Demografie & Gleichstellung

Gute Arbeit für Frauen. Gute Arbeit für Männer.

Ein Leitfaden zum Generationen-Management, erarbeitet in Zusammenarbeit mit der AK Vorarlberg und der BGW
30.09.2015

Aus dem Vorwort zur Broschüre:

Ein Blick in die Zukunft

Die Arbeitswelt verändert sich, und das immer schneller: Das Normalarbeitsverhältnis wird zunehmend durch atypische Beschäftigungsverhältnisse ersetzt.

Für viele Beschäftigten gibt es immer weniger eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit, Stichwort: Vertrauensarbeitszeit. Die Vertragsdauer für Manager*innen wird immer kürzer und damit sinkt auch deren Interesse an langfristigen Projekten und Plänen. Der globalisierte Wettbewerb macht den Druck auf hohe Löhne. Verdichtung, Zeitdruck und Pausenlosigkeit erhöhen die psychischen Anforderungen und Belastungen.

Diese Veränderungen müssen mit älterwerdenden Belegschaften und weniger Nachwuchskräften bewältigt werden. Dieser demografische Wandel ist die nachhaltigste Veränderung der Arbeitswelt für die nächsten Jahrzehnte.

Die Lebenslaufperspektive für Frauen und Männer

Bisher hat sich die Demografiefrage vor allem auf die älteren Beschäftigten konzentriert. Das war wichtig, weil diese Gruppe speziell in Produktion und Gewerbe durch hohe Belastungen auch gesundheitlich zum Teil schwer beeinträchtigt war. Die 1. Wirtschaftskonferenz zum Generationen-Management in Bregenz gab den Anstoß, die Perspektive eines Generationen-Managements um die spezifischen Belange von Frauen und Männern zu erweitern: Die Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und entsprechende Erfordernisse und Schlussfolgerungen auf die Geschlechter bezogen zu diskutieren, um gute Arbeit für Frauen und für Männer zu ermöglichen.

Künftig wird der Lebenslauf von Frauen und Männern ins Zentrum der Betrachtungen und Aktivitäten gerückt werden müssen: Die Jüngeren müssen schneller in das Erwerbsleben eintreten und die Älteren länger im Erwerbsleben bleiben, wenn die Pensionskassen einigermaßen gefüllt bleiben sollen. Die Lebenslaufperspektive bedeutet für die verschiedenen Generationen ganz konkret:

  • Die Schulkinder sollten schon in jungen Jahren immer wieder die Arbeitswelt kennen und schätzen lernen.
  • Berufsanfänger*innen sollten durchschnittlich ein bis zwei Jahre früher in das Arbeitsleben eintreten, als das derzeit aufgrund der Verlängerung der Ausbildungszeit der Fall ist.
  • Die mittlere Generation braucht bessere Bedingungen im Arbeitsleben und weniger Ausfallzeiten durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit.
  • Die Älteren sollten drei bis vier Jahre länger in der Arbeitswelt bleiben und besser auf die Zeit nach der Pensionierung vorbereitet werden: Pensionierung ist ein Prozess, der im Arbeitsleben beginnen muss.

Eine wichtige Voraussetzung für die Bewältigung der demografischen Herausforderungen in der Arbeitswelt ist, dass der Anteil der Frauen am Erwerbsleben deutlich erhöht werden muss. Die Frauen stellen das größte Potential für die Bewältigung des demografischen Wandels dar. Deshalb müssen Einschränkungen bzw. Diskriminierungen von Frauen – z. B. in den Aufstiegsmöglichkeiten oder im Entgelt oder in der Höhe der Pensionsansprüche – bewusst gemacht und aufgehoben werden.

Pensionsreform ohne Arbeitslebensreform für Frauen und Männer?

Die Erhöhung der Erwerbsquote von Frauen, die altersgerechte Einbeziehung, Förderung und Forderung aller Generationen unter Gendergesichtspunkten hat allerdings eine wesentliche Voraussetzung: Die entsprechende Umgestaltung der Arbeitswelt, damit Frauen und Männer jeden Alters entsprechend ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen sinnvoll und produktiv arbeiten können.

Das setzt die Sensibilisierung aller Beteiligten – der Unternehmen, der Beschäftigten und der Gesellschaft – voraus. Diese Broschüre kann und wird einen Beitrag zu dieser Sensibilisierung leisten.

 

Einige gute Gründe für ver.di im Überblick

Als Mitglied genießen Sie alle Vorteile unserer großen Organisation und die Solidarität von mehr als zwei Millionen Kolleginnen und Kollegen.

  • Starke Gemeinschaft

    Gut organisiert

    ver.di ist eine starke Organisation aus knapp 2 Mio. Menschen, die sich zusammengefunden haben, um ihre Interessen durchzusetzen. ver.di finden Sie vor Ort und in Betrieben. Wir machen uns stark für Arbeitnehmerrechte, verhandeln Tarifverträge und setzen die Interessen unserer Mitglieder politisch durch.

  • Solidarität

    Hilfe zur Selbsthilfe

    ver.di sein heißt, sich gegenseitig helfen und unterstützen. Aus diesem Engagement der einzelnen Mitglieder zieht ver.di seine Stärke. Und dieses Netzwerk der Vielen bietet für jeden Einzelnen ganz praktische große und kleine Vorteile: im Job und darüber hinaus.

  • Schutz

    Rechtsberatung und Vertretung

    Wir unterstützen Arbeitnehmer/innen dabei, ihre Interessen und Rechte durchzusetzen. Und sollten Sie sich einmal nicht mehr selbst helfen können, vertreten wir Sie gerne ... im Zweifel durch alle Instanzen.

  • Spezielle Beratungs- und Leistungsangebote

    Gewerkschaft ganz individuell

    In ver.di organisieren sich Menschen aus über 1000 Berufen, die in unterschiedlichen Lebenssituationen stecken. Sie alle finden in ver.di einen kompetenten Ansprechpartner. Genauso vielfältig ist unser Service. Spezielle Angebote gibt es z.B. für Seniorinnen und Senioren, Selbstständige oder Beamte und Beamtinnen.

  • Weiterbilden

    Die beste Zukunftsinvestition

    Wir bieten exklusiv für Mitglieder eine Vielzahl kostenloser Seminare zu Themen wie Arbeitsrecht, Gesundheitspolitik, soziale Kompetenz, Jugendvertretungen, Gleichberechtigung, Betriebsratsarbeit und vieles mehr.

  • Vorteile bei Einkauf, Versichern, Vorsorge & Co.

    Gut gespart

    Versicherungen zu Vorteilskonditionen, Sparen bei Reisen und Einkaufen und weitere Angebote bietet die Mitgliederservice GmbH allen ver.di Mitgliedern.

  • „Meine ver.di“

    Die Online-Plattform für alle ver.di-Mitglieder

    Auf „meine ver.di“ lassen sich Mitgliedsdaten bearbeiten, die Beitragsquittung und die Mitgliederbescheinigung runter laden und direkt ausdrucken, die Gruppenplattformen zur gemeinsamen Diskussion und zur Arbeit an Dokumenten erreichen und alle Informations-Abos verwalten.

Ja, ich will ver.di