBM" laufende Konzernumbau wird tariflich umfassend abgesichert. Darauf verständigen sich ver.di sowie der Konzernbetriebsrat und die IBM-Geschäftsführung nach mehrmonatigen Verhandlungen. Demnach erhalten alle Beschäftigten der neuen IBM-Gesellschaften zum 1. Juli 2008 die gleichen tariflichen Mindestbedingungen wie die Beschäftigten der IBM Deutschland GmbH. Dies betrifft die Tarifverträge zu den Allgemeinen Beschäftigungsbedingungen, der Arbeitszeit, dem Urlaub, der Qualifizierung, den Entgeltrahmentarifvertrag, den Tarifvertrag für befristet Beschäftigte bis hin zum Schlichtungsabkommen sowie den Tarifvertrag Beruf und Familie.
03.06.2008 | Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verständigen sich mit der Landesregierung Hessen auf eine Eckpunktevereinbarung für ein neues Tarifrecht. Die Vereinbarung sieht vor: Für das gesamte Jahr 2008 erhalten die Beschäftigten eine Einkommensverbesserung von 3 Prozent. Angerechnet werden hierbei die bereits gewährten 2,4 Prozent ab 1. April 2008. Zudem erhalten die Beschäftigen eine nach Gehaltsgruppen gestaffelte Einmalzahlung von 100 oder 150 Euro. Seit April 2004 gehört das Land Hessen nicht mehr der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) an. Die Gewerkschaften streben an, durch eine Rückkehr in die TdL eine langfristige und unmittelbare Tarifbindung zu erreichen. Mit dem Abschluss von Wiesbaden ist ver.di ihrem Ziel ein Stück näher gekommen, für alle Landesbediensteten in Deutschland gleiche Bedingungen zu schaffen. Die Höhe des Abschlusses entspricht der Vereinbarung zwischen den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mit der Tarifgemeinschaft der Länder.
03.06.2008 | Die 9.000 Hafenarbeiter in Deutschland bekommen die höchsten Lohnerhöhungen der bisherigen Tarifrunde. In Hamburg einigen sich ver.di und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) auf eine Erhöhung der Löhne und Zuschläge um 4,8 Prozent. Hafenarbeiter in Vollcontainerbetrieben bekommen zusätzlich eine jährliche Zahlung von 400 Euro. Erstmals vereinbart ver.di in einem Flächentarifvertrag eine Vorteilsregelung für Gewerkschafter. Danach erhalten ausschließlich die ver.di-Mitglieder unter den Hafenarbeitern eine neu eingeführte Erholungsbeihilfe von 260 Euro jährlich. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwölf Monaten.
05.06.2008 | Bei Postbank und Betriebs Center Banken (BCB) kann eine Einigung in den Tarifverhandlungen durchgesetzt werden. Diese war nur möglich durch den Druck, den die Beschäftigten der Postbank mit Warnstreiks und Kundgebungen für ihre Forderungen nach Beschäftigungssicherungen für den Fall des Weiterverkaufs der BCB AG gemacht haben. Hintergrund war die Planung der Postbank, alle 1.700 Beschäftigten im Zahlungsverkehr in die BCB AG auszugliedern, ohne ein qualifiziertes Rückkehrrecht für die Betroffenen zu vereinbaren. Für die Beschäftigten konnten umfangreiche Arbeits- und Einkommenssicherungen erreicht werden. Durchgesetzt wird ein Rückkehrrecht zur Postbank im Fall der Insolvenz sowie im Falle, dass die Postbank ihre Mehrheitsbeteiligung an der BCB aufgibt. Für Beschäftigte der PAS (Zahlungsverkehrseinheit der ehemaligen HVB) kann die Tarifgebundenheit im Flächentarifvertrag privates Bankgewerbe nach jahrelangem tariflosem Zustand wieder hergestellt werden.
16.06.2008 | ver.di reicht beim Bundesverfassungsgericht Klage gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung ein.
10.07.2008 | Nach 18 Monate dauernden Tarifauseinandersetzungen mit vielen Streiks einigen sich ver.di und die Arbeitgeber in Baden-Württemberg auf einen neuen Flächentarifvertrag. Der Kompromiss hat Pilotcharakter für die gesamte Branche mit bundesweit 2,7 Millionen Beschäftigten.
23.07.2008 | Die mit 18 Monaten bisher längste Tarifauseinandersetzung, der mit 14 Monaten längste Arbeitskampf in der Geschichte der Bundesrepublik, der Tarifkonflikt im Einzelhandel, ist nun auch in Rheinland-Pfalz beendet . Der Durchbruch ist am 11. Juni durch den Abschluss für die etwa 220.000 Beschäftigten des Einzelhandels in Baden-Württemberg gelungen. Als letzte haben sich in Mainz ver.di und die Arbeitgeber auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 100 000 Beschäftigten im Land geeinigt. Auch der Konflikt um die Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit ist damit vorerst beendet: Lediglich an Samstagen werden die Nachmittagsstunden zwischen 14 und 18.30 Uhr künftig wie normale Arbeitszeit behandelt. Zum Ausgleich kann ver.di für die Jahre 2009 und 2010 jeweils 170 Euro als Vorsorgeleistungen oder Warengutscheine durchsetzen.
13.08.2008 | In einer Urabstimmung unter den Beschäftigten der Deutschen Lufthansa haben 51 Prozent für die Annahme des Verhandlungsergebnisses vom 1. August 2008 gestimmt, das nach fünf Tagen Streik durchgesetzt werden konnte. Das zeigt, dass die Mehrheit der Beschäftigten das Ergebnis akzeptiert. Angesichts des wirtschaftlichen Höhenflugs der Lufthansa und des Verzichts, den die Beschäftigten in schwierigen Zeiten geleistet haben, waren die Erwartungen allerdings sehr hoch. Auch die kritischen Stimmen zum Ergebnis werden nun in die ver.di-Tarifpolitik im Lufthansakonzern einfließen würden.
