Versicherungen: Tarifeinigung erzielt

02.04.2022

Berlin, 02.04.2022 – Mehr Geld für alle und auch Teilzeitbeschäftigte haben jetzt Anspruch auf Zuschläge, wenn sie Überstunden machen. Das sind die wichtigen Punkte, auf die sich ver.di und der Arbeitgeberverband für das private Versicherungsgewerbe in der dritten Verhandlungsrunde im Tarifabschluss für die rund 160.000 Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungswirtschaft verständigt haben. Der Einigung waren massive Streiks in zahlreichen Versicherungsunternehmen vorausgegangen.

Einmalig in der Tariflandschaft

Im Detail sieht der Abschluss folgendes vor: Bereits im Mai 2022 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 550 Euro, im Mai 2023 eine weitere in Höhe von 500 Euro. Die Tarifgehälter werden ab dem 1. September 2022 um 3 Prozent erhöht und zum 1. September 2023 um weitere 2 Prozent. Erstmalig erhalten Teilzeitkräfte – wie eingangs erwähnt – einen tariflichen Anspruch auf Zahlung von Zuschlägen bei der Ableistung von Überstunden. In der Tariflandschaft in Deutschland ist das bisher einmalig. Kurzfristig wollen sich die Tarifvertragsparteien zudem auf ein Recht auf Arbeitszeiterhöhung von Teilzeitkräften verständigen. Die Ausbildungsvergütungen werden ebenfalls zum 1. September 2022 und 2023 um jeweils 50 Euro erhöht. Darüber hinaus erhalten die Auszubildenden Einmalzahlungen in Höhe von 300 Euro und 250 Euro, sowie einen Übernahmeanspruch nach erfolgreich absolvierter Ausbildung. 

Die Tarifverhandlungen für die Versicherungsangestellten waren belastet von der aktuellen Entwicklung der Verbraucherpreise. „ver.di wollte diese Belastung durch die Arbeitgeber abgemildert haben. Wir hätten uns ein Ergebnis gewünscht, das die Einkommen der Beschäftigten in der wirtschaftlichen Krise noch stärker gesichert hätte. Die Geschäftsergebnisse hätten das zugelassen“, so Martina Grundler, ver.di-Bundesfachgruppenleiterin Versicherungen. Aber gerade die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Teilzeitkräfte seien ein großer tarifpolitischer Erfolg.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.März 2024.

 
Auch der Protest der Beschäftigten vor der Provinzial-Hauptverwaltung zahlt sich nun aus

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