Das beste gewerkschaftliche Mittel gegen Inflation, steigende Preise, die das Hauhaltseinkommen belasten, sind entsprechende, nachhaltige Einkommenssteigerungen, die wir in Tarifverträgen absichern.
Von der Deutschen Post über die Seehäfen bis hin zu den Kinobetrieben – Mitarbeitende setzen sich gemeinsam mit uns an ihrer Seite für ihre Forderungen ein. Ein Blick auf die jüngsten Abschlüsse zeigt: Wir kämpfen um jeden Euro und jeden Cent und finden tarifvertragliche Lösungen.
Seehäfen – Inflationsausgleichsprämie, Lohnerhöhung und Urlaubsgeld: In der Tarifrunde Seehäfen haben sich rund 77,6 Prozent der ver.di-Mitglieder in einer Befragung für die Annahme des in der fünften Verhandlungsrunde erzielten vorläufigen Tarifergebnisses ausgesprochen. Auf ihrer Sitzung am 27. September 2024 hat die ver.di-Bundestarifkommission dem Ergebnis zugestimmt – damit tritt der Tarifvertrag in Kraft. Die Vereinbarung umfasst unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie von 1.700 Euro sowie eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,15 Euro ab dem 1. Oktober 2024. Auch Schicht- und Feiertagszuschläge sowie das Urlaubsgeld werden deutlich angehoben.
ING-DiBa – Mehr Budget, mehr Zeit für die Familie: 5.000 Beschäftigte profitieren nachdem ver.di mit der ING-Direktbank einen Zukunftstarifvertrag vereinbart hat. Er enthält vierwöchiger Familien-Startzeit und höheren Budgets für Gesundheit und Bildung. Vier Wochen Familienzeit für junge Eltern, zehn Tage Sonderurlaub bei Tod des Ehepartners oder des Kindes, mehr Geld für die Gesundheit und mehr – Karina Kienert, Betriebsrätin bei der ING-Direktbank, ist begeistert von der Weiterentwicklung des Zukunftstarifvertrags, auf den sich ver.di und die ING-DiBa mit ihren Beschäftigten in Deutschland am 16. September 2024 geeinigt haben. Im Vorfeld der Verhandlungen hatten sich die Beschäftigten vor allem eine Erhöhung des Gesundheitsbudgets gewünscht. Und das steigt ab 2025 nun um 200 Euro auf 500 Euro im Jahr.
Discover Airlines – Tarifbindung und bis zu 38 Prozent mehr: ver.di konnte nach monatelangen Sondierungsverhandlungen und einem tagelangen Verhandlungsendspurt am 9. August 2024 mit Discover Airlines einen Tarifvertrag für das fliegende Personal der 2020 gegründeten Ferienfluggesellschaft des Lufthansa Konzerns abschließen. Das ist der erste Tarifvertrag überhaupt bei der mit 27 Airbus-Jets vergleichsweise kleinen Ferienfluggesellschaft. Die zum Anfang des Jahres erhöhten, aber noch nicht tarifierten Vergütungen der rund 500 Cockpitbeschäftigten werden damit tarifvertraglich abgesichert. Darüber hinaus werden sie jährlich um fünf Prozent erhöht. Damit beträgt die Vergütungssteigerung unter den Cockpitbeschäftigten mindestens 15,7 Prozent. Die Gehälter der rund 1.400 Kabinenbeschäftigten steigen ab 2024 um monatlich 450 Euro an. In den Folgejahren werden sie ebenfalls um jährlich fünf Prozent erhöht. Dadurch ergibt sich eine erzielte Vergütungserhöhung von 34,1 bis 38,4 Prozent. Zusätzlich zu den Gehaltssteigerungen erhalten die Beschäftigten beider Berufsgruppen unter anderem jährliche Sonderzahlungen in Höhe eines 13. Gehaltes, zwölf zusätzliche freie Tage im Jahr, höhere Zulagen, weniger mögliche Eingriffe seitens des Unternehmens in die Dienstpläne und Krankengeldzuschüsse.
Sana Kliniken – Bis zu 16 Prozent und Übernahmeprämie: ver.di hat am 24. Juli 2024 mit dem kommerziellen Klinikbetreiber Sana für 8.000 Beschäftigte an 17 Standorten eine Tarifeinigung erzielt. Die Entgelte sollen in vier Schritten steigen: in diesem Jahr zum 1. September um 150 Euro und zum 1. Dezember um weitere 50 Euro, im nächsten Jahr jeweils um 2 Prozent zum 1. September und zum 1. Dezember. Insgesamt werden mindestens 350 Euro bzw. bis zu 16 Prozent erreicht. Die Ausbildungsvergütung soll sich im Januar 2025 um 200 Euro erhöhen. Wer sechs Monate nach Ende der Ausbildung weiter bei Sana ist, soll eine Extrazahlung von 1.100 Euro brutto bekommen. Die Zulagen sollen steigen und für ver.di-Mitglieder gibt es u.a. einen weiteren freien Tag in diesem Jahr und bis zu zwei Tage im nächsten Jahr. Laufzeit: bis Ende 2025. Die Gremien müssen noch zustimmen.
CinemaxX – Nach Schlichtung endlich auch Einigung bei CinemaxX: Für die Kinoketten CineStar und UCI gab es schon seit Monaten ein Tarifergebnis, für CinemaxX kam die Einigung erst nach der Schlichtung. Der neue Tarifvertrag sieht Lohnerhöhungen von insgesamt 7,9 Prozent in zwei Schritten vor. Ab dem 1. August 2024 steigen die Gehälter um sechs Prozent, und es treten zusätzliche Zulagenregelungen und Ausbildungsvergütungen in Kraft. Die zweite Erhöhungsstufe folgt am 1. August 2025. Die Ausbildungsvergütung wird in zwei Schritten um insgesamt 170 Euro erhöht.