27.08.2008 | Ein weiteres Mal ist der Mindestlohn-Truck vom Januar bis August bundesweit unterwegs und wirbt für die Notwendigkeit eines gesetzlichen Mindestlohns.
24.09.2008 | Im Dresdner Rathaus findet der Festakt anlässlich "100 Jahre Feuerwehrgewerkschaft" statt.
25.09.2008 | ver.di und die Postbank AG erzielen ein Ergebnis für die rund 6.300 Beschäftigten bei der Postbank AG, der Postbank PB Firmenkunden AG, der BCB sowie der interServ. Mit diesem Tarifabschluss setzt ver.di einen Kündigungsschutz bis Ende 2012 durch. Dies ist angesichts des Verkaufs der Postbank an die Deutsche Bank ein großer Erfolg, gibt er doch den Beschäftigten Planungssicherheit. Die deutlichen Gehaltserhöhungen sichern zudem die realen Einkommen. Das Ergebnis konnte nur durch die Streiks erreicht werden, mit denen die Beschäftigten ihre Gewerkschaft bei den Tarifverhandlungen unterstützt haben. Durch den Tarifabschluss werden betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31. Dezember 2012 ausgeschlossen.
25.09.2008 | 130 000 Klinik-Beschäftigte aus dem ganzen Bundesgebiet demonstrierten in Berlin unter dem Motto "Der Deckel muss weg".
01.10.2008 | Anfang Oktober startet die ver.di-Kampagne "Hundertprozentich: Ungleich korrigieren" für Beschäftigte in Leiharbeit
30.10.2008 | Anlässlich des Weltspartags versammeln sich in Berlin und Stuttgart Tausende von Menschen auf Kundgebungen zur Finanzkrise, ver.di und Attac hatten aufgerufen.
10.11.2008 | Nach über dreimonatigen Verhandlungen einigen sich die Vertreter von ver.di, DJV und BDZV auf einen neuen Gehaltstarifvertrag für die rund 14.000 Redakteur/innen bei Tageszeitungen. Die Verleger sagen zu, die von ihnen ausgesprochene Kündigung des Manteltarifvertrags zum 31. Dezember zurückzuziehen. Darüber hinaus wird vereinbart, dass während der Laufzeit des Gehaltstarifvertrags keine Kündigung der Altersversorgung durch die Verleger möglich ist. Zeitnah werden Verhandlungen über die Einbeziehung der Onlineredakteure in den Tarifvertrag aufgenommen. Über die Umsetzung des Tarifabschlusses für die arbeitnehmerähnlichen Freien soll in Kürze verhandelt werden.
13.11.2008 | ver.di und der dbb beamtenbund und tarifunion begrüßen, dass der Bundestag die Weichen für ein neues Beamtenrecht des Bundes gestellt hat. Mit dem am Abend des 12. November 2008 verabschiedeten Dienstrechtsneuordnungsgesetz – DNeuG – findet ein Modernisierungsprozess seinen vorläufigen Abschluss, den dbb und ver.di bereits in der vergangenen Legislaturperiode angestoßen und wesentlich vorangetrieben hatten.
16.12.2008 | Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Privatfernsehens streiken die Beschäftigten der ProSiebenSat.1 Media AG und der Betriebe der Senderfamilie in Berlin. Im Anschluss an die Betriebsversammlung gehen sie zu einem Warnstreik auf die Straße. Auf der Betriebsversammlung hat der Vorstand mitgeteilt, mit den Betriebsräten Sozialplanverhandlungen führen zu wollen. Er lehnte Verhandlungen eines Sozialtarifvertrages mit den Gewerkschaften DJV und ver.di ab.
21.01.2009 | Erstmals in ihrer Geschichte streiken Berliner Beschäftigte der ProSiebenSat1-Gruppe. ver.di und der Deutsche Journalistenverband (DJV) haben gemeinsam dazu aufgerufen. An dem 36-stündigen Arbeitskampf beteiligen sich rund 90 Prozent der über 600 Beschäftigten am Sat.1-Standort Berlin-Mitte. Ihre zentrale Forderung ist ein Sozialtarifvertrag, der anlässlich des Senderumzugs nach München die finanziellen Bedingungen regelt - sowohl für die Beschäftigten, die nicht nach München ziehen können, wie auch für diejenigen, die einen neuen Arbeitsplatz erhalten. Außerdem sollen mehr Arbeitsplätze in Berlin erhalten werden und die Beschäftigten eine mehrjährige Beschäftigungsgarantie bekommen.
01.03.2009 | Zahlreiche Warnstreiks und Aktionen von 40.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder haben ver.di bei der Einigung mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) auf einen Tarifabschluss für die rund 700 000 Beschäftigten der Länder unterstützt. Die Tabellenwerte werden demnach um durchschnittlich 5,8 Prozent erhöht.
11.03.2009 | ver.di eröffnet eine weitere Anlaufstelle für undokumentierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, diesmal im ver.di-Landesbezirk Berlin/Brandenburg.
