Aus dem Vorwort zur Broschüre:
Die Arbeitswelt verändert sich, und das immer schneller: Das Normalarbeitsverhältnis wird zunehmend durch atypische Beschäftigungsverhältnisse ersetzt.
Für viele Beschäftigten gibt es immer weniger eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit, Stichwort: Vertrauensarbeitszeit. Die Vertragsdauer für Manager*innen wird immer kürzer und damit sinkt auch deren Interesse an langfristigen Projekten und Plänen. Der globalisierte Wettbewerb macht den Druck auf hohe Löhne. Verdichtung, Zeitdruck und Pausenlosigkeit erhöhen die psychischen Anforderungen und Belastungen.
Diese Veränderungen müssen mit älterwerdenden Belegschaften und weniger Nachwuchskräften bewältigt werden. Dieser demografische Wandel ist die nachhaltigste Veränderung der Arbeitswelt für die nächsten Jahrzehnte.
Bisher hat sich die Demografiefrage vor allem auf die älteren Beschäftigten konzentriert. Das war wichtig, weil diese Gruppe speziell in Produktion und Gewerbe durch hohe Belastungen auch gesundheitlich zum Teil schwer beeinträchtigt war. Die 1. Wirtschaftskonferenz zum Generationen-Management in Bregenz gab den Anstoß, die Perspektive eines Generationen-Managements um die spezifischen Belange von Frauen und Männern zu erweitern: Die Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und entsprechende Erfordernisse und Schlussfolgerungen auf die Geschlechter bezogen zu diskutieren, um gute Arbeit für Frauen und für Männer zu ermöglichen.
Künftig wird der Lebenslauf von Frauen und Männern ins Zentrum der Betrachtungen und Aktivitäten gerückt werden müssen: Die Jüngeren müssen schneller in das Erwerbsleben eintreten und die Älteren länger im Erwerbsleben bleiben, wenn die Pensionskassen einigermaßen gefüllt bleiben sollen. Die Lebenslaufperspektive bedeutet für die verschiedenen Generationen ganz konkret:
Eine wichtige Voraussetzung für die Bewältigung der demografischen Herausforderungen in der Arbeitswelt ist, dass der Anteil der Frauen am Erwerbsleben deutlich erhöht werden muss. Die Frauen stellen das größte Potential für die Bewältigung des demografischen Wandels dar. Deshalb müssen Einschränkungen bzw. Diskriminierungen von Frauen – z. B. in den Aufstiegsmöglichkeiten oder im Entgelt oder in der Höhe der Pensionsansprüche – bewusst gemacht und aufgehoben werden.
Die Erhöhung der Erwerbsquote von Frauen, die altersgerechte Einbeziehung, Förderung und Forderung aller Generationen unter Gendergesichtspunkten hat allerdings eine wesentliche Voraussetzung: Die entsprechende Umgestaltung der Arbeitswelt, damit Frauen und Männer jeden Alters entsprechend ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen sinnvoll und produktiv arbeiten können.
Das setzt die Sensibilisierung aller Beteiligten – der Unternehmen, der Beschäftigten und der Gesellschaft – voraus. Diese Broschüre kann und wird einen Beitrag zu dieser Sensibilisierung leisten.
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