Handel – Rund 400 Euro mehr: ver.di hat nach einem Jahr harter Auseinandersetzung bundesweit die Einigung in allen Tarifgebieten des Einzelhandels erreicht. In der Nacht zum 4. Juli 2024 erfolgte der letzte Abschluss im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg. Damit ist eine der längsten und härtesten Tarifrunden zu Ende gegangen. Insgesamt bedeuten die Abschlüsse für Verkäuferinnen in Vollzeit in allen Tarifgebieten rund 400 Euro mehr in der Tasche. Dazu gehört eine 40-prozentige Erhöhung der tariflichen Altersvorsorge von 300 auf 420 Euro jährlich. Über die gesamte Laufzeit beträgt die Erhöhung inklusive der verbesserten tariflichen Altersvorsorge rund 14 Prozent. Ein wichtiger Beitrag, um besonders die vielen Frauen im Einzelhandel vor Altersarmut zu schützen.
Private Banken – 10,5 Prozent in drei Stufen: Am späten Abend des 3. Juli 2024 hat ver.di ein Verhandlungsergebnis bei den privaten Banken erzielt. Die Gehälter steigen demnach ab dem 1. August 2024 in drei Stufen um insgesamt 10,5 Prozent, die der Nachwuchskräfte um insgesamt 250 Euro. Darüber hinaus einigten sich die Tarifvertragsparteien darauf, den bereits im letzten Jahr begonnenen Tarifreformprozess fortzuführen und die Gespräche für eine neue Entgeltstruktur sowie eine moderne und lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung aufzunehmen.
Die Einigung hat eine Laufzeit von 28 Monaten. Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt den ver.di-Mitgliedern die Annahme des Verhandlungsergebnisses. Bis Ende Juli können die Mitglieder über dessen Annahme abstimmen.
Druckindustrie – Insgesamt 7,8 Prozent: Nach intensiven Verhandlungen haben sich ver.di und der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) in der sechsten Verhandlungsrunde auf ein Verhandlungsergebnis für die Beschäftigten der Druckindustrie geeinigt. Um insgesamt 7,8 Prozent sollen die Löhne und Gehälter steigen. In den kommenden Wochen wird in den Streik- und Aktionsbetrieben über das Verhandlungsergebnis diskutiert und die ver.di-Mitglieder werden bis 17. Juli dazu befragt.
Paritätischer Wohlfahrtsverband – Überregionaler Manteltarifvertrag abgeschlossen: Der Arbeitgeberverband Paritätische Tarifgemeinschaft e.V. und ver.di haben sich erstmals auf einen Tarifabschluss für einen überregionalen Manteltarifvertrag geeinigt. Die Vereinbarung findet rückwirkend zum 1. Januar 2024 zunächst in 25 Einrichtungen mit ca. 4.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg Anwendung – darunter Rettungsdienste, Kindertagesstätten, Pflegeeinrichtungen, Werkstätten für behinderte Menschen und viele andere. Im Laufe des Jahres, spätestens zum Januar 2025, werden mindestens 40 weitere Unternehmen mit ca. 8.000 Beschäftigten in diesen beiden Bundesländern dem Tarifwerk beitreten, die sich derzeit in den Refinanzierungsverhandlungen zur Tarifeinführung befinden. Zu den wesentlichen Eckpunkten des Manteltarifvertrages gehören mindestens 30 Tage Urlaubsanspruch im Jahr, 39 Stunden Wochenarbeitszeit; schrittweise Senkung der Höchstarbeitszeit auf 42 Stunden für Beschäftigte im Rettungsdienst, einschließlich Bereitschaftszeiten; festgeschriebener Sonderurlaub für Nacht- und Schichtarbeit.
IT-Dienstleister der Sparkasse – Einigung nach 3 Jahren: Nach dreijährigen Verhandlungen mit den Arbeitgebern der Finanz Informatik GmbH & Co KG, dem wichtigsten IT-Dienstleister der Sparkassen, wurde ein einheitlicher Tarifvertrag für die drei Standorte in Münster, Hannover und Frankfurt unterzeichnet. Dieser neue Rahmenhaustarifvertrag gewährleistet gleiche Arbeitsbedingungen für alle 5.000 Beschäftigten. Ab sofort gilt eine 38-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, fünf zusätzliche freie Tage und eine Kopplung der Gehälter an den Tarifvertrag für Sparkassenbeschäftigte im öffentlichen Dienst. Weitere Vereinbarungen umfassen ein Lebensarbeitszeitkonto für Sabbaticals, einen ver.di-Mitgliedervorteil von 400 Euro jährlich, bis zu 60 Prozent mobile Arbeit, ein Deutschlandticket, Kinderbetreuungszuschüsse und flexible Teilzeitmöglichkeiten.
Deutsche Telekom – Deutliche Entgeltsteigerungen: ver.di und die Arbeitgeber haben sich in einer verlängerten vierten Verhandlungsrunde auf ein Tarifergebnis verständigt. Im Einzelnen sieht der Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31. März 2026 folgende Regelungen vor: Die Tarifbeschäftigten erhalten im Juli 2024 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.550 Euro (Teilzeitkräfte anteilig). Zum 1. Oktober 2024 werden ihre Entgelte um 6 Prozent erhöht, und zum 1. August 2025 erhalten sie ein weiteres Lohnplus von 190 Euro monatlich als zusätzliches Monatsentgelt (Teilzeitkräfte anteilig). Auszubildende und dual Studierende bekommen im Juli 2024 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 775 Euro. Zum 1. Oktober 2024 werden ihre Vergütungen um 95 Euro pro Monat erhöht, und zum 1. August 2025 erfolgt eine Erhöhung von 6 Prozent.