28.03.2009 | Nach einer fast 6-jährigen Hängepartie und fast auf den Tag genau 5 Jahre nach dem Austritt des Landes Hessen aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sowie einem Verhandlungsmarathon von zuletzt über 16 Stunden ist in den frühen Morgenstunden alles perfekt. Für die Beschäftigten der hessischen Landesverwaltung sowie der Beamtinnen und Beamten im Bereich des Landes, der Kommunen und weiterer Dienstherrn wird es in den Jahren 2009 und 2010 lineare Einkommenserhöhungen von 3 Prozent bzw. 1,2 Prozent geben.
28.03.2009 | "Wir zahlen nicht für eure Krise! Für eine solidarische Gesellschaft", unter diesem Aufruf demonstrieren in Berlin und Frankfurt/Main 55.000 Menschen gegen die Maßnahmen zur Weltwirtschaftskrise und gegen den G20-Finanzgipfel. Viele ver.di-Gliederungen rufen zur Teilnahme auf.
20.04.2009 | Der Mindestlohntruck geht wieder auf Tour. Bis 21. September ist das rote Infomobil auf Deutschlands Straßen unterwegs.
15.05.2009 | ver.di fordert für die rund 220.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Der Streik dauert bis zum 27. Juli 2009.
16.05.2009 | Auf Großdemos in Berlin, Madrid, Brüssel und Prag bitten Hunderttausende die "Profiteure der Krise zur Kasse"
08.06.2009 | Beginn der Woche der Solidarität im Handel im Rahmen der Kampagne "Fair heißt mehr"
11.06.2009 | Einen Tag nach massiven Aktionen, Streiks und Demonstrationen von 22.000 Beschäftigten aus Groß- und Einzelhandel in elf Bundesländern bringt der Abschluss im nordrhein-westfälischen Einzelhandel zehn Wochen nach Verhandlungsbeginn den Durchbruch. Angesichts der tiefen Rezession war nicht unbedingt mit raschen Ergebnissen zu rechnen. Auch die Arcandor-Krise machte die Verhandlungssituation nicht leichter. ver.di zog aus den Erfahrungen der harten tarifauseinandersetzungen der letzten Jahre Konsequenzen: Zum einen bemühte sie sich um eine koordinierte Tarifrunde von Einzel- und Großhandel und entwickelte eine gemeinsame Kampagne "Fair heißt mehr - von uns lebt der Handel". Zum andern sollten neue Arbeitskampfkonzepte einen größeren und wirksameren Druck auf die Arbeitgeber ermöglichen. So hatten z. B. in Stuttgart rund 1 500 Menschen eine Menschenkette um das Karstadt-Haus in der Königstraße/Ecke Schulstraße gebildet. Mit den Aktionen zeigten sie zum einen ihre Solidarität mit den von der Arcandor-Insolvenz betroffenen Karstadt- und Primondo-Beschäftigten und setzten darüber hinaus einen starken Akzent in der laufenden Tarifrunde.
15.06.2009 | ver.di unterstützt die mehrtägigen Protestaktionen und den bundesweiten Streik für ein besseres Bildungssystem.
21.07.2009 | Nach mehr als siebenmonatigen Verhandlungen einigen sich ver.di und die Geschäftsführung der walter services Holding GmbH (Ettlingen) auf einen Entgelttarifvertrag für die rund 8.000 Beschäftigten der 15 walter services-Standorte in Deutschland.
21.08.2009 | Die Tarifauseinandersetzung im Sozial- und Erziehungsdienst ist nach einem lang anhaltenden Tarifkonflikt um die Einkommensgestaltung und Fragen der Arbeitsbedingungen und Gesundheitsbelastungen nun endgültig beendet. 55 Prozent der ver.di-Mitglieder haben in einer zweiten Urabstimmung dem Tarifergebnis vom 27. Juli 2009 zugestimmt. Die Tarifrunde für die 220.000 Beschäftigten war sechs Monate lang bundesweit von Großdemonstrationen und wochenlangen Streiks in Kindergärten und -tagesstätten begleitet worden
21.08.2009 | Für 220.000 Beschäftigte in den Sozial- und Erziehungsdiensten unterschreibt ver.di nach monatelangen Streikaktionen und vielen Elternbriefen einen neuen Tarifabschluss. Die Aufwertung ihrer Berufe bleibt immer noch das Ziel der Beschäftigten
17.09.2009 | Bundesweiter Aktionstag für eine solidarische Gesellschaft
09.10.2009 | ver.di und die Partnerorganisationen im Bündnis für die gerechte Angleichung der Renten in den neuen Bundesländern fordern die Umsetzung des ver.di-Rentenmodells. 50.000 Menschen unterstützen die Forderung durch ihre Unterschrift.
16.10.2009 | ver.di beteiligt sich an der Alternativkonferenz zum Weltgesundheitsgipfel "Public Eye" in Berlin.
06.11.2009 | Für das Bundesland Hessen gelten ab 1. Januar 2010 neue Tarifverträge. Nachdem im Oktober 2005 im Bereich der Kommunen und des Bundes sowie im November 2006 im Bereich von 14 Bundesländern einheitliche Entgeltstrukturen eingeführt wurden, gilt nun auch für die rund 50.000 Arbeitnehmer/innen der hessischen Landesverwaltung ein einheitliches, neues Tarifrecht.
12.11.2009 | ver.di ruft auf zur Beteiligung an der Online-Petition für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer.
03.12.2009 | ver.di einigt sich mit IBM in der Tarifrunde 2009/2010 für die etwa 20.000 Arbeitnehmer/innen in Deutschland auf deutlich bessere Beschäftigungsbedingungen und eine höhere Vergütung. Der Abschluss setzt für 2010 Maßstäbe bei der Entwicklung der Gehalts- und Beschäftigungsbedingungen in der IT-Branche und ist unter anderem auf eine gestärkte gewerkschaftliche Basis in dem Unternehmen zurückzuführen.
