Corona, Krieg, Inflation, Naturkatastrophen – eine Krise jagt die nächste. Das alles stellt unseren Alltag und unser Leben auf den Kopf. Viele Kolleg*innen wissen nicht, wovon sie die rasant gestiegenen Preise bezahlen sollen und was noch auf sie zukommt. Gerade in so unsicheren Zeiten ist klar: Auf ver.di ist Verlass!
ver.di ist eure Expertin für gute und sichere Arbeit, eine sozial gerechte Arbeitswelt, für Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einiges mehr. Arbeitsmarkt- und sozialpolitisch nehmen wir für euch Einfluss auf viele gesetzliche Regelungen. Das reicht vom Arbeitsschutz über Ausbildungsstandards, Arbeitslosen- und Bürgergeld, Mitbestimmung durch Betriebsräte, Personlaräte und Vertrauensleute, den Mindestlohn und mehr bis hin zur Rente.
Das beste gewerkschaftliche Mittel gegen Inflation, steigende Preise, die das Hauhaltseinkommen belasten, sind entsprechende, nachhaltige Einkommenssteigerungen, die wir in Tarifverträgen absichern.
Und hast du’s gewusst? Mit Tarifvertrag müssen Beschäftigte im Schnitt 54 Minuten weniger pro Woche arbeiten. Und sie verdienen 11 Prozent mehr als jemand, der in einem vergleichbaren Unternehmen ohne Tarifbindung arbeitet. Das hat eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung festgestellt. Im Schnitt haben Menschen mit Tarifvertrag aber nicht nur mehr Geld in der Tasche. Sie haben mehr Urlaubsanspruch und erhalten zu 74 Prozent ein Urlaubsgeld von ihren Arbeitgebern.
Ob es der Gewerkschaft gelingt, eine Tariferhöhung oder bessere Arbeitsbedingungen auszuhandeln, hat nicht allein mit Verhandlungsgeschick zu tun. Die Grundformel ist einfach: Je mehr Mitglieder, desto mehr Durchsetzungskraft, desto bessere Tarifverträge. Allein in den ersten vier Monaten 2023 haben sich uns knapp 80.000 neue Menschen angeschlossen, jedes einzelne neue Mitglied stärkt uns. Du bist noch nicht dabei? Dann werde jetzt Mitglied!
Ein Mitgliedsbeitrag von 1 Prozent des Bruttolohns mag für manche viel klingen. Doch Beschäftigte machen bereits bei einer leichten Tariferhöhung Plus. Hier mal ein einfaches Rechenbeispiel: Bei einem Brutto-Gehalt von 3.000 Euro bei ver.di-Eintritt entfällt ein Mitgliedsbeitrag von zunächst 30 Euro. Gehen wir von einer erkämpften Tariferhöhung von 1,75 Prozent nach 12-monatiger Mitgliedschaft aus, wäre dies ein Lohnzuwachs von zunächst 52,50 Euro und nach zwei Jahren bereits von 107,77 Euro. Bei einer Mitgliedschaft von drei Jahren ergibt sich abzüglich der Mitgliedsbeiträge im Durchschnitt ein Netto-Vorteil von 802,06 Euro.
Der Fachbereich Handel, dazu gehören der Einzelhandel sowie der Groß- und Außenhandel, verhandelt für Millionen Beschäftigte. Die Gewerkschaftsmitglieder im Handel wollen ihren Anteil an den steigenden Gewinnen der Händler. Das ist auch dringend nötig, weil viele Beschäftigte in der Branche mit ihren Einkommen wegen der gestiegenen Preise für Energie und Nahrungsmittel kaum noch über die Runden kommen. Dafür streiken sie in der Tarifrunde und melden sich mit vielfältigen Aktionen zu Wort. ver.di als starke Interessenvertretung gibt dafür die Rückendeckung.
Zudem verhandelt ver.di für rund 51.000 Beschäftigte in der privaten Energiewirtschaft. Dazu gehören unter anderem die Unternehmen und Konzerne E.ON (Bayernwerk, Westenergie, Avacon, AVU, TenneT), EnBW, Mark E und SWB (EWE-Konzern). Für die rund 30.000 Beschäftigten der TG Energie gibt es nach harten Verhandlungen ein Ergebnis (s. weiter unten). Die Beschäftigten und Auszubildenden der privaten Energiewirtschaft sind wichtig, denn sie sorgen für eine funktionierende Infrastruktur in Deutschland – sie arbeiten auch in diesem Jahr wieder teilweise bis über die Belastungsgrenze, um für alle Versorgungssicherheit zu schaffen.