dpa-Nachrichtenagentur – Tarifsteigerungen und Inflationsausgleichsprämien: ver.di und der Deutsche Journalistenverband (DJV) haben bei den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Presse Agentur (dpa) und den dpa-Tochterunternehmen eine Tarifeinigung erzielt. Diese sieht in mehreren Elementen Einkommensverbesserungen in einer Laufzeit bis Ende 2025 vor wie 7,5 Prozent Tariferhöhung, Inflationsausgleichsprämie, Besserstellung für junge Redakteurinnen und Redakteure. Die Tarife steigen ab November 2024 um 5 Prozent und um weitere 2,5 Prozent ab April 2025. Beginnend ab Juli 2024 werden in mindestens zwei Schritten insgesamt 2.000 Euro Inflationsausgleichsprämie an die rund 800 vom Tarifabschluss umfassten Beschäftigten gezahlt. Außerdem erhalten junge Redakteurinnen und Redakteure der dpa eine Anrechnung ihres frühestens ab 2018 begonnen Volontariats bei der dpa mit einem um ein Jahr schnelleren Aufstieg in der Berufsjahresstaffel des Gehaltstarifvertrages.
Postbank – Mehr Geld und langfristiger Schutz: ver.di und die Deutsche Bank haben sich für die 12.000 Tarifbeschäftigten der Postbank geeinigt: Demnach steigen die Gehälter zum 1. Juni 2024 um 7 Prozent, mindestens jedoch um 270 Euro, und zum 1. Juli 2025 um weitere 4,5 Prozent. Betriebsbedingte Kündigungen sollen bis zum 31. Dezember 2027 ausgeschlossen sein. Außerdem konnte ver.di den Erhalt von Filialen absichern: Es gibt Standortgarantien für über 320 Postbankfilialen und zugleich die Errichtung von elf neuen regionalen Beratungscentern zum Aufbau von Ersatzarbeitsplätzen für die Beschäftigten. Außerdem wurde ein dauerhaftes Wahlrecht zwischen Geld und Freizeit ausgehandelt: Beschäftigte können zukünftig durch die Umwandlung von Gehalt in freie Tage bis zu vier Wochen zusätzliche Freizeit erhalten. Daneben gibt es flexiblere Teilzeitregelungen und die Wahl einer Vier-Tage-Woche zu bestimmten Bedingungen. Für die Auszubildenden der Postbank erhöhen sich die Ausbildungsvergütungen um insgesamt 200 Euro. Zusätzlich gibt es eine verbindliche Übernahmeregelung, einen Lernmittelzuschuss in Höhe von 650 Euro sowie ein 13. Monatsgehalt für die Auszubildenden des Postbank Filialvertriebes. Bis zum 17. Mai 2024 entscheiden die ver.di-Mitglieder über die endgültige Annahme des Ergebnisses.
Barmer – Mehr Geld und ein paar Extras: Für die Beschäftigten bei der BARMER haben sich die Streiks gelohnt, für sie gibt es ein Tarifergebnis. Zum 15. Mai 2024 bekommen Vollzeit- und Teilzeitkräfte mit mehr als 30 Wochenstunden eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro; das gilt auch in der Altersteilzeit-Aktivphase. Teilzeitkräfte mit weniger Stunden erhalten die Auszahlung anteilig. Hinzu kommen zwei lineare Entgelterhöhungen: Zum 1. Januar 2025 in Höhe von 5,5 Prozent, mindestens 250 Euro, zum 1. September 2025 weitere 3,5 Prozent, mindestens 115 Euro. Auszubildende bekommen zum 15. Mai 2025 eine Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro, Teilzeitkräfte anteilig, und zum 1. August 2024 wird die Ausbildungsvergütung um 232 Euro erhöht. Laufzeit: 24 Monate. Der Zuschuss zum Deutschlandticket wird fortgeführt und zusätzlich gibt es zwei Tage Arbeitsbefreiung in 2024 frei wählbar an Brückentagen zu Weihnachten und Silvester. Besonderes Extra: Für 2024 und 2025 gibt es einen zweiten ver.di-Bildungstag für ver.di-Mitglieder. Die ver.di-Mitglieder waren zu dem Ergebnis befragt worden und stimmten mit knapp 85 Prozent dafür.
Luftsicherheit – Zwischen 12,7 und 14,5 Prozent: Nach hartem Arbeitskampf mit Streiks brachte die Schlichtung das Ergebnis. Die Stundenentgelte steigen demnach in den einzelnen Entgeltgruppen (EG) in mehreren Stufen zwischen 12,7 bis 14,5 Prozent: In der EG I sind es insgesamt 12,7 Prozent, in der EG II 14,3 Prozent, in der EG III 14,5 Prozent, in der EG IV 13,9 Prozent und in der EG V 13,1 Prozent. Die Monatsentgelte für die operativ tätigen betrieblichen Angestellten (EG I) werden ab dem 1. April 2024 um 7,8 Prozent erhöht; ab dem 1. September erfolgt eine weitere Erhöhung von 3,4 Prozent und ab dem 1. Januar 2025 um weitere 1,5 Prozent. Zudem sieht die Schlichtungsempfehlung vor, dass die Tarifverhandlungen über Mehrarbeit/Überstunden zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgesetzt und die bisherigen Regelungen wieder in Kraft gesetzt werden; diese können frühestens zum 31. Dezember 2024 gekündigt werden. Laufzeit: 15 Monate bis 31. März 2025.
Lufthansa Boden – In zwei Jahren bis zu 18 Prozent: Die rund 25.000 Beschäftigten bekommen nach der Annahme des Schlichtungsergebnisses eine Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren: Konkret steigen die Gehälter rückwirkend zum 1. Januar 2024 um 7 Prozent, mindestens um 280 Euro. Zum 1. März 2025 erhalten alle Beschäftigten einen Sockelbetrag von 150 Euro. Darüber hinaus werden die gesteigerten Vergütungen um weitere 2 Prozent erhöht, und der Urlaubsgeld-Zuschlag wird um 150 Euro angehoben. Auszubildende erhalten ab dem 1. Januar 2024 eine Erhöhung von 120 Euro und ab dem 1. März 2025 weitere 80 Euro. Auch ihr Urlaubsgeld-Zuschlag wird erhöht. Die Übernahmegarantie nach abgeschlossener Ausbildung wird bis Januar 2029 verlängert. Zusätzlich erhalten alle Beschäftigten eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von insgesamt 3.000 Euro, Auszubildende bekommen 2.000 Euro, sowie eine monatliche Schichtzulage in Höhe von 3,6 Prozent des Grundgehalts. Laufzeit: 24 Monate.
