Arbeitszeit

Zehn Stunden Arbeit pro Tag?

Brauchen wir neue Obergrenzen zur Arbeitszeit oder gewährleisten bestehende Spielräume eine ausreichende Flexibilität?
24.05.2024

Die CDU/CSU plädiert dafür, die tägliche Obergrenze für die Arbeitszeit abzuschaffen. Dagegen hält eine Stellungnahme des HSI die bestehenden Spielräume für ausreichend, um Flexibilität zu gewährleisten.

Die Union setzt sich für eine Aufhebung der täglichen Höchstarbeitszeit ein, um stattdessen eine wöchentliche Begrenzung von 48 Stunden einzuführen, wie es die EU-Richtlinien vorsehen. Diese Reform soll flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen, die laut Union sowohl der Arbeitgeber- als auch der Arbeitnehmerseite zugutekommen.

Fachleute wie Amélie Sutterer-Kipping vom Hugo-Sinzheimer-Institut (HSI) der Hans-Böckler-Stiftung warnen jedoch, dass die derzeitigen Regelungen bereits genügend Flexibilität bieten und eine Ausdehnung der Arbeitszeiten gesundheitliche Risiken birgt sowie die Work-Life-Balance gefährdet. Forschungen zeigen, dass lange Arbeitstage das Unfallrisiko erhöhen und die meisten Beschäftigten keine längeren Arbeitstage wünschen.

Tatsächlich sieht die Situation am Arbeitsmarkt so aus:

  • Überstunden-Realität: In Deutschland überschreiten Vollzeitbeschäftigte ihre Vertragsstunden um durchschnittlich 4,3 Stunden pro Woche – eine klare Überstundenkultur.

  • Gesundheitsrisiko lange Arbeitszeiten: Mehr als zehn Stunden Arbeit pro Tag oder über 40 Stunden pro Woche führen zu Gesundheitsschäden wie Herzleiden und Schlafstörungen und steigern das Unfallrisiko drastisch.

  • Früher Feierabend bevorzugt: 97% der Beschäftigten wollen ihre Arbeit nicht später als 18 Uhr beenden, um Beruf und Privatleben besser vereinbaren zu können.

  • Familie vs. Arbeit: Längere Arbeitszeiten verschärfen Betreuungskonflikte und zementieren veraltete Rollenbilder, erschweren Frauen die Aufstockung ihrer Teilzeitarbeit.

  • Falscher Lösungsansatz: Statt der Abschaffung täglicher Arbeitszeitlimits sollten Maßnahmen wie erweiterte Brückenteilzeit und bessere Kinderbetreuung zur echten Gleichstellung beitragen.

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