10.12.2009 | Der neue Tarifvertrag für auf Produktionsdauer beschäftigte Film- und Fernsehschaffende tritt mit einer Reihe neuer Regelungen ab Januar 2010 in Kraft. Er enthält eine neue Gagentabelle mit strukturellen Veränderungen bei einzelnen Berufsgruppen, Gagenerhöhungen von 1,75 Prozent ab 1. Januar 2010 und 2 Prozent ab 1. Januar 2011 sowie die Einführung einer Tageshöchstarbeitszeit, die mit der Landesarbeitsschutzbehörde abgestimmt ist.
15.12.2009 | Nach sechs Warnstreiks und zahlreichen Sendeausfällen an den Standorten Berlin und Potsdam endet das Vermittlungsverfahren zum Tarifstreit um Gehälter und Honorare im Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) mit einer gemeinsamen Vermittlerempfehlung. Damit endete der längste und härteste Arbeitskampf der ARD-Geschichte mit einem großen Erfolg für die Belegschaft des rbb. Neben einem Abschluss auf ARD-Niveau (5,36 Prozent) inklusive einem Sockelbetrag von 40 Euro und 2x2 Prozent linearer Erhöhung sowie einer wertgleichen Erhöhung der Honorare der freien Mitarbeiter/innen ist es gelungen, die sogenannten "Dienstzeitstufen" auf Potsdamer Kolleg/innen auszudehnen und im Volumen dauerhaft zu erhalten. Die fortgesetzte Umverteilung von unten nach oben konnte damit erfolgreich verhindert werden.
05.01.2010 | Nach mehr als sechsjährigen Verhandlungen einigen sich die beiden deutschen Journalistengewerkschaften dju in ver.di und DJV mit den Zeitungsverlegern auf gemeinsame Regeln zur Bezahlung von freien Journalisten. Die neue Regelung sieht je nach Auflage der Zeitung und der Art des Beitrags gestaffelte Honorare vor. Sie liegen beim ersten Abdruck zwischen 47 Cent und 1,25 Euro pro Zeitungszeile.
10.02.2010 | Die Tarifparteien im Land Berlin einigen sich auf gemeinsame Eckpunkte für einen neuen Tarifvertrag. Berlin beabsichtigt, bis zum 31. Dezember 2011 wieder Mitglied in der Tarifgemeinschaft der Länder zu werden - mit der Folge, dass von diesem Zeitpunkt an alle künftigen Tarifsteigerungen der TdL automatisch übernommen werden. Ab 1. August 2011 entfallen die Unterschiede zwischen West- und Ostbeschäftigten. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt dann für alle Angestellten 39 Stunden (bisher: 38,5 West und 40 Ost). Die Regelungen des Tarifrechts West einschließlich der Unkündbarkeit gelten auch im bisherigen Tarifgebiet Ost.
13.02.2010 | Der ver.di-Gewerkschaftsrat ruft zur Teilnahme an einer Menschenkette auf: Ein breites bundesweites Bündnis verhindert den größten Naziaufmarsch Europas in Dresden.
19.02.2010 | Nach langen zähen Verhandlungen ist ein gutes Ergebnis für die bundesweit rund 45.000 Beschäftigten beim Netto Marken-Discount erreicht. ver.di und die Netto Marken-Discount AG & Co. KG haben sich auf einen Tarifvertrag geeinigt, der u.a. die Grundlage bietet, für alle Arbeitnehmer/innen im Frühjahr 2010 flächendeckend Betriebsratswahlen durchzuführen und insgesamt rund 250 Betriebsratsmitglieder zu wählen.
03.03.2010 | Mit viel Engagement haben die rund 14.000 Beschäftigten bei Ikea Deutschland ihre Forderung nach Tarifbindung durchgesetzt. Das seit 35 Jahren in Deutschland aktive Unternehmen hatte zwar schon in Anlehnung an die Flächentarifverträge des Einzelhandels gezahlt, aber jetzt haben die Beschäftigten Rechtssicherheit und können sich auf die ausgehandelten tariflichen Arbeits- und Vergütungsbedingungen verlassen.
19.03.2010 | Das Tarifergebnis für die rund 2 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ist endgültig unter Dach und Fach. In einer Befragung unter den ver.di-Mitgliedern im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat sich eine Mehrheit von 75,4 Prozent für den Tarifabschluss vom 27. Februar auf der Grundlage des Schlichterspruchs ausgesprochen. Seit Beginn der Verhandlungen Anfang Januar hatten zehntausende Beschäftigte mit Warnstreiks und Demonstrationen gezeigt, dass sie für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen bereit sind. Dennoch konnte kein besseres Ergebnis erzielt werden. Es zwar mehr, als nach der Festlegung der Arbeitgeber in den Verhandlungen zu erwarten war, aber es ist weniger, als viele erhofft hatten und was auch notwendig gewesen wäre. Angesichts der wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen ist es aber gelungen, die realen Einkommen im öffentlichen Dienst zu sichern.
25.03.2010 | ver.di unterstützt die Verfassungsbeschwerde gegen ELENA, das elektronische Entgeltnachweisverfahren, und will selbst keine Beschäftigtendaten an eine zentrale Speicherstelle weitergeben.
27.04.2010 | ver.di unterstützt die Campact-Unterschriftenaktion gegen die Kopfpauschale in der Krankenversicherung. In wenigen Wochen werden mehr als 140.000 Unterschriften gesammelt. Am 27. April startet zudem die Kampagne "Köpfe gegen Kopfpauschale" eines breiten Aktionsbündnisses von DGB, Mitgliedsgewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden.