ISS Communication Services GmbH – 1.400 Euro exklusiv nur für ver.di-Mitglieder: Der Einsatz der ver.di-Mitglieder hat sich besonders für sie gelohnt, denn für sie wird eine jährliche Sonderzahlung in Höhe von 1.400 Euro eingeführt; für Azubis, die Mitglied in ver.di sind, gibt es 550 Euro. Weitere Elemente des Ergebnisses: Eine Inflationsausgleichsprämie (Auszahlung im März) von 800 Euro, Azubis bekommen 400 Euro, Einführung eines fixen Mindestzuschusses zur Entgeltumwandlung in der betrieblichen Altersversorgung und Vergütung der Azubis und Dual Studierenden analog der allgemeinen Entgelterhöhung. Laufzeit: 12 Monate.
Kinos – Mehr Lohn bei UCI und CineStar: In den Tarifverhandlungen für die Kinobeschäftigten der drei großen Kinoketten gibt es ein Top-Ergebnis für UCI: Einstiegslohn für Servicekräfte von 14 Euro, zudem rückwirkende Lohnsteigerungen in vier Stufen um insgesamt 9,5 Prozent, verbesserte Zulagen- und Betriebszugehörigkeitsregelungen, eine Inflationsausgleichsprämie und die Erhöhung der Jahressonderleistung. Auch bei CineStar vergrößert das Tarifergebnis den Abstand zum Mindestlohn, die Löhne steigen in drei Schritten um insgesamt rund 9,6 Prozent, es wird eine zusätzliche Lohnstufe nach 25 Jahren eingeführt, die Jahressonderleistung steigt und es gibt eine Inflationsausgleichsprämie. Beide Tarifverträge haben eine Laufzeit bis 31. Dezember 2025.
ÖPNV – Eine Reihe von TV-N-Einigungen: Nach einer bundesweiten Warnstreikwelle, zu der ver.di Ende Februar aufrief, gab es eine Reihe von Einigungen im kommunalen Nahverkehr: in Schleswig-Holstein, Hamburg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saar und Thüringen.
Bodenverkehrsdienste – Verkürzte Wochenarbeitszeit und höhere Löhne: ver.di und Beschäftigten verhandeln erfolgreich einen Branchentarifvertrag für Bodenverkehrsdienste an deutschen Verkehrsflughäfen. Der Einstiegslohn steigt auf 16,51 Euro pro Stunde und die Wochenarbeitszeit wird auf 37,5 Stunden gekürzt. Weitere Verbesserungen umfassen mehr Urlaubstage, verkürzte Arbeitszeiten und attraktive Zuschläge. Der Tarifvertrag betrifft rund 30.000 Beschäftigte und ersetzt individuelle Haustarifverträge.
RWE – Vorteil für ver.di-Mitglieder monatlich 100 Euro: In der zweiten Verhandlungsrunde für die rund 18.000 Beschäftigten beim Energiekonzern RWE hat das Ergebnis gestanden: Neben einer Lohnsteigerung von insgesamt 8,8 Prozent wurde auch die gerechtfertigte Forderung nach einer überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütung erfolgreich umgesetzt. Für ver.di-Mitglieder gibt es zukünftig außerdem 100 Euro monatlich zusätzlich.
Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) – Inflationsausgleich und höhere Vergütungen: In Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der MFAG konnte am 15. März nach drei Verhandlungsrunden und zahlreichen Streiks eine Einigung erzielt werden: Alle Vollzeitbeschäftigten der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden erhalten eine zeitnahe Inflationsausgleichzahlung von 2.300 Euro. Die Vergütungen steigen schrittweise um 500 Euro, eine Erhöhung von bis zu 19 Prozent. Bei den Einstiegslöhnen konnten gar Erhöhungen um über 30 Prozent im Vergleich zur bisherigen Vergütung erreicht werden.
Landesbeschäftigte im öffentlichen Dienst in Hessen – Hessen zieht mit anderen Bundesländern gleich: Am 14. Februar starteten die Tarifverhandlungen, für die ver.di und der Beamtenbund dbb separat verhandeln, denn Hessen ist nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (Arbeitgeberverband). Verhandelt wurde für rund 45.000 hessische Landesbeschäftigte sowie indirekt für ca. 120.000 Beamtinnen und Beamte sowie 95.000 Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger. Im März gab es eine Einigung: Sie bringt den Beschäftigten in diesem Jahr einen Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro, verteilt auf dreimal 1.000 Euro. Ab dem 1. Februar 2025 steigen zuerst die Tabellenentgelte um 200 Euro, ab 1. August dann um 5,5 Prozent. Ausbildungs-und Praktikavergütungen steigen zu den selben Terminen um 100 Euro und um weitere 50 Euro. Die Jahressonderzahlung wird wieder angehoben, auf 90 Prozent (Entgeltgruppen 1-8) und 60 Prozent (Entgeltgruppen 9a - 16).
Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder (TdL) – Anschluss an die Tarifentwicklung von Bund und Kommunen: Dank der Streiks und Protestaktionen konnte nach drei Verhandlungstagen trotz der Widerstände ein Ergebnis erzielt werden, das im Kern dem Abschluss mit Bund und Kommunen vom April 2023 entspricht. „Mit diesem Ergebnis knüpfen die Beschäftigten der Länder an die Tarifentwicklung bei Bund und Kommunen an. Gleichzeitig konnten eine Reihe weiterer wichtiger Regelungen vereinbart werden, darunter ein erster wichtiger Schritt hin zu einem zukünftigen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Alle Länder-Kolleg*innen erhalten eine sogenannte Inflationsabmilderungsprämie von insgesamt 3.000 Euro. Diese 3.000 Euro sind steuer- und abgabenfrei. Die Zahlung erfolgt in mehreren Schritten. Einmalig 1.800 Euro netto im Dezember 2023, ab Januar bis Oktober 2024 eine monatliche Sonderzahlung in Höhe von 120 Euro netto und Auszubildende, Dual-Studierende, sowie Praktikant*innen erhalten jeweils die Hälfte. Ab dem 1. November 2024 werden die monatlichen Tabellenentgelte um einen Sockelbetrag von 200 Euro erhöht, die zum 1. Februar 2025 um weitere 5,5 Prozent erhöht werden. Wenn damit keine Erhöhung um 340 Euro erreicht wird, wird der betreffende Erhöhungsbetrag auf 340 Euro gesetzt.
Öffentlicher Dienst Bund und Kommunen – Durchschnittlich 11,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt: In der vierten Verhandlungsrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen gab es eine Einigung. Demnach erhalten die meisten Beschäftigten ab März 2024 über 11 Prozent mehr Geld. Bis dahin werden steuer- und abgabenfrei 3.000 Euro gezahlt, als Einmalbetrag und in monatlichen Beträgen von 220 Euro netto. Zu der Tarifeinigung wurden die ver.di-Mitglieder unter den Beschäftigten befragt, sie haben ihr mit einer breiten Mehrheit von knapp zwei Drittel zugestimmt. Am 17. Mai hat die BTK öD (die ver.di-Bundestarifkommission öffentlicher Dienst) final dem Tarifergebnis zugestimmt. ver.di forderte wie gewohnt die Übertragung des Tarifergebnisses zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten. Am 16. November 2023 hat der Bundestag den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Anpassung der Bundesbesoldung und -Versorgung für die Jahre 2023 und 2024 angenommen. Damit wird das Tarifergebnis für die Beschäftigten des Bundes vom 22. April 2023 zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten übertragen.
Eurowings – Höhere Vergütungen fürs Kabinenpersonal: Im Januar haben sich ver.di und die Lufthansa-Tochter Eurowings auf einen Vergütungstarifabschluss für das Kabinenpersonal geeinigt. Im Kern steigen die monatlichen Vergütungen um 10,7 bis 14,4 Prozent. Weitere Bestandteile des Tarifabschlusses sind eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro, die Streichung der bisherigen Eingangsvergütungsstufe, die Erweiterung der Vergütungsstufen für langjährige Beschäftigte sowie die Aufwertung der Tätigkeit als Kabinenchef*, die sogenannten Purser.
Sparda-Bank – Mehr Gehalt und Inflationsausgleich: Ab dem 1. April 2024 steigen die Gehälter der Beschäftigten bei den Sparda-Banken um 8 Prozent bzw. mindestens um 310 Euro. Ab dem 1. Juni 2025 gibt es weitere 4 Prozent oder mindestens 160 Euro. Die Ausbildungsvergütung erhöht sich ab dem 1. April 2024 um 130 Euro und ab dem 1. Juni 2025 um weitere 80 Euro. Zusätzlich gibt es Inflationsausgleichszahlungen von insgesamt 3.000 Euro bis spätestens 31. März 2024 (bei Teilzeitkräften anteilig) und 1.500 Euro für Auszubildende. Dieser Tarifvertrag gilt bis zum 31. März 2026.
Malta-Air – Durchschnittlich 23,3 Prozent: Nach langen und zähen Verhandlungen hat sich ver.di mit der Ryanair-Tochter Malta Air auf eine Tarifeinigung verständigt. Mit der Vereinbarung wurden neben deutlichen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen auch eine Gehaltserhöhung um durchschnittlich 23,3 Prozent erwirkt sowie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.925 Euro bis zu 2.475 Euro, eine höhere Vergütung der Flugstunden um durchschnittlich rund 26 Prozent und eine Erhöhung der Pauschalen für Dienstbekleidung und flugmedizinische Vorsorge um 50 Prozent.
Seeschifffahrt – In zwei Schritten höhere Heuern: In den Tarifverhandlungen für deutsche Seeleute haben ver.di und der Verband Deutscher Reeder (VDR) im November 2023 einen Kompromiss erreicht. Die Heuern steigen in zwei Schritten um insgesamt 10,5 Prozent, beginnend mit einer 6,5-prozentigen Erhöhung rückwirkend ab dem 1. Oktober 2023. Eine weitere Steigerung um 4,0 Prozent folgt ab dem 1. Oktober 2024. Zudem wurden Nullmonate ohne Einkommenssteigerung für 2023 abgewendet.
Waldkliniken Eisenberg – Weniger Arbeitsstunden, höhere Gehälter: In einer wegweisenden Vereinbarung haben wir uns mit den Waldkliniken Eisenberg in Thüringen darauf geeinigt, die Wochenarbeitszeit der rund 700 Beschäftigten bis 2028 um bis zu fünf Stunden auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren, ohne dabei einen Lohnverlust hinnehmen zu müssen. Gleichzeitig werden die Gehälter um bis zu neun Prozent erhöht. Um den aktuellen Preissteigerungen entgegenzuwirken, wird in den kommenden anderthalb Jahren ein Inflationsausgleich von 3.000 Euro gezahlt. Das kann sich sehen lassen!
