Am Montag, den 9. Dezember 2024, ist die Tarifverhandlungsrunde für die rund 5.000 Zeitschriftenredakteurinnen und -redakteure zwischen dem Verlegerverband MVFP, ver.di und dem Deutschen Journalistenverband DJV in Hamburg gestartet. ver.di ist mit einer Forderung von 9,5 Prozent Tariferhöhung in die Verhandlung gegangen und will zugleich eine Anwendung des Tarifabschlusses auch auf Onlineredakteurinnen und -redakteure erreichen. Der Medienverband der freien Presse MVFP hat bisher kein Angebot vorgelegt.
„Die Zeitschriftenredakteurinnen und -redakteure haben kräftige Tariferhöhungen verdient“, betonte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Das liege nicht nur an den zwischenzeitlich enormen Preissteigerungen, sondern auch an der erhöhten Arbeitseffizienz und Aufgabensteigerung, erklärte Fintel weiter. „Der letzte Abschluss mit etwa 8 Prozent Tarifsteigerung und hohen Einmalzahlungen ist im Volumen auch die Richtschnur für den kommenden Abschluss. Diesmal soll es allerdings nachhaltige prozentuale Steigerungen geben. Denn die bis September gezahlten Einmalzahlungen verpuffen nun, wie alle Zeitschriftenredakteurinnen und -redakteure gerade erleben.“ Auch sei es anachronistisch, dass in Zeitschriftenredaktionen angestellte Onlineredakteurinnen und -redakteure immer noch nicht gleichwertig vergütet würden. „Das entspricht nicht der Medienwirklichkeit, in der Print und Online organisch verbunden sind. Außerdem müssen wir auch über den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz im Redaktionsalltag sprechen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel weiter.
Der letzte Tarifabschluss hatte eine Laufzeit von 25 Monaten ab September 2022 und Tariferhöhungen von 4,4 Prozent ab April 2023 und von monatlich 125 Euro ab März 2024. Zusätzlich wurden monatlich 125 Euro von März 2023 bis September 2024 als sogenannte Inflationsausgleichsprämien gezahlt. Auch bei diesem Abschluss hatte der Verlegerverband die Einbeziehung von Onlineredakteurinnen und -redakteure in die bestehenden Tarifverträge wiederholt verweigert.
Nach dem Auftakt der nun gestarteten Tarifrunde am 9. Dezember 2024 wurde die zweite Verhandlungsrunde auf den 21. Januar 2025 terminiert. Verhandelt wird dann in Hamburg.