Im Sachgebiet H stimmten die Delegierten in der en-bloc-Abstimmung vielen Anträgen zu, mit denen sich der Gewerkschaftsrat bzw. der Bundesvorstand bis zum nächsten Kongress beschäftigten müssen. Die Delegierten haben sie ihnen als Arbeitsmaterial überwiesen.
Dazu zählt etwa die Überprüfung und Anpassung der Streikgeldrichtlinie des Gewerkschaftsrats für Teilzeitbeschäftigte und untere Entgeltgruppen (H009). Der Gewerkschaftsrat soll auch bis zum nächsten Kongress in vier Jahren eine Satzungsänderung vorschlagen, die die Teilung von Führungspositionen im Haupt- und Ehrenamt möglich macht (H030).
Der ver.di-Bundesvorstand muss sich mit der Stärkung der Vertrauensleutearbeit in ver.di beschäftigen (H001), der priorisierten Auszahlung von Streikgeld an Azubis und Kolleg*innen mit niedrigen Einkommen (H015) und auch der Möglichkeit von digitalen Urabstimmungen und Rückurabstimmungen (H016). Er soll auch die Notwendigkeit und Effizienz von Orgawahlen (H026) prüfen und Transparenz über den Umgang mit BuKo-Beschlüssen (H024) schaffen.
In vielen Anträgen ging es auch um den Erhalt des ver.di-Bildungszentrums Saalfeld, deren Mietvertrag jüngst bis 2027 verlängert worden ist (H080) Auch damit soll sich der Bundesvorstand beschäftigen, denn es ist das einzige ver.di-Bildungszentrum in Ost-Deutschland. Ebenfalls soll er ein Gesamtkonzept für Bildungsarbeit (H093), für den Ausbau politischer Bildungsarbeit in Betrieben (H094) sowie für die Ausbildung migrantischer Teamender (H095) erarbeiten.
Mit dem Beschluss H006 macht sich ver.di auf den Weg zur Zertifizierung als nachhaltige Organisation. Um Nachhaltigkeit ging es auch bei weiteren Beschlüssen, mit deren Umsetzung der ver.di-Bundesvorstand sich noch beschäftigten muss: Dazu zählen etwa keine Verwendung von Einweggeschirr (H168), die Nachhaltigkeit bei Konferenzen oder Werbungsmitteln bis hin zu veganem Essen als Standard. Zudem soll auch ein Konzept für die Kinderbetreuung bei ver.di-Seminaren und -Gremien entwickelt werden (H182).
Um Frauen in ver.di zu stärken, hat der Kongress beschlossen, Formate, Strukturen und Angebote zu schaffen, um möglichst niedrigschwellig Frauen in allen Lebensabschnitten einzubinden (H046). So wollen sie dem demografischen Wandel in den Gremien etwas entgegensetzen und Kontinuität schaffen. Zudem müssen ver.di-Gremien jetzt vor der Verabschiedung und Beratung ihrer Geschäftsordnung diskutieren, ob es eine quotierte Redeliste geben soll (H027).
Weitere Anträge aus diesem Sachgebiet wurden aus Zeitgründen an den Gewerkschaftsrat überwiesen. Es waren die Anträge, in denen Wortmeldungen vorliegen.
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