Condor – Einigung für Kabinen- und Bodenbeschäftigte: Bis zu 34 Prozent Gehaltszuwachs! ver.di hat sich mit der Condor Flugdienst GmbH auf deutlich höhere Gehälter geeinigt. Sie steigen mindestens um 20 Prozent für die rund 3.000 Kabinenbeschäftigten und die rund 500 Bodenbeschäftigten. Einige Beschäftigtengruppen erhalten bis zu 34 Prozent mehr Geld. „Das ist ein Super-Tarifergebnis, das sich absolut sehen lassen kann“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Dennis Dacke.
DRK – Soziale Gerechtigkeit und Reallohnausgleich: Bereits in der 2. Verhandlungdrunde wurde sich auf eine Einmalzahlung von 1.200 Euro zum 1. August 2023 sowie monatlich jeweils 200 Euro netto ab September 2023 bis einschließlich Mai 2024 geeinigt. Ab Juni 2024 folgt dann eine lineare Entgelterhöhung von 200 Euro plus 6 Prozent. Für Auszubildende, Schüler*innen und Praktikant*innen ist eine Inflationsausgleichszahlung zum 1. August von 600 Euro vorgesehen. Ab dem 1. September erhalten sie außerdem für die Dauer von neun Monaten 130 Euro monatlich netto zusätzlich. Ab dem 1. Juni 2024 weitere 160 Euro monatlich.
TG Energie – 10,5 Prozent mehr Geld in zwei Stufen und Inflationsausgleichsprämie: Für die rund 30.000 Beschäftigten der TG Energie gibt es ein Tarifergebnis. Es beinhaltet 10,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 21 Monaten (6 Prozent ab 1. April 2023 für 15 Monate und weitere 4,5 Prozent ab 1. Juli 2024 für 6 Monate). Auszubildende erhalten 250 Euro mehr (180 Euro ab 1. April 2023 und 70 Euro ab 1. Juli 2024). Bis 2026 werden alle Auszubildenden unbefristet übernommen. Für alle Beschäftigten gibt es eine Einmalzahlung von 3.000 Euro als Inflationsausgleichsprämie (voller Betrag auch für Beschäftigte in Voll-/Teil-/Elternzeit, wenn zum 31. Mai 2023 ein Arbeitsverhältnis besteht). 70 Prozent und damit 2.100 Euro der Einmalzahlung gibt es für Azubis. Und es gibt zwei bezahlte Freistellungstage für Weiterbildungsmaßnahmen für Gewerkschaftsmitglieder.
Arbeiterwohlfahrt Pfalz – 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro: Die Entgelttabellen für Pflege und Verwaltung werden bei der AWO Pfalz zum 1. Juli 2023 um 10,5 Prozent, mindestens aber um einen Mindestbetrag von 500 Euro angehoben. Pflegefachkräfte erhalten außerdem ab dem 1. Juli 2023 eine monatliche Fachkraftzulage von 120 Euro. Pflegefachhelfer*innen mit einer ein- oder zweijährigen Ausbildung erhalten die monatliche Zulage in Höhe von 60,00 Euro. Für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) gelten die Tabellen des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD). Sie erhalten je nach Eingruppierung eine monatliche Zulage zwischen 130 und 180 Euro sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich für die Zeit vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 in Höhe von 600 Euro pro Quartal. Unmittelbar nach erfolgter Tarifeinigung im öffentlichen Dienst werden die AWO Pfalz und die Gewerkschaft ver.di wieder Verhandlungen zum Zeitpunkt der Übernahme des Tarifergebnisses für den Sozial- und Erziehungsdienst der AWO Pfalz aufnehmen. Die Beschäftigten erhalten eine variable Pflegezulage für jedes Einspringen aus dem Frei, in Höhe von 60 Euro. Weiterhin wird es zukünftig die Möglichkeit eines vom Arbeitgeber bezuschussten Jobrads über die Gehaltsumwandlung geben. Die Tarifeinigung gilt für Teilzeitkräfte entsprechend anteilig und tritt zum 01.07.2023 mit einer Laufzeit von 12 Monaten in Kraft.
Verkehrsbetriebe Niedersachsen – Insgesamt 22 Prozent mehr Lohn: Zum 1. April 2023 erhalten die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Niedersachsen in den Entgelttabellen 16,0 Prozent mehr Lohn. Zum 1. April 2024 erhalten sie zusätzlich auf das neue Gehalt noch 4,8 Prozent mehr Lohn – dies ergibt eine Gesamtsteigerung von 22 Prozent. Azubis bekommen zum 1. April dieses Jahres 170 Euro mehr pro Monat, ab April 2024 dann noch einmal 85 Euro pro Monat. Insgesamt ist dieser Abschluss auch ein gutes Signal für einen starken ÖPNV. Von dem Tarifabschluss profitieren die Busfahrer*innen der KVGen Braunschweig, Buxtehude, Cuxhaven, Hittfeld, Lüneburg und Stade, der Nutzfahrzeuge Nordhorn, der Omnibusbetriebe von Ahrentschildt, vom Regionalverkehr Hildesheim, der Verdener Verkehrsgesellschaft, der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya und der Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont.
Innungskrankenkassen – Tarifergebnis bringt mehr Geld und Inflationsausgleich: Für die Beschäftigten der IKK-Tarifgemeinschaft gibt es ein Tarifergebnis: Demnach steigen die Entgelte zum 1. Juli 2023 um 4,0 Prozent, ab 1. Juli 2024 um weitere 4,2 Prozent. Im Juni 2023 erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 1.400 Euro (Teilzeitbeschäftigte mit weniger als 50 Prozent Arbeitszeit erhalten 700 Euro). Für die Monate Oktober 2023 bis einschließlich Juni 2024 gibt es monatlich 100 Euro als Inflationsausgleichszahlung (für Teilzeitbeschäftigte mit weniger als 50 Prozent Arbeitszeit 50 Euro monatlich). Die Familienzulage wird zum 1. Juli 2023 auf 150 Euro und zum 1. Juli 2024 auf 160 Euro erhöht. Zudem gibt es ab Mai 2023 einen Arbeitgeberzuschuss in Höhe von 50 Prozent zum Deutschlandticket. Laufzeit: 24 Monate, bis 31. Dezember 2024. ver.di macht eine Mitgliederbefragung über das Ergebnis.