Und das es manchmal richtig schnell gehen kann, zeigt der unten stehende wegweisende Abschluss bei der Arbeiterwohlfahrt Pfalz: Bereits in der ersten Verhandlungsrunde haben sich ver.di und Arbeitgeber geeinigt.
Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen – in der vierten Verhandlungsrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen gibt es eine Einigung. Demnach erhalten die meisten Beschäftigten ab März 2024 über 11 Prozent mehr Geld. Bis dahin werden steuer- und abgabenfrei 3.000 Euro gezahlt, als Einmalbetrag und in monatlichen Beträgen von 220 Euro netto. Zu der Tarifeinigung wurden die ver.di-Mitglieder unter den Beschäftigten befragt, sie haben ihr mit einer breiten Mehrheit von knapp zwei Drittel zugestimmt. Am 17. Mai hat die BTK öD (die ver.di-Bundestarifkommission öffentlicher Dienst) final dem Tarifergebnis zugestimmt. ver.di fordert die Übertragung des Tarifergebnisses zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten.
Waldkliniken Eisenberg – Weniger Arbeitsstunden, höhere Gehälter: In einer wegweisenden Vereinbarung haben wir uns mit den Waldkliniken Eisenberg in Thüringen darauf geeinigt, die Wochenarbeitszeit der rund 700 Beschäftigten bis 2028 um bis zu fünf Stunden auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren, ohne dabei einen Lohnverlust hinnehmen zu müssen. Gleichzeitig werden die Gehälter um bis zu neun Prozent erhöht. Um den aktuellen Preissteigerungen entgegenzuwirken, wird in den kommenden anderthalb Jahren ein Inflationsausgleich von 3.000 Euro gezahlt. Das kann sich sehen lassen!
Condor – Einigung für Kabinen- und Bodenbeschäftigte: Bis zu 34 Prozent Gehaltszuwachs! ver.di hat sich mit der Condor Flugdienst GmbH auf deutlich höhere Gehälter geeinigt. Sie steigen mindestens um 20 Prozent für die rund 3.000 Kabinenbeschäftigten und die rund 500 Bodenbeschäftigten. Einige Beschäftigtengruppen erhalten bis zu 34 Prozent mehr Geld. „Das ist ein Super-Tarifergebnis, das sich absolut sehen lassen kann“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Dennis Dacke.
Grosskraftwerk Mannheim (GKM) – Der Durchbruch ist geschafft: Es gibt insgesamt 14,0 Prozent mehr Geld. Neben 8,5 Prozent mehr Lohn und 1400 Euro netto Inflationsausgleichsprämie erhalten Beschäftigte auch eine Arbeitssicherheitsprämie von 3100 Euro. Azubis profitieren ebnefalls – sie erhalten 250 Euro mehr auf die Monatsvergütung und 700 Euro netto sofort. Außerdem 2200 Euro pro Jahr als Sonderzahlung.
DRK – Soziale Gerechtigkeit und Reallohnausgleich: Bereits in der 2. Verhandlungdrunde wurde sich auf eine Einmalzahlung von 1.200 Euro zum 1. August 2023 sowie monatlich jeweils 200 Euro netto ab September 2023 bis einschließlich Mai 2024 geeinigt. Ab Juni 2024 folgt dann eine lineare Entgelterhöhung von 200 Euro plus 6 Prozent. Für Auszubildende, Schüler*innen und Praktikant*innen ist eine Inflationsausgleichszahlung zum 1. August von 600 Euro vorgesehen. Ab dem 1. September erhalten sie außerdem für die Dauer von neun Monaten 130 Euro monatlich netto zusätzlich. Ab dem 1. Juni 2024 weitere 160 Euro monatlich.
DHL HUB Leipzig – Entgelterhöhungen von 14,5 Prozent und Inflatiansausgleich: Nach einem 23-stündigen Verhandlungsmarathon konnte in den Entgelttarifverhandlungen für die Beschäftigten bei der DHL HUB Leipzig GmbH ein hervorragendes Verhandlungsergebnis am Verhandlungstisch erzielt werden. Das Verhandlungsergebnis umfasst für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tabellenwirksame Entgelterhöhungen im Volumen von 14,5 Prozent sowie Inflatiansausgleichssonderzahlungen im Umfang von insgesamt 3.000 €.
