Entlastungsvereinbarung mit Uniklinikum Schleswig-Holstein getroffen

16.03.2020

16. März 2020 | Aus Sicht von ver.di Nord ist die mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) geschlossene Vereinbarung für Entlastung und mehr Personal am Klinikum ein Leuchtturm im schleswig-holsteinischen Gesundheitswesen.

 
Erfolgreich gestreikt: Tarifeinigung mit UKSH zur Entlastung


In Belastungssituationen greifen zukünftig verbindliche Mechanismen. Jetzt müssen nur noch die Mitglieder dem Ergebnis zustimmen. „Wir haben den Knoten zerschlagen und erstmalig in Schleswig-Holstein eine Vereinbarung für Entlastung an einem Klinikum erreicht. Es werden alle Anstrengungen unternommen, Personal aufzubauen und Entlastung – unter anderem über freie Tage – zu erreichen“, sagte Susanne Schöttke, Leiterin des ver.di Landesbezirks Nord. Das sei ein tarifpolitischer Meilenstein, der ohne das konsequente Auftreten und Engagement der Beschäftigten nicht möglich gewesen wäre. Nach mehrmonatigen Verhandlungen und durch das lösungsorientierte Einwirken der Finanzministerin sei aus Sicht von ver.di ein Kompromiss gefunden worden, der den Beschäftigten wirklich helfen werde und das UKSH wieder zu einem attraktiven Arbeitgeber in der Pflege macht.

Das Ergebnis sei ein Riesenerfolg für alle Beteiligten, sagte Steffen Kühhirt, Verhandlungsführer von ver.di Nord. Der Aufbau von 430 Pflegestellen zukünftig, ein fest und schichtgenau vereinbarter Sollstellenschlüssel für die Pflege, ein wirksamer Belastungsausgleich sowie deutliche Verbesserungen für die Auszubildenden seien echte Erfolge. Der Belastungsausglich am Zentrum für integrative Psychiatrie sei bundesweit einmalig. „Das, was erreicht wurde, ist von allergrößter Bedeutung für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und bietet dem UKSH eine echte Chance für einen Kulturwandel“, sagte Kühhirt.

ver.di begrüßt zudem, dass die Landesregierung die Überarbeitung des DRG-Systems (Kostenabrechnung nach Fallpauschalen) auf der Agenda hat. Die politische Initiative sei von hoher Bedeutung, um den desaströsen Auswirkungen eines ökonomisierten Gesundheitssystems Grenzen zu setzen.

Mitglieder werden zum Ergebnis befragt

Nach Beschlussfassung in der Tarifkommission und einer Empfehlung, das verhandelte Ergebnis anzunehmen, bereitet ver.di jetzt die Mitgliederbefragung vor. Laut ver.di-Richtlinien ist nach der Urabstimmung für den Arbeitskampf, bei der 97 Prozent der Mitglieder für Streik gestimmt hatten, nun eine erneute Befragung der Mitglieder erforderlich.

 

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