PPKV – Ergebnis in der fünften Runde: ver.di und die Arbeitgeber der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) haben Mitte April ein Verhandlungsergebnis erzielt. In der Summe werden mit dem Verhandlungsergebnis die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 8,6 Prozent erhöht. Zum 1. September 2023 sollen die Löhne und Gehälter um 5,1 Prozent steigen, zum 1. August 2024 um weitere 2,1 Prozent und zum 1. Dezember 2024 nochmal um 1,4 Prozent. Daneben sind zwei steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlungen vorgesehen: zum 1. Mai 2023 sowie zum 1. März 2024 jeweils 1.000 Euro. Die Auszubildenden erhalten analog zwei steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 500 Euro. Darüber hinaus werden die Ausbildungsvergütungen um die vereinbarten Prozentsätze angehoben und auf volle 10-Euro-Beträge aufgerundet. Teilzeitbeschäftigte erhalten die steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung anteilig. Laufzeit: 24 Monate, bis 31. Januar 2025. Am 10. Mai 2023 stimmte die Tarifkommission für die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie dem Verhandlungsergebnis vom 13. April 2023 zu. Vorausgegangen war der Zustimmung eine Befragung aller ver.di-Mitglieder in den Streikbetrieben. Deren Mehrheit hatte sich für die Annahme des Tarifergebnisses ausgesprochen.
Private Energiewirtschaft Baden-Württemberg – Abschluss nach schwierigen Verhandlungen: Die Einkommen werden rückwirkend zum 1. März 2023 um 5,5 Prozent erhöht, zum 1. Januar 2024 um weitere 3,0 Prozent. Die Laufzeit beträgt 14 Monate. Für die Auszubildenden erhöht sich die Vergütung zu den genannten Terminen um 180 bzw. weitere 70 Euro. Durch dieses gute prozentuale Ergebnis erhöhen sich auch das Urlaubsgeld, verschiedene Zulagen sowie der ver.di-Mitgliederbonus.
Deutsche Post – Abschluss nach zweiter Urabstimmung: Die Verhandlungen für die Post waren erfolgreich! Nachdem das Angebot der Arbeitgeber in die Urabstimmung ging, haben sich 61,7 Prozent der Beschäftigten für die Annahme entschieden. Das verbesserte Angebot enthält eine hohe Einmalzahlung im April, monatliche Zahlungen zum Inflationsausgleich bis März 2024 und ein tabellenwirksamer Festbetrag von 340 Euro ab April 2024.
ComTS – Erstmals ein Tarifvertrag: Für die Beschäftigten der Commerzbank-Tochter ComTS gehören Abrufverträge, sachgrundlose Befristungen und nicht planbare Arbeitszeiten der Vergangengheit an. Gemeinsam mit ihnen hat ver.di durchgesetzt, dass die Arbeitsbedingungen der Commerzbank in weiten Teilen auch für sie gelten, und das per Tarifvertrag. Die die Gehälter steigen ab dem 1. Juli 2023 um 10 bis 14 Prozent, je nach Gehaltsgruppe; in den unteren mehr - in den höheren weniger. Dazu gibt es ebenfalls zum 1. Juli 2023 und zum 1. Juli 2024 eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro netto pro Kopf – damit haben die ComTS-Beschäftigten insgesamt 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie erhalten. Außerdem steigt die jährliche Sonderzahlung 2023 auf 700 Euro, 2024 auf 800 Euro und 2025 auf 1000 Euro jeweils brutto. Für alle Beschäftigten der ComTS gilt ab dem 1. September 2023 eine 39-Stunden-Woche, sie arbeiten nur noch an fünf Tagen in der Woche und bekommen 30 Tage Urlaub, der 24. und 31. Dezember sind für alle arbeitsfrei. Daneben wird es im April 2024 eine Einmalzahlung von 600 Euro brutto pro Kopf geben - unabhängig von der individuellen Arbeitszeit – und für ver.di Mitglieder zusätzliche 150 Euro im Jahr 2025. Abgesichert sind die Beschäftigten der ComTS ab dem 1. Juli auch im Krankheitsfall, je nach Beschäftigungsdauer wird ein Zuschuss zum Krankengeld gezahlt. Ab 2025 werden dann die Tariferhöhungen des privaten Bankgewerbes inklusive möglicher Einmalzahlungen auch in der ComTS bezahlt. Dazu steigt die Sonderzahlung auf dann 1000 Euro brutto.
KEBA – 16,1 Prozent mehr ab Mai 2023: Die Entgelte der rund Beschäftigten der KEBA, einer Service-Tochter der Deutschen Bank, steigen ab 1. Mai 2023 um 16,1 Prozent, ein Jahr später um weitere 3 Prozent. Zudem erhalten sie spätestens im Mai 2023 eine Eimmalzahlung von 400 Euro, Teilzeitbeschäftigte anteilig. Die Jahressonderzahlung wird im Jahr 2023 auf 500 Euro und im Jahr 2024 auf 750 Euro erhöht.
Hamburger Hochbahn – Soziale Komponente und Inflationsausgleich: ver.di und die Hamburger Hochbahn AG haben sich am 14. Februar in der Tarifrunde für die rund 6.000 Beschäftigten der Hochbahn auf ein Verhandlungsergebnis verständigt, das eine Steigerung der Tabellenentgelte in Höhe von 400 Euro in zwei Schritten vorsieht: Die erste Erhöhung um 300 Euro erfolgt rückwirkend zum 1. Januar, eine weitere Steigerung um 100 Euro ab Januar 2024. Die Laufzeit beträgt 18 Monate. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten im März eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro.