TG Energie – 10,5 Prozent mehr Geld in zwei Stufen und Inflationsausgleichsprämie: Für die rund 30.000 Beschäftigten der TG Energie gibt es ein Tarifergebnis. Es beinhaltet 10,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 21 Monaten (6 Prozent ab 1. April 2023 für 15 Monate und weitere 4,5 Prozent ab 1. Juli 2024 für 6 Monate). Auszubildende erhalten 250 Euro mehr (180 Euro ab 1. April 2023 und 70 Euro ab 1. Juli 2024). Bis 2026 werden alle Auszubildenden unbefristet übernommen. Für alle Beschäftigten gibt es eine Einmalzahlung von 3.000 Euro als Inflationsausgleichsprämie (voller Betrag auch für Beschäftigte in Voll-/Teil-/Elternzeit, wenn zum 31. Mai 2023 ein Arbeitsverhältnis besteht). 70 Prozent und damit 2.100 Euro der Einmalzahlung gibt es für Azubis. Und es gibt zwei bezahlte Freistellungstage für Weiterbildungsmaßnahmen für Gewerkschaftsmitglieder.
Arbeiterwohlfahrt Pfalz – 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro: Die Entgelttabellen für Pflege und Verwaltung werden bei der AWO Pfalz zum 1. Juli 2023 um 10,5 Prozent, mindestens aber um einen Mindestbetrag von 500 Euro angehoben. Pflegefachkräfte erhalten außerdem ab dem 1. Juli 2023 eine monatliche Fachkraftzulage von 120 Euro. Pflegefachhelfer*innen mit einer ein- oder zweijährigen Ausbildung erhalten die monatliche Zulage in Höhe von 60,00 Euro. Für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) gelten die Tabellen des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD). Sie erhalten je nach Eingruppierung eine monatliche Zulage zwischen 130 und 180 Euro sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich für die Zeit vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 in Höhe von 600 Euro pro Quartal. Unmittelbar nach erfolgter Tarifeinigung im öffentlichen Dienst werden die AWO Pfalz und die Gewerkschaft ver.di wieder Verhandlungen zum Zeitpunkt der Übernahme des Tarifergebnisses für den Sozial- und Erziehungsdienst der AWO Pfalz aufnehmen. Die Beschäftigten erhalten eine variable Pflegezulage für jedes Einspringen aus dem Frei, in Höhe von 60 Euro. Weiterhin wird es zukünftig die Möglichkeit eines vom Arbeitgeber bezuschussten Jobrads über die Gehaltsumwandlung geben. Die Tarifeinigung gilt für Teilzeitkräfte entsprechend anteilig und tritt zum 01.07.2023 mit einer Laufzeit von 12 Monaten in Kraft.
Verkehrsbetriebe Niedersachsen – Insgesamt 22 Prozent mehr Lohn: Zum 1. April 2023 erhalten die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Niedersachsen in den Entgelttabellen 16,0 Prozent mehr Lohn. Zum 1. April 2024 erhalten sie zusätzlich auf das neue Gehalt noch 4,8 Prozent mehr Lohn – dies ergibt eine Gesamtsteigerung von 22 Prozent. Azubis bekommen zum 1. April dieses Jahres 170 Euro mehr pro Monat, ab April 2024 dann noch einmal 85 Euro pro Monat. Insgesamt ist dieser Abschluss auch ein gutes Signal für einen starken ÖPNV. Von dem Tarifabschluss profitieren die Busfahrer*innen der KVGen Braunschweig, Buxtehude, Cuxhaven, Hittfeld, Lüneburg und Stade, der Nutzfahrzeuge Nordhorn, der Omnibusbetriebe von Ahrentschildt, vom Regionalverkehr Hildesheim, der Verdener Verkehrsgesellschaft, der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya und der Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont.