28.04.2010 | Mitten im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf kapern ver.di-AktivistInnen die Hohenzollernbrücke in Köln, hängen ein 50 Meter breites Transparent auf und färben den Rhein blutrot. Es ist der Auftakt zur Gerecht-geht-anders-Kampagne, mit der ver.di seither die schwarz-gelbe Regierungspolitik attackiert. ver.di fordert eine Politik für die Kommunen und Städte, gegen ihr finanzielles Ausbluten, die Abschaffung der Rente mit 67, ein solidarisch finanziertes Gesundheitssystem statt Kopfpauschale und Drei-Klassen-Medizin, Löhne zum Leben statt schlecht bezahlter Leiharbeit und anderer unsicherer Beschäftigungsverhältnisse.
16.05.2010 | Der heute beginnende 19. DGB-Bundeskongress in Berlin fordert einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro.
01.06.2010 | Nach vier Verhandlungsrunden schließt ver.di mit der Geschäftsleitung der Drogeriemarktkette Schlecker mehrere Tarifverträge für die 34.000 Beschäftigten der Schlecker AS und Schlecker XL GmbH ab. Vereinbart wird ein Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung bei AS, ein Vertrag zur Tarifbindung bei Schlecker XL und ein Sozialtarifvertrag für AS. Damit ist sichergestellt, dass alle Schlecker-Beschäftigten auf dem Niveau des Flächentarifvertrags für den Einzelhandel in Baden-Württemberg bezahlt werden.
10.06.2010 | ver.di und die Arbeitgeber des privaten und öffentlichen Bankgewerbes einigen sich auf ein Tarifergebnis.. Es ist u. a. gelungen, eine Vereinbarung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz zu erzielen, die bessere Voraussetzungen für die Arbeits- und Gesundheitsbedingungen der rund 240.000 Beschäftigten schafft.
10.06.2010 | Das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt erklärt die fristlose Verdachts-Kündigung der Kassiererin "Emmely" wegen eines Bagatelldelikts für unverhältnismäßig und damit für rechtswidrig. ver.di hatte den Kampf der Kollegin gegen ihre Kündigung mit Rechtsschutz und Solidaritätsaktionen seit Februar 2008 unterstützt.
12.06.2010 | Demonstrationen in Berlin und Stuttgart "Nicht auf unserem Rücken - Gerecht geht anders" gegen die Sparpolitik der schwarz-gelben Regierung.
07.07.2010 | ver.di einigt sich mit der Lufthansa in der fünften Verhandlungsrunde auf Eckpunkte für eine Tarifeinigung für die rund 50.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden und in der Kabine sowie bei Lufthansa Systems, der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG), der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Grundlage für die Tarifeinigung ist ein Gesamtpaket aus Ergebnisbeteiligung, Altersteilzeit und Begrenzung der Leiharbeit.
09.07.2010 | Die Karstadt-Tarifkommission von ver.di beschließt in Essen mit sehr großer Mehrheit eine Anpassung des Fortführungstarifvertrags zur Karstadt-Sanierung. Mit der Entscheidung der Tarifkommission wird eine der letzten notwendigen Bedingungen für das Inkrafttreten des Kaufvertrags mit der Berggruen-Investorengruppe erfüllt.
05.09.2010 | In Frankfurt/Main öffnet eine weitere ver.di-Anlaufstelle für Illegale, kurz darauf eine bei ver.di München
24.10.2010 | Aktionswochen "Gerecht geht anders" in ganz Deutschland bis Mitte November; Demonstrationen des DGB am 13. November in Dortmund, Stuttgart und Nürnberg, am 18. November in Kiel, insgesamt sind mehrere zehntausend Menschen auf der Straße.
19.11.2010 | Die Bundesregierung beschließt, den Ausbau der umstrittenen und von ver.di abgelehnten Arbeitnehmerdatenbank ELENA vorerst zu stoppen.
21.12.2010 | ver.di schaltet eine Hotline, um die bis zu 280.000 Leiharbeitnehmer/innen, die bisher nach Tarifverträgen der jetzt vom Bundesarbeitsgericht (BAG) für tarifunfähig erklärten Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) bezahlt worden waren, dabei zu unterstützen, Nachforderungen bezüglich ihrer Vergütungen der vergangenen Jahre geltend zu machen.
02.02.2011 | ver.di erreicht in den Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) ein Ergebnis für die Private Abfallwirtschaft. Nach mehr als neun Monaten Verhandlungen kann so eine längere Streikphase abgewendet werden.
11.02.2011 | ver.di schließt mit dem Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen einen neuen Mindestlohntarifvertrag für die Beschäftigten ab.
10.03.2011 | ver.di und die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) erzielen nach zahlreichen Warnstreiks und Kundgebungen in der dritten Verhandlungsrunde ein Tarifergebnis, mit dem die Reallöhne der 580.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder gesichert werden können.
15.03.2011 | Wenige Tage nach den schweren Erdbeben, dem Tsunami und der Atomkatastrophe in Japan solidarisiert sich am 15. März die ver.di-Bundeskonferenz der Arbeiterinnen und Arbeiter mit den japanischen Kolleginnen und Kollegen. „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich unverzüglich für einen weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft einzusetzen“, heißt es in der einstimmig beschlossenen Resolution; eine Forderung, die in den folgenden Monaten bis zu den Abschaltungs-Beschlüssen von AKW und schließlich der Energiewende in Deutschland von ver.di-Mitgliedern tausendfach bekräftigt wird.
