Berlin, 16. Dezember 2019 – Kurz vor Weihnachten ist das Ringen um einen Tarifabschluss für die rund 2.400 Beschäftigten bei TUIfly beendet. Gewonnen haben beide Seiten. „Es ist uns gelungen, für die Beschäftigten der TUIfly, die sowohl am Boden als auch in der Kabine außerordentlichen Belastungen ausgesetzt sind, Entlastung und finanziellen Ausgleich zu erreichen“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Robert Hengster nach dem Ende der Verhandlungen. Und er betonte, dass TUIfly mit dem Ergebnis gleichzeitig eine zukunftsfähige Perspektive als wachsende touristische Airline im Kurz-, Mittel und Langstreckengeschäft im TUI-Konzern ermöglicht werde.
Im Einzelnen sieht der Tarifabschluss für alle Beschäftigten am Boden und in der Kabine sowie die Auszubildenden eine Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent ab dem 1. Januar 2021 vor. Die Vergütungen erhöhen sich beim Kabinen- und Bodenpersonal dann um mindestens 55 Euro. Der Mietzuschuss, für die Auszubildenden, wird um 50 Euro auf maximal 200 Euro im Monat angehoben. Die Zuschläge für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit für die Auszubildenden konnten auf fünf Euro je Arbeitsstunde verdoppelt werden. Weitere Details werden bereits zum Januar 2020 in Kraft treten, so zum Beispiel Regelungen zu Krankenbezügen.
Weitere essentielle Verbesserungen für die Beschäftigten am Boden konnten in den Ruhezeitregelungen festgelegt werden. Eine Tagschicht ist bei den Ruhezeiten zukünftig wie eine Frühschicht zu behandeln. Maximal sind nur noch sechs Schichten in Folge erlaubt, und die Ruhezeit von Nachtblock auf Nachtblock muss mindestens 48 Stunden betragen. Für die Beschäftigten der Kabine darf nach einem Übernachtflug in Zukunft kein weiterer Dienst stattfinden, die Dauer eines Bereitschaftsdienstes wird für sie auf zehn Stunden abgesenkt, und ihn werden pro Monat sieben wählbare Ruhetage gewährt. „Wir werden mit diesem Abschluss Belastungssituationen entschärfen beziehungsweise ausgleichen“, so Marian Drews, der zweite ver.di-Verhandlungsführer. Alle diese Vereinbarungen werden ab dem Inkrafttreten des Tarifvertrags zum 1. April 2020 gelten.
Darüber hinaus wurden tarifliche Vorbereitungen für das ver.di sehr wichtige Langstreckengeschäft der TUIfly getroffen. Ab dem Winterflugplan 2020/21 will TUIfly mit zwei Maschinen Langstreckenziele in der Karibik und Mexiko anfliegen. Dies bedeutet eine langfristige Absicherung der TUIfly. Die TUI AG investiert diesbezüglich sehr hohe Beiträge in TUIfly. Diese Investitionen befürwortet ver.di, da es der Airline eine langfristige und gesicherte Perspektive gibt.