Innungskrankenkassen – Tarifergebnis bringt mehr Geld und Inflationsausgleich: Für die Beschäftigten der IKK-Tarifgemeinschaft gibt es ein Tarifergebnis: Demnach steigen die Entgelte zum 1. Juli 2023 um 4,0 Prozent, ab 1. Juli 2024 um weitere 4,2 Prozent. Im Juni 2023 erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 1.400 Euro (Teilzeitbeschäftigte mit weniger als 50 Prozent Arbeitszeit erhalten 700 Euro). Für die Monate Oktober 2023 bis einschließlich Juni 2024 gibt es monatlich 100 Euro als Inflationsausgleichszahlung (für Teilzeitbeschäftigte mit weniger als 50 Prozent Arbeitszeit 50 Euro monatlich). Die Familienzulage wird zum 1. Juli 2023 auf 150 Euro und zum 1. Juli 2024 auf 160 Euro erhöht. Zudem gibt es ab Mai 2023 einen Arbeitgeberzuschuss in Höhe von 50 Prozent zum Deutschlandticket. Laufzeit: 24 Monate, bis 31. Dezember 2024. ver.di macht eine Mitgliederbefragung über das Ergebnis. Die ver.di-Verhandlungskommission empfiehlt Annahme.
PPKV – Ergebnis in der fünften Runde: ver.di und die Arbeitgeber der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) haben Mitte April ein Verhandlungsergebnis erzielt. In der Summe werden mit dem Verhandlungsergebnis die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 8,6 Prozent erhöht. Zum 1. September 2023 sollen die Löhne und Gehälter um 5,1 Prozent steigen, zum 1. August 2024 um weitere 2,1 Prozent und zum 1. Dezember 2024 nochmal um 1,4 Prozent. Daneben sind zwei steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlungen vorgesehen: zum 1. Mai 2023 sowie zum 1. März 2024 jeweils 1.000 Euro. Die Auszubildenden erhalten analog zwei steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 500 Euro. Darüber hinaus werden die Ausbildungsvergütungen um die vereinbarten Prozentsätze angehoben und auf volle 10-Euro-Beträge aufgerundet. Teilzeitbeschäftigte erhalten die steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung anteilig. Laufzeit: 24 Monate, bis 31. Januar 2025. Am 10. Mai 2023 stimmte die Tarifkommission für die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie dem Verhandlungsergebnis vom 13. April 2023 zu. Vorausgegangen war der Zustimmung eine Befragung aller ver.di-Mitglieder in den Streikbetrieben. Deren Mehrheit hatte sich für die Annahme des Tarifergebnisses ausgesprochen.
Private Energiewirtschaft Baden-Württemberg – Abschluss nach schwierigen Verhandlungen: Die Einkommen werden rückwirkend zum 1. März 2023 um 5,5 Prozent erhöht, zum 1. Januar 2024 um weitere 3,0 Prozent. Die Laufzeit beträgt 14 Monate. Für die Auszubildenden erhöht sich die Vergütung zu den genannten Terminen um 180 bzw. weitere 70 Euro. Durch dieses gute prozentuale Ergebnis erhöhen sich auch das Urlaubsgeld, verschiedene Zulagen sowie der ver.di-Mitgliederbonus.
EAT Leipzig GmbH – Warnstreiks mit Wirkung: In der dritten Tarifverhandlungsrunde für die rund 697 Tarifbeschäftigten bei der European Air Transport Leipzig GmbH (EAT) haben sich ver.di und die Arbeitgeber auf deutliche Erhöhungen der Entgelte und der Vergütungen verständigt. Im April 2023 erhalten die Tarifbeschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichssonderzahlung von 2000 Euro, im November weitere 1000 Euro. (Teilzeitbeschäftigte anteilig). Ab Januar 2024 werden die Entgelte und Vergütungen aller Beschäftigten tabellenwirksam linear um 11,5 Prozent erhöht.
Deutsche Post – Abschluss nach zweiter Urabstimmung: Die Verhandlungen für die Post waren erfolgreich! Nachdem das Angebot der Arbeitgeber in die Urabstimmung ging, haben sich 61,7 Prozent der Beschäftigten für die Annahme entschieden. Das verbesserte Angebot enthält eine hohe Einmalzahlung im April, monatliche Zahlungen zum Inflationsausgleich bis März 2024 und ein tabellenwirksamer Festbetrag von 340 Euro ab April 2024.
