Stehende Ovationen gab es für den ver.di-Vorsitzende Frank Werneke nach seiner Wahl, und die wollten gar nicht mehr aufhören. 92,5 Prozent der Delegierten hatten für ihn gestimmt. In seiner Rede vor der Wahl blickte er zufrieden auf die zurückliegenden vier Jahre seiner ersten Amtszeit. ver.di habe trotz aller Einschränkungen durch die Corona-Pandemie an Kampagnenfähigkeit gewonnen.
Der Arbeitskräftemangel erhöhe zwar die Belastungen für viele Beschäftigte. Aber sie würden sich zugleich ihres Werts bewusst, und dieses steigende Selbstbewusstsein führe dazu, dass immer mehr von ihnen bereit seien für ihre Rechte zu kämpfen und in ver.di einzutreten. Doch die kommenden Jahre seien nicht einfach, warnte Werneke. Insbesondere die Verteilungskämpfe würden zunehmen, daher müsse ver.di sich weiter auch politisch einbringen. Die größe Aufgabe sei jedoch die Verteidigung der Demokratie gegen den wachsenden Einfluss von Rechtsextremen.
Als Stellvertreterinnen wurde Andrea Kocsis (91,3 Prozent) und Christine Behle (93,5) bestätigt. Kocsis leitet zudem den Fachbereich Postdienste, Speditionen und Logistik, Behle den Fachbereich für öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr.
Als Vertreter*innen der Fachbereiche wurden Christoph Schmitz (Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur, Ver- und Entsorgung) mit 92,2 Prozent und Sylvia Bühler (Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft) mit 86,9 Prozent für den Bundesvorstand bestätigt. Neu in den Bundesvorstand gewählt wurde Silke Zimmer (91 Prozent), die Leiterin des Fachbereichs Handel.
Zudem wurden drei weitere Mitglieder in den ver.di-Bundesvorstand gewählt: Rebecca Liebig (94,7), Detlef Raabe (93,2) und Christoph Meister. Er setzte sich mit 76 Prozent der Stimmen gegen seinen Gegenkandidaten Orhan Akman durch.
Vor der Vorstandswahl hat sich der ver.di-Gewerkschaftsrat konstituiert. Seine neue Vorsitzende ist Lisette Hörig (3. von links). Sie löst Martina Rößmann-Wolf ab, die nach vier Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl angetreten ist. Im Präsidium des Gewerkschaftsrats sind außerdem Carina Dejna (links), Silke Mayer-Seidler (3. von rechts), Constantin Greve (2. von links) und Olaf Harms (rechts). Nach der Wahl von Frank Werneke (3. von rechts) stellten sie sich gemeinsam mit Werneke den Fotograf*innen und Kamerateams.
Das Präsidium des Gewerkschaftsrats ergänzen Katrin Tremel als Vorsitzende des Personalausschusses und ihre Stellvertreterin Michaela Müller-Klang sowie Isabell Senff als Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses des Gewerkschaftsrats und ihre Stellvertreterin Sabine Gruber. Die Mitglieder der beiden Ausschüsse wurden erst im weiteren Verlauf des Kongresses innerhalb des Gewerkschaftsrats gewählt.
Portrait von Lisette Hörig in der ver.di publik
Gewählt wurden: Sieglinde Kowski, Jessica Arntz, Nele Bark, Marion Völlmecke, Birgit Wagner, Erika Schmahl, Ernst-Wilhelm Mahrholz, Norbert Emmerling, Holger Egger, Andreas Scheibner, Sophie Vossel und Lars Wiele. Ernst-Wilhelm Mahrholz wählte der Ausschuss bei seiner Konstituierung zum Vorsitzenden, Sieglinde Kowski ist seine Stellvertreterin.
Gewählt wurden: Bianka Petri, Susanne Treptow, Heike Modrow, Monika Zimmermann, Ilse Kollmann, Ruth Müller, Andrea Hintze, Wolfgang Untergehrer, Rosemarie Schröder, Inken Biehl und Laurent Kuffert. Wolfgang Untergehrer wählte der Ausschuss bei seiner Konstituierung zum Vorsitzenden, Monika Zimmermann ist seine Stellvertreterin.
Die Musikerin Ina Stock wurde einstimmig zur Beauftragten für Kunst und Kultur gewählt.
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