21.05.2011 | Künstler aller Sparten in ver.di beteiligen sich am nationalen Aktionstag „Kultur gut stärken“. Sie weisen auf die dramatische Situation von Kultureinrichtungen und die Existenznöte von Kulturschaffenden hin. Der Aktionstag des Deutschen Kulturrats wird ein Erfolg: 750 Kultureinrichtungen und Künstler schließen sich zusammen.
30.05.2011 | Das Arbeitsgericht Berlin entscheidet, dass die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen rechtlich keine Tarifverträge abschließen durfte und bestätigt damit die Auffassung von ver.di.
07.06.2011 | Die gemeinsame Tarifeinheitsinitiative von DGB und BDA ist vom Tisch. ver.di bringt einen Antrag beim DGB-Bundesvorstand ein, wonach auch eine gesetzliche Regelung der Tarifeinheit nicht mehr anzustreben sei. Der Antrag wird beschlossen. Die Diskussion über die Tarifeinheit soll jedoch fortgesetzt werden.
20.06.2011 | Mehr als 10.000 Beschäftigte bei Versicherungen legen die Arbeit nieder. Eine zweite Streikrunde beginnt am 15. Juli.
29.06.2011 | Nach sechs Verhandlungsrunden einigen sich ver.di und der Bundesverband Druck und Medien darauf, den Manteltarifvertrag für die 160.000 Beschäftigten der Druckindustrie für drei Jahre zu verlängern.
14.02.2012 | Gemeinsam mit weiteren Verbänden starten DGB und ver.di das „Bündnis für gute Pflege“ . Bis zur Bundestagswahl 2013 wollen sich die Bündnispartner für nachhaltige Perspektiven in der Pflegepolitik stark machen. Vor allem die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals müssen sich deutlich verbessern.
21.06.2012 | Mit einer europaweiten Brunnenaktion starten ver.di und zahlreiche andere Organisationen heute die erste europäische Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht“ .
03.09.2012 | ver.di ruft wie bereits in den vorangegangenen Jahren zur ITF-Aktionswoche auf. Ziel ist es, die Arbeits- und Lebensbedingungen auf Schiffen zu überprüfen und Sozialdumping sowie unwürdige Arbeitsbedingungen auf See aufzudecken.
20.09.2012 | ver.di gehört zu den Initiatoren einer internationalen Kampagne für Beschäftigungsrechte entlang der Kleidungsproduktionskette, die heute in Berlin gestartet ist.
29.09.2012 | Zehntausende demonstrieren in mehr als 40 Städten für eine Vermögensteuer und eine einmalige Vermögensabgabe
02.11.2012 | ver.di und die S Marketing GmbH haben einen Abschluss für die rund 800 Beschäftigten bei Sparkassen Callcentern erzielt. Danach erhalten alle Beschäftigten ab dem 1. Dezember 2012 einen Stundenlohn in Höhe von mindestens 8,50 Euro. Damit verbessern sich die Einkommen eines Großteils der Beschäftigten um 1,12 Euro/Stunde.
20.11.2012 | ver.di sieht sich in der Entscheidung des BAG zum Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen bestätigt. Danach können sich Arbeitnehmer in kirchlichen Einrichtungen und ver.di auf die Koalitionsfreiheit und damit auf das Streikrecht berufen, weil der Dritte Weg unzureichend ist.
12.12.2012 | Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit teilweise über 100 Streiktagen in einzelnen Cinestar-Kinos hat ver.di einen Tarifabschluss für alle 52 Betriebe der Kinokette durchgesetzt. In den kommenden drei Jahren werden die Löhne nun je nach bisheriger Entgelthöhe zwischen acht und 33 Prozent steigen.
09.03.2013 | Nach zwei Warnstreikwellen mit Beteiligung von bundesweit 150.000 Beschäftigten haben ver.di und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder in der dritten Verhandlungsrunde ein Tarifergebnis erzielt. Neben Gehaltssteigerungen für die rund 800.000 Beschäftigten erhalten die Auszubildenden eine Übernahmegarantie, wie sie auch bei Bund und Kommunen gilt.
02.04.2013 | Vier privatisierte Edeka-Filialen in Wolfsburg sind wieder an den Konzern Edeka Minden-Hannover übergegangen. Erreicht haben das die Beschäftigten und der Betriebsrat, die damit auch bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung durchsetzen konnten.
18.04.2013 | ver.di hat für die 2.000 Filialbeschäftigten der Santander Consumer Bank zum ersten Mal einen Tarifvertrag abschließen können. Bislang lagen die Gehälter teilweise mehrere hundert Euro unter Branchenniveau. Nun gelten für Santander Regelungen, die auf dem Niveau des Branchentarifvertrages für das private Bankgewerbe liegen.
22.04.2013 | Für FriseurInnen ist der erste Schritt auf einem Weg zu einem branchenweiten Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde gemacht. ver.di einigt sich mit der Tarifgemeinschaft des Zentralverbands des deutschen Friseurhandwerks und den Landesinnungsverbänden auf wesentliche Eckpunkte.
14.05.2013 | An den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld sind die Beschäftigten zum ersten Mal in den Ausstand getreten.
01.10.2013 | Mit Aktionen vor dem Reichstag und der CDU-Bundesgeschäftsstelle haben heute Krankenhausbeschäftigte in Berlin auf den dramatischen Personalmangel in den deutschen Krankenhäusern aufmerksam gemacht und eine gesetzliche Personalbemessung gefordert. Nach Erhebungen von ver.di fehlen bundesweit 162.000 Vollzeitstellen.