ComTS – Erstmals ein Tarifvertrag: Für die Beschäftigten der Commerzbank-Tochter ComTS gehören Abrufverträge, sachgrundlose Befristungen und nicht planbare Arbeitszeiten der Vergangengheit an. Gemeinsam mit ihnen hat ver.di durchgesetzt, dass die Arbeitsbedingungen der Commerzbank in weiten Teilen auch für sie gelten, und das per Tarifvertrag. Die die Gehälter steigen ab dem 1. Juli 2023 um 10 bis 14 Prozent, je nach Gehaltsgruppe; in den unteren mehr - in den höheren weniger. Dazu gibt es ebenfalls zum 1. Juli 2023 und zum 1. Juli 2024 eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro netto pro Kopf – damit haben die ComTS-Beschäftigten insgesamt 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie erhalten. Außerdem steigt die jährliche Sonderzahlung 2023 auf 700 Euro, 2024 auf 800 Euro und 2025 auf 1000 Euro jeweils brutto.
Für alle Beschäftigten der ComTS gilt ab dem 1. September eine 39-Stunden-Woche, sie arbeiten nur noch an fünf Tagen in der Woche und bekommen 30 Tage Urlaub, der 24. und 31. Dezember sind für alle arbeitsfrei. Daneben wird es im April 2024 eine Einmalzahlung von 600 Euro brutto pro Kopf geben - unabhängig von der individuellen Arbeitszeit – und für ver.di Mitglieder zusätzliche 150 Euro im Jahr 2025. Abgesichert sind die Beschäftigten der ComTS ab dem 1. Juli auch im Krankheitsfall, je nach Beschäftigungsdauer wird ein Zuschuss zum Krankengeld gezahlt. Ab 2025 werden dann die Tariferhöhungen des privaten Bankgewerbes inklusive möglicher Einmalzahlungen auch in der ComTS bezahlt. Dazu steigt die Sonderzahlung auf dann 1000 Euro brutto.
KEBA – 16,1 Prozent mehr ab Mai 2023: Die Entgelte der rund Beschäftigten der KEBA, einer Service-Tochter der Deutschen Bank, steigen ab 1. Mai um 16,1 Prozent, ein Jahr später um weitere 3,0 Prozent. Zudem erhalten sie spätestens im Mai 2023 eine Eimmalzahlung von 400 Euro, Teilzeitbeschäftigte anteilig. Die Jahressonderzahlung wird im Jahr 2023 auf 500 Euro und im Jahr 2024 auf 750 Euro erhöht.
Hamburger Hochbahn – Soziale Komponente und Inflationsausgleich: ver.di und die Hamburger Hochbahn AG haben sich am 14. Februar in der Tarifrunde für die rund 6.000 Beschäftigten der Hochbahn auf ein Verhandlungsergebnis verständigt, das eine Steigerung der Tabellenentgelte in Höhe von 400 Euro in zwei Schritten vorsieht: Die erste Erhöhung um 300 Euro erfolgt rückwirkend zum 1. Januar, eine weitere Steigerung um 100 Euro ab Januar 2024. Die Laufzeit beträgt 18 Monate. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten im März eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro.
Uniklinikum Dresden – Ein weiterer Meilenstein: Universitätskliniken und Krankenhäuser arbeiten viel zu oft am Limit. ver.di hat am Universitätsklinikum Dresden ein Tarifergebnis erzielt, bei dem erstmals auch Regelungen zu mehr Personal und Entlastung festgelegt werden. Die Vereinbarung ist ein weiterer Meilenstein der bundesweiten Tarifbewegung für Entlastung. Sie setzt der Belastung Grenzen und definiert beispielsweise, wie viel Personal im Verhältnis zum Pflegeaufwand eingesetzt werden muss.
Seehäfen – Kräftige Lohnsteigerung und Inflationsausgleich: An den Nordseehäfen in Deutschland haben ver.di und die Beschäftigten nach vielen Wochen und einigen Streiks ein Tarifergebnis für rund 12.000 Beschäftigte erzielt. Es sieht deutliche Entgelterhöhungen vor und gleicht darüber hinaus die Preissteigerungsrate aus: Ab 1. Juli 2022 sind die Entgelte in Vollcontainerbetrieben in der Ecklohngruppe 6 (inklusive Sonderzahlung und Pauschale) um 9,4 Prozent gestiegen; in den konventionellen und Stückgut-Hafenbetrieben sind sie in derselben Referenzlohngruppe (inklusive Sonderzahlung und Pauschale) um 7,9 Prozent gestiegen. Ab 1. Juni 2023 erhöhen sich die Entgelte in den genannten Betriebsarten um jeweils weitere 4,4 Prozent. Sollte die Preissteigerungsrate darüber liegen, tritt eine Inflationsklausel in Kraft, die eine Preissteigerungsrate bis 5,5 Prozent ausgleicht. Für den Fall einer höheren Inflationsrate haben die Tarifparteien eine Verhandlungsverpflichtung, inklusive eines Sonderkündigungsrechtes, vereinbart.