Seehäfen – Kräftige Lohnsteigerung und Inflationsausgleich: An den Nordseehäfen in Deutschland haben ver.di und die Beschäftigten nach vielen Wochen und einigen Streiks ein Tarifergebnis für rund 12.000 Beschäftigte erzielt. Es sieht deutliche Entgelterhöhungen vor und gleicht darüber hinaus die Preissteigerungsrate aus: Ab 1. Juli 2022 sind die Entgelte in Vollcontainerbetrieben in der Ecklohngruppe 6 (inklusive Sonderzahlung und Pauschale) um 9,4 Prozent gestiegen; in den konventionellen und Stückgut-Hafenbetrieben sind sie in derselben Referenzlohngruppe (inklusive Sonderzahlung und Pauschale) um 7,9 Prozent gestiegen. Ab 1. Juni 2023 haben sich die Entgelte in den genannten Betriebsarten um jeweils weitere 4,4 Prozent erhöht. Sollte die Preissteigerungsrate darüber liegen, tritt eine Inflationsklausel in Kraft, die eine Preissteigerungsrate bis 5,5 Prozent ausgleicht. Für den Fall einer höheren Inflationsrate haben die Tarifparteien eine Verhandlungsverpflichtung, inklusive eines Sonderkündigungsrechtes, vereinbart. Am 14. Mai 2024 hat die neue Tarifrunde begonnen.
Geld- und Wertbranche – Gehälter steigen zweistellig: Die rund 11.000 Beschäftigten in der Geld- und Wert-Branche erhalten seit 1. August 2022 deutlich mehr Geld. Je nach Tätigkeit und Region werden die Gehälter um Festbeträge angehoben, die im ersten Schritt eine Anhebung zwischen 7,5 Prozent und 11,7 Prozent ausmachen. Im zweiten Schritt zum 1. August 2023 liegen die Erhöhungen umgerechnet zwischen 3,25 Prozent und 4,7 Prozent. Zudem wurde eine Anpassungsklausel vereinbart, die noch höhere Steigerungen vorsieht, falls die Inflationsrate 5 Prozent übersteigt. Dafür werden im Zeitraum von Januar bis Mai 2023 die Preissteigerungen beobachtet. Außerdem sieht die Tarifvereinbarung für die neuen Bundesländer zum 1. August 2024 einen Angleichungsschritt zur weiteren Harmonisierung der Einkommensverhältnisse vor. Über die gesamte Laufzeit steigen die Einkommen dort sogar um etwa 18 Prozent. Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit von 27 Monaten bis zum 30. September 2024. Inzwischen bereiten die Kolleg*innen in der Branche schon die kommende Tarifrunde vor.
Ein Mitgliedsbeitrag von 1 Prozent des Bruttolohns mag für manche viel klingen. Doch Beschäftigte machen bereits bei einer leichten Tariferhöhung Plus. Hier mal ein einfaches Rechenbeispiel: Bei einem Brutto-Gehalt von 3.000 Euro bei ver.di-Eintritt entfällt ein Mitgliedsbeitrag von zunächst 30 Euro. Gehen wir von einer erkämpften Tariferhöhung von 1,75 Prozent nach 12-monatiger Mitgliedschaft aus, wäre dies ein Lohnzuwachs von zunächst 52,50 Euro und nach zwei Jahren bereits von 107,77 Euro. Bei einer Mitgliedschaft von drei Jahren ergibt sich abzüglich der Mitgliedsbeiträge im Durchschnitt ein Netto-Vorteil von 802,06 Euro.
ver.di ist eure Expertin für gute und sichere Arbeit, eine sozial gerechte Arbeitswelt, für Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einiges mehr. Arbeitsmarkt- und sozialpolitisch nehmen wir für euch Einfluss auf viele gesetzliche Regelungen. Das reicht vom Arbeitsschutz über Ausbildungsstandards, Arbeitslosen- und Bürgergeld, Mitbestimmung durch Betriebsräte, Personlaräte und Vertrauensleute, den Mindestlohn und mehr bis hin zur Rente.
Das beste gewerkschaftliche Mittel gegen Inflation, steigende Preise, die das Hauhaltseinkommen belasten, sind entsprechende, nachhaltige Einkommenssteigerungen, die wir in Tarifverträgen absichern.
Und hast du’s gewusst? Mit Tarifvertrag müssen Beschäftigte im Schnitt 54 Minuten weniger pro Woche arbeiten. Und sie verdienen 11 Prozent mehr als jemand, der in einem vergleichbaren Unternehmen ohne Tarifbindung arbeitet. Das hat eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung festgestellt. Im Schnitt haben Menschen mit Tarifvertrag aber nicht nur mehr Geld in der Tasche. Sie haben mehr Urlaubsanspruch und erhalten zu 74 Prozent ein Urlaubsgeld von ihren Arbeitgebern.
Ob es der Gewerkschaft gelingt, eine Tariferhöhung oder bessere Arbeitsbedingungen auszuhandeln, hat nicht allein mit Verhandlungsgeschick zu tun. Die Grundformel ist einfach: Je mehr Mitglieder, desto mehr Durchsetzungskraft, desto bessere Tarifverträge. In 2023 haben sich uns rund 193.000 neue Menschen angeschlossen, jedes einzelne neue Mitglied stärkt uns. Du bist noch nicht dabei? Dann werde jetzt Mitglied!
Nie war gewerkschaftliche Solidarität und Zusammenhalt wichtiger, nie waren die Rechte und Interessen der Beschäftigten und Solo-Selbstständigen schutzwürdiger. Immer mehr Arbeitgeber sehen, dass sie die Krise nur mit ihren Beschäftigten stemmen. Aber: nicht alle. Deshalb: Nur eine starke Mitbestimmung, starke Betriebsräte und Vertrauensleute im Betrieb und gewerkschaftliche Organisation garantieren Mitsprache und Einfluss gegenüber Arbeitgebern und Politik.