05.12.2013 | ver.di Baden-Württemberg hat nach einem acht Monate währenden Tarifkonflikt mit zum Teil über 80 Streiktagen in den Betrieben erreicht, dass der von den Arbeitgebern gekündigte Manteltarifvertrag unverändert wieder in Kraft gesetzt wird. Ähnliche Abschlüsse folgen in den anderen Bundesländern.
12.03.2014 | Gewerkschaften, Diakonie und Kirche in Niedersachsen wollen künftig kirchenrechtlich legitimierte Tarifverträge in einem kooperativen Prozess abschließen. Bisher waren die Gehälter auf dem sogenannten Dritten Weg ausgehandelt worden.
09.04.2014 | Das Bundesverfassungsgericht hat das Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) von 2009 bestätigt und die Verfassungsbeschwerde des Handelsverbands Berlin-Brandenburg zurückgewiesen (Az. 1 BvR 3185/09).
22.04.2014 | Nach rund zwei Jahren breiter Unterstützung hat der türkische Ableger des deutschen Logistikkonzerns DHL einem Tarifvertrag zugestimmt. Die Transportarbeitergewerkschaft TÜMTIS und das Management von DHL unterschreiben einen Tarifvertrag, der nicht nur erhebliche Lohnerhöhungen, sondern auch weitere Sozialleistungen und Boni für die Beschäftigten vorsieht. Außerdem werden 25 DHL-Arbeiter, die im Laufe des Arbeitskampfes gefeuert worden waren, wieder eingestellt.
03.05.2014 | In der Münchner Filiale des US-amerikanischen Modekonzerns Abercrombie & Fitch (A&F) wurde der erste Betriebsrat in Deutschland gewählt. Von den rund 250 Beschäftigten der Filiale in der Sendlinger Straße gingen rund 65 Prozent zur Wahl und wählten den neunköpfigen Betriebsrat.
25.05.2014 | Die bislang größte Veranstaltung der Nachrichten- und Kampagnenplattform LabourStart fand an diesem Wochenende mit mehr als 350 GewerkschafterInnen aus 75 Ländern im Berliner ver.di-Haus statt.
19.06.2014 | Die Beschäftigten bei Amazon in Brieselang in Brandenburg haben erstmals einen Betriebsrat gewählt. Erst im Oktober 2013 hatte das Warenverteilzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Damit gibt es nun an allen acht Amazon-Standorten Betriebsräte.
19.09.2014 | ver.di hat erstmals einen Tarifvertrag mit der Diakonie vereinbart. So bekommen die Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen höhere Einkommen.
24.11.2014 | ver.di startet die bundesweite Aufwertungskampagne für alle Menschen, die im Sozial- und Erziehungsdienst bei den Kommunen, bei freien Trägern oder den Kirchen arbeiten. In der bevorstehenden Tarifrunde sollen die dort Beschäftigten nicht nur mit schönen Worten, sondern mit einer angemessenen Bezahlung Wertschätzung erhalten.
01.01.2015 | Nachdem ver.di und die NGG fast zehn Jahre für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns gekämpft haben, ist das Gesetz heute in Kraft getreten. Damit haben fünf Millionen Menschen ein Recht auf höhere Löhne.
15.04.2015 | Als erste Gewerkschaft schaltet ver.di ab sofort ihr Beratungsangebot für sogenannte Cloudworker online. Mit dem auf Solo-Selbständige zugeschnittene Angebot können diese ihre Position auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
13.06.2015 | Über 26.000 Menschen haben in Köln, Hannover, Nürnberg und Dresden für mehr Anerkennung und finanzielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe demonstriert.
05.07.2015 | Nach einem vierwöchigen Streik der Beschäftigten haben die Tarifparteien für die knapp 140.000 Tarifangestelllten ein umfassendes Paket aus Schutz- und Entgeltregelungen geschnürt.
15.07.2015 | Seit Jahren kämpft ver.di gemeinsam mit ihrer US-amerikanischen Partnergewerkschaft CWA für Einhaltung der Arbeitnehmerrechte bei der Telekom-Tochter T-Mobile USA. Jetzt haben sie eine E-Petition gestartet, mit der die Bundesregierung aufgefordert wird, dafür zu sorgen, dass Arbeitnehmerrechte und internationale Arbeitsstandards bei ausländischen Unternehmen und Beteiligungen der Deutschen Telekom eingehalten werden.
10.10.2015 | Rund 250.000 Menschen gehen in Berlin auf die Straße, um einen fairen Welthandel zu fordern. Von der Demonstration, zu der auch ver.di aufgerufen hat, geht eine klare Botschaft aus: Die Verhandlungen zu TTIP auf der Grundlage des bisherigen Mandats müssen gestoppt, der vorliegende CETA-Vertrag dürfe so nicht ratifiziert werden.
12.10.2015 | Über 150.000 Menschen haben für eine gesetzliche Personalbemessung im Krankenhaus unterschrieben. Damit wurde das erforderliche Quorum der von ver.di initiierten Krankenhauspetition dreifach erfüllt. Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages muss sich nun öffentlich mit der dramatischen Personalsituation an den Kliniken und der Forderung nach einer gesetzlichen Personalbemessung auseinandersetzen.
11.01.2016 | Die Europäische Bürgerinitiative, zu deren Unterstützern auch ver.di zählt, will bis Mitte September 2016 eine Million Unterschriften sammeln. Öffentliche Ausschreibungen im Verkehrsbereich sollen sich nicht länger an den niedrigsten Kosten ausrichten. Der Dumping- Wettbewerb gefährde die Sicherheit von Beschäftigten und VerkehrsteilnehmerInnen. Die Initiative fordert unter anderem, dass die EU-Entsenderichtlinie den gesamten Verkehrssektor mit einbezieht.