Lufthansa – Monatlich 377 bis zu 498 Euro mehr Lohn: Mit der Lufthansa hat sich ver.di auf ein Tarifergebnis für die rund 20.000 Beschäftigten der Bodendienste unter anderem bei der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems, Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS), Lufthansa Cargo und der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) sowie LEOS (Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH) geeinigt. Die Gehälter der Beschäftigten erhöhen sich in drei Schritten, zunächst um einen Festbetrag in Höhe von 200 Euro monatlich ab dem 1. Juli 2022, ab dem 1. Januar 2023 um weitere 2,5 Prozent, mindestens aber um 125 Euro monatlich sowie nochmals um 2,5 Prozent ab 1. Juli 2023. Auszubildende erhalten ab 1. Juli 2022 einen Festbetrag von 180 Euro monatlich. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate und endet am 31. Dezember 2023.
DHL Home Delivery – 2.820 Euro mehr Gehalt bis Ende 2023: Die ver.di-Mitglieder und Aktiven bei der DHL Home Delivery haben sich einen deutlich besseren Tarifvertrag mit bis zu 8,6 Prozent höheren Löhnen erstritten. Mit der Gehaltszahlung im Monat August haben die Beschäftigten bei der DHL Home Delivery zunächst eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro erhalten. Diese 500 Euro werden dann ab 2023 für die Entgeltgruppen 1-4 als Jahressonderzahlung jeweils im November des Jahres gezahlt. Für die Entgeltgruppen 5-6 wird die Richtgröße zur Ermittlung des variablen Entgelts zum 1. Januar 2023 um diese 500 Euro erhöht. Darüber hinaus werden die Monatsentgelttabellen zum 1. Oktober 2022 zusätzlich für alle um 140 Euro erhöht. Durch die Tarifeinigung werden für Vollzeitbeschäftigte ab August 2022 die Einkommen aufs Jahr gerechnet um 920 Euro erhöht. Für das Jahr 2023 summiert sich das insgesamt auf 1.900 Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig). In der Entgeltgruppe 2 Stufe 2 steigen die Tarifentgelte somit insgesamt um 8,6 Prozent. Auch die Ausbildungsvergütung steigt: zum 1. Oktober 2022 im ersten Jahr auf 850 Euro, im zweiten Jahr auf 950 Euro, im dritten Jahr auf 1.050 Euro und im vierten Jahr auf 1.100 Euro.
Geld- und Wertbranche – Gehälter steigen zweistellig: Die rund 11.000 Beschäftigten in der Geld- und Wert-Branche erhalten seit 1. August 2022 deutlich mehr Geld. Je nach Tätigkeit und Region werden die Gehälter um Festbeträge angehoben, die im ersten Schritt eine Anhebung zwischen 7,5 Prozent und 11,7 Prozent ausmachen. Im zweiten Schritt zum 1. August 2023 liegen die Erhöhungen umgerechnet zwischen 3,25 Prozent und 4,7 Prozent. Zudem wurde eine Anpassungsklausel vereinbart, die noch höhere Steigerungen vorsieht, falls die Inflationsrate 5 Prozent übersteigt. Dafür werden im Zeitraum von Januar bis Mai 2023 die Preissteigerungen beobachtet. Außerdem sieht die Tarifvereinbarung für die neuen Bundesländer zum 1. August 2024 einen Angleichungsschritt zur weiteren Harmonisierung der Einkommensverhältnisse vor. Über die gesamte Laufzeit steigen die Einkommen dort sogar um etwa 18 Prozent. Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit von 27 Monaten bis zum 30. September 2024.
Nie war gewerkschaftliche Solidarität und Zusammenhalt wichtiger, nie waren die Rechte und Interessen der Beschäftigten und Solo-Selbstständigen schutzwürdiger. Immer mehr Arbeitgeber sehen, dass sie die Krise nur mit ihren Beschäftigten stemmen. Aber: nicht alle. Deshalb: Nur eine starke Mitbestimmung, starke Betriebsräte und Vertrauensleute im Betrieb und gewerkschaftliche Organisation garantieren Mitsprache und Einfluss gegenüber Arbeitgebern und Politik.