Deutsche Klassenlotterie Berlin: 2 plus 6 Prozent erzielt

30.06.2022

Berlin, 30.06.2022 – Gute Löhne sind keine Lotterie. Sie sind nicht vom Glück abhängig, sondern das Ergebnis von verlässlichen Tarifverträgen. Die gilt es zu erkämpfen. Die Beschäftigten der Deutschen Klassenlotterie Berlin (DKLB) haben das verstanden. Bevor die Verhandlungen zwischen ver.di und ihrem Arbeitgeber begannen, haben sie sich in ver.di organisiert und deutlich ihre Streikbereitschaft gezeigt. In der vierten Verhandlungsrunde einigte sich ver.di mit den Arbeitgebern.

 
Die Beschäftigten bei der Deutschen Klassenlotterie signalisierten Streikbereitschaft


Für die rund 180 Beschäftigten der DKLB, einer 100prozentigen Tochter des Landes, existierte zwar bereits seit 1973 ein Tarifvertrag, doch Tarifsteigerungen fallen auch da nicht vom Himmel. „ver.di hatte nur noch wenige ver.di-Mitglieder bei der Klassenlotterie. Das änderte sich jedoch schnell, schließlich wollten die Beschäftigten, dass ver.di eine gute Tariferhöhung für sie aushandelt. Das geht nur gemeinsam mit vielen Beschäftigten“, erläutert ver.di-Verhandlungsführer Marcus Borck das Vorgehen. Über die betriebliche Ansprache, mehrere Mitgliederversammlungen und das hohe Engagement der Ehrenamtlichen konnten die ver.di-Mitgliederzahlen innerhalb kurzer Zeit deutlich gesteigert werden. „Mit diesem großen Rückhalt haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Wir haben Aktionen direkt vor dem Verhandlungsraum durchgeführt, Mitgliederversammlungen direkt nach jeder Runde und Streikinfo-Veranstaltungen“, so der Gewerkschafter.

Nach der vierten Verhandlungsrunde ist der Tarifvertrag nun geschafft. Rückwirkend zum 1. Oktober 2021 steigen die Entgelte um 2 Prozent, mindestens jedoch um 80 Euro. Die Ausbildungsvergütung erhöht sich um 80 Euro. Auch die zweite Steigerung erfolgt rückwirkend: Zum 1. Januar 2022 erhöhen sich die Entgelte um weitere 6 Prozent, mindestens jedoch um 200 Euro. Die Ausbildungsvergütung erhöht sich um 200 Euro. Zudem erhalten ver.di Mitglieder einen festen freien Tag unter Fortzahlung der Vergütung ab 2023, und zwar immer am Tag nach Himmelfahrt. Die Laufzeit des Tarifvertrags ist bis 30. Juni 2023.

Der nun vorliegenden Einigung haben die ver.di-Mitglieder inzwischen mit sehr großer Mehrheit zugestimmt. Die Erklärungsfrist endet am 22. Juli. Dann kann der Tarifvertrag von den Verhandlungspartnern unterschrieben werden.

 

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