FFF und ver.di – it’s a match!

Unter dem Motto „Wir fahren zusammen“ arbeiten Fridays for Future (FFF) und ver.di zusammen für bessere Arbeitsbedingungen im Nahverkehr, aber auch für den Klimaschutz. Aktivist*innen von FFF traten am Mittwoch auf dem ver.di Bundeskongress an das Rednerpult. Ihre Botschaft: Gemeinsam müssen wir für das Klima und bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV kämpfen
20.09.2023
Letzten Feitag wurden am Klimatag bundesweit in nur wenigen Stunden 21.415 Unterschriften gesammelt

Tosender Beifall, Standing Ovations und wehende Fahnen: So wurde der Redebeitrag der Fridays for Future-Aktivistin Rika begleitet. Er zeugte von einem tiefen Engagement und einer entschlossenen Haltung gegenüber der Klimapolitik und den Arbeitsbedingungen im ÖPNV. Die Aktivistin erzählte von ihrer langjährigen Erfahrung in der Klimabewegung und den Momenten der Selbstzweifel, in denen sie sich fragten, ob ihr Aktivismus überhaupt etwas bewirken könne. 

Es gehe einfach viel zu langsam voran: „Im Verkehrsbereich mit Volker Wissing als Minister wird das aktuell besonders deutlich. Ich habe mich deshalb in den vielen Jahren, in denen ich jetzt in der Klimabewegung aktiv bin, schon hundertmal gefragt, ob ich nicht einfach aufhören sollte und ob dieser ganze Klimaaktivismus überhaupt noch was bringt.”  Doch diese Zweifel sind durch die Zusammenarbeit mit den Nahverkehrsbetrieben und ver.di überwunden worden. Gemeinsam unterstützen die Bündnispartner die Tarifauseinandersetzung TVN 2024 und setzen sich für eine Mobilitätswende ein.

Der Bericht über den erfolgreichen Klimastreik, bei dem die Aktivist*innen nicht nur demonstrierten und Appelle an die Politik richteten, sondern auch den Startschuss für ihre gemeinsame Unterschriftenaktion setzten, wurde durch viel Applaus der Delegierten begleitet: „Dieser Klimastreiktag war anders als alle anderen zuvor. Wir haben nicht einfach nur wie sonst demonstriert und an die Politik appelliert, sondern wir haben dort den Startschuss für unsere gemeinsame Petition gesetzt.” 

Die Forderungen sind klar: Ohne Fahrer*innen gibt es keinen Busbetrieb, und ohne gute Arbeitsbedingungen wird es keine Verkehrswende geben

Rika erklärte uns nach ihrer Rede, dass sie intensiv mit vielen Fahrerinnen, Fahrern und Kolleg*innen aus dem ÖPNV gesprochen habe. Die Schilderungen, die sie dabei gehört habe, hätten sie zutiefst erschüttert: „Als Fahrgast bekommt man das oft gar nicht so mit. Auf der einen Seite sagen sie, dass es ein sehr wichtiger und schöner Beruf sei, aber auf der anderen Seite sind sie im täglichen Arbeitsleben einem enormen Stress und Belastungen ausgesetzt. Die Schichtzeiten sind extrem belastend, die Pausen sind minimal, manchmal können sie den ganzen Tag nicht zur Toilette gehen oder nichts essen. Die Bezahlung dafür ist auch schlichtweg zu niedrig. Das muss sich natürlich ändern, sonst werden junge Menschen in den kommenden Jahren nicht in Erwägung ziehen, diesen Beruf zu ergreifen."

Der gemeinsame Einsatz von Gewerkschaft und Klimaschutzbewegung zeigte bereits erste Erfolge, als die Aktivist*innen am Klimafreitag bundesweit in nur wenigen Stunden 21.415 Unterschriften für ihre Forderungen sammelten. Diese wurden nun feierlich an Christe Behle übergeben. Doch Rika betont, dies sei erst der Anfang, denn die Aktivist*innen sammeln mit Unterstützung von ver.di weiterhin Unterschriften an Schulen, Universitäten, in Vereinen und in Betrieben.