Über rückwirkende Lohnerhöhungen können sich die rund 600 Beschäftigten des Kinokonzerns UCI freuen. ver.di hat in der fünften Verhandlungsrunde durchgesetzt, dass die Löhne rückwirkend ab Januar 2023 in zwei Schritten steigen. Insgesamt macht die Erhöhung 8,6 Prozent aus. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwölf Monaten.
„Mit dem Tarifergebnis ist es gelungen die hohe Inflation auszugleichen und einen Reallohnverlust abzuwenden", sagte ver.di-Verhandlungsführerin Martha Richards. Die starken Warnstreikaktionen an sieben Standorten hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass dieser Abschluss erreicht werden konnte. Sie besonte besonders die kurzen Laufzeit von 12 Monaten. „Damit können wir schnell auf die weitere Entwicklung der Inflation, aber auch eine Erhöhung des Mindestlohns reagieren“, so Richards.
Neben den Lohnsteigerungen wurden auch verbesserte Zuschlagsregelungen vereinbart. So gelten die Nachtzuschläge mit zusätzlichen 50 Prozent künftig an den hochfrequentierten Freitagen und Samstagen bereits eine Stunde früher und damit ab 22 Uhr. Auch eine Erhöhung der Jahressonderleistung auf 800 Euro wurde vereinbart. Weitere verbesserte Zulagenregelungen um bis zu 10 Prozent betreffen die Berufsgruppen Teamleitung, Supervisor*innen, Lagerist*innen und Aushilfen in der Haustechnik.
„Wir stehen in der Kinobranche in den kommenden Jahren vor der Aufgabe, den Abstand der Löhne zum gesetzlichen Mindestlohn weiter zu vergrößern, um damit auch für Beschäftigte attraktiv zu bleiben", so Richards weiter. Kino bräuchten motivierte Beschäftigte, denn guten Service gebe es nicht zum Nulltarif, sondern nur mit zufriedenen Beschäftigten und guten Löhnen.