11.02.2016 | Mit dem gemeinsamen Aufruf „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ treten Gewerkschaften, Arbeitgeber, Religionsgemeinschaften und weitere Verbände für eine offene Haltung gegenüber den Flüchtlingen und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt aller ein.
26.04.2016 | Eine überwältigende Mehrheit von über 89 Prozent der ver.di-Mitglieder hat sich für den Abschluss des Tarifvertrags über Gesundheitsschutz und Mindestbesetzungsregelungen in der Pflege ausgesprochen. Damit endet eine vier Jahre andauernde Tarifauseinandersetzung. Der Tarifvertrag gilt für alle der insgesamt ca. 14.000 Beschäftigen an der Charité.
20.05.2016 | Vor 150 Jahren ist der Verband der Deutschen Buchdrucker – eine der Vorläufergewerkschaften von ver.di – gegründet worden.
31.05.2016 | 78 Prozent der ver.di-Mitglieder im öffentlichen Dienst (Bund, Kommunen) haben für Annahme des Verhandlungsergebnisses gestimmt. Über 2 Millionen Beschäftigte erhalten somit in den nächsten zwei Jahren insgesamt 4,75 Prozent mehr Gehalt, Ausbildungsvergütungen werden um 65 Euro erhöht. Außerdem wurde eine einvernehmliche Lösung für die betriebliche Altersversorgung gefunden sowie eine neue Entgeltordnung vereinbart.
17.06.2016 | Die im Klinikum Beschäftigten haben sich erfolgreich gegen die Gründung einer Service GmbH gewehrt. Der Verwaltungsrat des Klinikum Augsburg hat gegen die Ausgliederung entschieden. Damit bleiben die Beschäftigten der Servicebereiche wie Küche, Reinigung, Versorgung und Transport Mitarbeiter des Klinikums.
19.07.2016 | Erstmals ist es der Belegschaft einer Online-Redaktion gelungen, einen Tarifvertrag durchzusetzen, der rund 90 Prozent des bundesweiten Tarifvertrags für Zeitschriften übernimmt. Für die Berliner Mitarbeiter der Firmen ZEIT Online und ZEIT digital haben die Gewerkschaften ver.di und DJV Berlin/Journalistenverband Berlin-Brandenburg einen Tarifvertrag ausgehandelt, der die Situation nicht nur der Redakteur_innen, sondern auch der studentischen Mitarbeiter_innen erheblich verbessert.
21.09.2016 | Nach 14 Verhandlungsrunden konnte eine Einigung in Entgelt und Mantel mit der den Botanischen Garten betreibenden Betriebsgesellschaft und der Freien Universität Berlin erzielt werden. ver.di hat damit nach 20 Monaten Tarifauseinandersetzung gemeinsam mit den Beschäftigten eine schrittweise Annäherung an den Tarifvertrag für die Landesbeschäftigten (TV-L) und eine zeitliche Perspektive auf die Entgeltgleichheit erreicht.
26.09.2016 | Gemeinsam mit dem DGB startet ver.di eine Kampagne, um die Renten zu stärken und das weitere Absinken des gesetzlichen Rentenniveaus zu stoppen. Es gelingt, das gesetzliche Rentenniveau bei 48 Prozent zu sichern.
31.10.2016 | Nach dem Verkauf von 550 Filialen der Supermarktkette Kaiser´s Tengelmann standen 15.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Schließlich übernehmen Edeka und Rewe. In zähen Verhandlungen gelingt es ver.di, die Arbeitsplätze, Tarifbindung sowie die Betriebsratsstrukturen zu sichern.
24.09.2019 | Auf dem ver.di-Bundeskongress wird Frank Werneke mit 92,7 Prozent zum neuen ver.di-Vorsitzenden gewählt. Er folgt damit Frank Bsirske, der 18 Jahre dieses Amt ausgefüllt hat. Andrea Kocsis und Christine Behle werden zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
22.07.2020 | ver.di und Fridays for Future haben eine Allianz für bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und für den Klimaschutz gebildet. Die Gewerkschaft und die Klimabewegung sind sich einig: Eine Verkehrswende kann es nur mit attraktiven Arbeitsplätzen und mehr Personal geben. Deshalb bekommt ver.di in der aktuellen Tarifbewegung für den ÖPNV Unterstützung von den Klimaschützern
23.09.2020 | Ein großer Erfolg für die Beschäftigten der Post: 5 Prozent lineare Lohnerhöhungen und zusätzlich noch eine Corona-Prämie von 300 Euro.
25.10.2020 | Trotz der schwierigen Bedingungen in der Corona-Pandemie erzielt ver.di für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten einen „respektablen Abschluss“ (Frank Werneke). Besonders für untere Einkommen und Gesundheitsberufe kommt es mit bis zu 10 Prozent zu deutlichen Lohnsteigerungen.
05.05.2021 | Nach fünfmonatigen Verhandlungen gibt es einen Tarifabschluss für die rund 25.000 Filmschaffenden in Deutschland, der ab September gilt. Die ver.di FilmUnion erreichte gemeinsam mit der Schauspielgewerkschaft BFFS in Verhandlungen mit der Produzentenallianz Verbesserungen bei Arbeitszeiten, Freizeitphasen während der Dreharbeiten, Zuschlägen am Wochenende und bessere Rahmenbedingungen für Arbeitsverträge von Schauspielerinnen und Schauspielern. Zudem wurde vereinbart, ab September bis spätestens Ende des Jahres 2021 abschließend über die Erhöhung der Gagen zu verhandeln. Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit bis Ende August 2023.