Arbeiten im digitalen Zeitalter

    Die digitale Umwälzung

    Arbeit 4.0 – Wie können wir sie gestalten?

    BERLIN, 10. JUNI 2015 | Digitalisierung – das ist das Oberthema der heute in Berlin gestarteten ver.di-Konferenz mit dem Titel: Arbeit 4.0 – Würde, Selbstbestimmung, Solidarität und Gute Arbeit in der digitalen Gesellschaft. Zwei Tage lang wird der Fokus auf der digitalen Revolution und ihrer Gestaltbarkeit durch Gewerkschaften, Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit liegen.

    Die Arbeitswelt im Blick hat die ver.di-Online-Handlungshilfe zur Gefährdungsbeurteilung Bernd Thissen/DPA Bildfunk Die Arbeitswelt im Blick


    Die Digitalisierung durchzieht längst alle Lebensbereiche und somit natürlich auch die Arbeitswelt. Sei es die ständige Erreichbarkeit von Beschäftigten über ihre Smartphones oder die elektronische Kontrolle der eigenen Arbeitsleistung durch den Arbeitgeber, wie sie etwa über Handscanner bei Amazon möglich ist. Die etwa 200 Teilnehmer/innen der Konferenz gehen der Frage nach, wie die Potentiale der „digitalen Umwälzung“, wie der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske es nennt, für Beschäftigte nutzbar gemacht werden können. Die ambivalenten Chancen, die in neuen intelligenten Techniken des digitalen Zeitalters liegen, müssen erkannt, beschrieben und analysiert werden. Hieraus kann eine Vision der digitalen Welt entwickelt werden, in der wir leben wollen.

    In welcher digitalen Welt wollen wir leben?

    An einer solchen Version wird in den kommenden zwei Tagen mit Hilfe von Podiumsdiskussionen, Workshops und Barcamps gearbeitet. Workshops mit Themen wie „Menschen als Anhängsel der Maschinen? Würde der Beschäftigten und Qualität der Arbeit“ oder „Big Data – Datenschutz und Persönlichkeitsrechte“ unterstreichen das breite Themenspektrum der Konferenz.

    Wie aktuell und wichtig das Thema der Digitalisierung ist, betonen an diesem ersten Tag der Konferenz auch die Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und der EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger (CDU). Von ihnen fordert der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske erneut den Einsatz für ein Beschäftigtendatenschutzgesetz, für das sich die Gewerkschaften stark machen. Auf diese Weise könne den Risiken einer datensammelnden Überwachungsgesellschaft im digitalen Zeitalter adäquat entgegen getreten werden.

    Die Auseinandersetzung mit dem titelgebenden Thema Arbeit 4.0 findet auf allen Ebenen statt. Von konkreten Praxisbeispielen von Beschäftigten, welche die Veränderungen der Arbeitswelt ganz direkt veranschaulichen, zu wissenschaftlichen Betrachtungen und nationalen Handlungsstrategien und dem Blick über den bundesdeutschen Tellerrand, den internationale Gewerkschafter gewähren, ist alles dabei. Eine Konferenz also, die Impulse verspricht für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema der Zukunft: Digitalisierung.

    Text: Maren Skambraks