Datenschutz

Der gläserne Beschäftigte

25.04.2013

Arbeitnehmerdaten sind hochsensible Daten. Dass das so ist, rückte mit Elena, dem elektronischen Entgeltnachweis, ins Bewusstsein.

Mit Elena soll gesammelt werden – Datensätze über Datensätze, Monat für Monat. Elena macht aus den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gläserne Beschäftigte. Elena ist Vorratsdatenspeicherung pur. Weil die Daten nach dem Motto gesammelt werden, irgendwann könnten sie mal gebraucht werden. Und weil Daten gesammelt werden, die bisher nicht gebraucht werden, aber viel über den abhängig Beschäftigten aussagen. Deshalb ist ver.di strikt gegen Elena.
Elena wurde am 1. Januar 2010 gestartet. Seither senden Arbeitgeber Daten über ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an eine zentrale Speicherstelle (ZSS). Zunächst ging es darum, einen Datenstock anzulegen, erst zwei Jahre später sollten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Einblick erhalten können, was über sie bis dato gesammelt worden ist. Doch wozu ist dieser Datenstock notwendig? Nach Darstellung der Bundesregierung sollte Elena dafür sorgen, dass Sozialleistungen schneller ausbezahlt werden. ver.di dagegen befürchtet, dass dieser gigantische Datenberg geradezu zum Datenmissbrauch einlädt.
Derzeit ist der Einsatz von Elena hinausgezögert. Der Grund: Das technische System ist noch nicht ausgereift, und es kostet mehr als eigentlich veranschlagt. Das heißt aber nicht, dass Elena gestoppt wurde. Im Gegenteil: Gesammelt wird nun bis 2014, dann sollen Elena-Daten genutzt werden.

Datenmonster Elena stoppen

Nicht nur die Verlängerung der gigantischen Datensammlung ist Datenschützern und Gewerkschaften sauer aufgestiegen. Die Datensammler waren zunächst unersättlich. Nach dem Motto: Wenn wir schon am Sammeln sind, wollen wir fast alles wissen. Abgefragt werden zum Beispiel auch Fehlzeiten und Abmahnungen. Doch welche Rolle spielen sie bei der Auszahlung von Sozialleistungen? Keine.
Die Bundesregierung hält trotz allem weiter an Elena fest. ver.di aber pocht darauf, dass das Datenmonster Elena endgültig gestoppt wird. Weil Arbeitnehmerdaten hoch sensibel sind und eben nicht missbraucht werden dürfen.