In globalen Zeiten und Krisen zeigt sich, wie schnell Löhne sinken, Arbeitsbedingungen sich verschlechtern und Arbeitsplätze verlorengehen können. Während Gewinne und Höchsteinkommen drastisch steigen, gehen kleine und mittlere Realeinkommen sogar zurück. Und für die meisten Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verlieren, liegen nur noch 12 Monate zwischen dem Verlust des Arbeitsplatzes und dem Abstieg in Hartz IV. Absoluten Schutz können auch wir nicht garantieren, das ist richtig. Aber mehr Sicherheit, Hilfe und Ertrag aus der eigenen Arbeit kann man nicht haben und erreichen als in und mit der Gewerkschaft. Und mit jedem neuen Mitglied wächst unsere Kraft.
Solidarität ist für uns ein hoher Wert, ebenso wie Freiheit und Gerechtigkeit. Sie beginnt im Kleinen und wirkt noch im Globalen. Dass solidarisch alle besser leben, finden die Meisten. Sie wollen faire Einkommen, humane Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit. Dafür muss man solidarisch fühlen, aber auch handeln und notfalls kämpfen. Solidarität ist die Macht der Vielen. Gewerkschaft ist fühlbare und praktische Solidarität. Und wirklich starke Ideen sind zeitlos.
Das Lebenselixier der Gewerkschaften ist die Solidarität. Mit ver.di leisten sich rund 2 Millionen Mitglieder für ein Prozent ihres Bruttoverdienstes eine Organisation, die sie über ihre Rechte informiert und berät, in Betriebs- und Personalräten vertritt, Gehälter und Arbeitsbedingungen aushandelt und, falls nötig, auch Streiks organisiert und solange Streikgeld zahlt, bis ein akzeptables Ergebnis erreicht ist. Dafür arbeiten Tausende haupt- und ehrenamtlich in Betrieben und Ortsvereinen, in 62 Bezirks-, 10 Landesgeschäftsstellen und der Berliner Bundesverwaltung.
Der Beginn: Not macht kämpferisch
Die Gewerkschaftsbewegung entwickelte sich mit der Industrialisierung. Eine Arbeitszeit von 13 Stunden pro Tag und mehr war bis Mitte des 19. Jahrhunderts normal – ohne auch nur einen Tag Urlaub. Die Beschäftigten waren zudem völlig rechtlos der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt. Es gab auch keine Lohnfortzahlung bei Krankheit, von Arbeitslosengeld oder Rente ganz zu schweigen. Und der Lohn reichte nicht, um eine Familie zu ernähren. Die schiere Not war täglicher Gast in den armseligen Unterkünften der Arbeiterfamilien. Es waren Facharbeiter, die als erste erkannten, dass sie nur durch Zusammenhalt und Solidarität eine Kraft bilden können, die stark genug ist, ihre Situation zu verbessern. mehr erfahren
Prekäre Arbeitsverhältnisse mit schlechter Bezahlung, fehlender sozialer Absicherung und schikanöser Behandlung haben in den vergangenen zehn Jahren leider wieder rasant zugenommen. Das bedeutet: Wenn Sie mit Ihren Arbeitsbedingungen im Großen und Ganzen zufrieden sind, sollten Sie sicherstellen, dass das so bleibt. Und falls Sie Ihr Gehalt zu niedrig, den Arbeitsplatz zu unsicher oder Ihren Arbeitgeber unfair finden, sollten Sie etwas dagegen tun. Beides können Sie allein versuchen, aber am effektivsten schützt und verbessert und wehrt man sich gemeinsam mit anderen und gut organisiert – also mit uns.