ver.di-Fachgruppe Feuerwehr gegen rechtsradikale Tendenzen in Feuerwehren

18.11.2019

Berlin, 18. November 2019 – Die Bundesfachgruppe Feuerwehr in ver.di solidarisiert sich mit dem Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Hartmut Ziebs, und unterstützt ihn in seinem Vorhaben, Rechtsradikale in den Feuerwehren nicht zu dulden. Das haben die Mitglieder der Fachgruppe in einer Solidaritätsadresse deutlich gemacht. Die in ver.di organisierten Feuerwehrleute kritisieren scharf, dass der Präsident des DFV laut Medienberichten nach dem Willen von fünf seiner sieben Stellvertreter zurücktreten soll. Hintergrund sei anscheinend auch, dass sich Ziebs gegen rechtsradikale Tendenzen bei Feuerwehren wende.

Rechtsradikales Gedankengut und eine Kultur der Herabwürdigung sowie der Ungleichbehandlung hätten im Wertekanon der Feuerwehr keinen Platz, betonen die Mitglieder der Fachgruppe. Die Gewerkschafter begrüßen, dass die Integrationsarbeit bei vielen Feuerwehren und auf allen verbandlichen Ebenen ein selbstverständlicher Bestandteil geworden sei und dass der DFV für eine Kultur der Anerkennung, der Gleichberechtigung, des Respekts und der Vielfalt eintrete.

 
Zur Bergung einer Person zählt beim Feuerwehreinsatz auch die Erste Hilfe-Versorgung


Feuerwehr und Rettungsdienst sind unverzichtbarer Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und der Gefahrenabwehr in der Bundesrepublik. Um dieser immensen Verantwortung gerecht werden zu können, bedarf es gemeinsamer Grundsätze, Werte und Ziele jedes Kollegen und jeder Kollegin, die sich hauptberuflich für Feuerwehr und Rettungsdienst bei einer Feuerwehr entscheiden. Laut der Solidaritätsadresse verdiene der Präsident des DFV, Hartmut Ziebs, deshalb den Respekt, die Solidarität und Unterstützung der ver.di-Fachgruppe, da er sich nach Werten richte, die die Gewerkschafter in folgenden sieben Leitsätzen als Richtschnur ihres Handelns formulieren.

 

6. Wir wollen allen, die sich in einer akuten Notlage befinden, schnellstens die bestmögliche Hilfe bringen und dabei den Hilfebedürftigen und deren Angehörigen zu jeder Zeit die bestmögliche Behandlung und Betreuung ungeachtet ihres sozialen Status, ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexueller oder politischer Orientierung angedeihen lassen. Dabei machen wir uns frei von allen persönlichen Einschätzungen und agieren neutral, professionell und objektiv.

Die sieben Leitsätze

1. Als Beschäftigte bei Feuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland haben wir uns mit unserer Berufswahl entschieden, zu helfen und zu retten, wann und wo auch immer wir gebraucht werden, um Schaden oder Leid von Menschen zu lindern oder abzuwenden.

2. Wir erachten die Würde eines jeden Menschen als unantastbar.

3. Wir erkennen die Bundesrepublik Deutschland als vielfältiges, buntes Land innerhalb Europas an und verpflichten uns dem Schutz und Erhalt unserer demokratischen Werte.

4. Wir positionieren uns öffentlich gegen Nationalismus, Extremismus, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus.

5. Jedwede politische wie persönliche Einstellung, die Menschen in ihrer Wertigkeit unterscheidet, ist nicht mit unserem Berufs- und Menschenbild vereinbar.

6. Wir wollen allen, die sich in einer akuten Notlage befinden, schnellstens die bestmögliche Hilfe bringen und dabei den Hilfebedürftigen und deren Angehörigen zu jeder Zeit die bestmögliche Behandlung und Betreuung ungeachtet ihres sozialen Status, ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexueller oder politischer Orientierung angedeihen lassen.

Dabei machen wir uns frei von allen persönlichen Einschätzungen und agieren neutral, professionell und objektiv.

7. Wir pflegen eine Berufskultur, in der wir uns miteinander solidarisieren, wertschätzen und respektieren, unabhängig ob wir Feuerwehrleute einer Kommune, eines Landkreises, des Bundes, der Länder, eines Flughafens oder eines privaten Unternehmens sind. Gemeinsam stellen wir unser berufliches Können in den Dienst aller Menschen und schützen als kollegiale Gemeinschaft aktiv unsere Grundsätze vor widerrechtlicher Einflussnahme.

 

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