TUI: Staatliche Stütze muss auch in die Arbeitsplätze fließen
Hilfen in Zeiten von Corona3. Dezember 2020 | Corona hat den Flugverkehr deutlich verringert. Auch der TUI-Konzern ist betroffen und soll jetzt mit einem neuen Finanzierungspaket in Höhe von 1,8 Milliarden Euro unter Beteiligung des Bundes unterstützt werden. ver.di begrüßt die Stützungsmaßnahmen, denn mit ihrer Hilfe könnten Arbeitsplätze erhalten werden. Das Geld müsse aber auch in gute und sichere Arbeitsplätze investiert werden, fordert die stellvertretende ver.di-Vorsitzende, Christine Behle. Dazu müssten auch Bund und Land ihren Einfluss geltend machen.

„Nun ist es an TUI, die Mittel zukunftsgerichtet zu verwenden und den Beschäftigten sichere und vor allem auch existenziell absichernde Arbeitsplätze zu garantieren“, sagt Behle. Weitere Einschnitte in die Entgelte und Arbeitsbedingungen müssten ebenso verhindert werden, wie eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Vielmehr müsse der Konzern nun mit attraktiven und motivierenden Arbeitsbedingungen dafür sorgen, dass er auch nach der Corona-Krise am Markt gut bestehen kann. „Das wird sicherlich nicht mit wenig Personal und Einschränkungen in der Qualität und im Leistungsspektrum gelingen“, so Behle. Im Gegenteil werde das Knowhow und die gute und qualifizierte Arbeit der Beschäftigten dringend benötigt, um nach der Krise wieder durchzustarten.
Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende„Nun ist es an TUI, die Mittel zukunftsgerichtet zu verwenden und den Beschäftigten sichere und vor allem auch existenziell absichernde Arbeitsplätze zu garantieren.“
Die Beschäftigten der verschiedenen Gesellschaften würden zu Gunsten des Konzerns bereits jetzt mit erheblichen Einschnitten durch Personalabbau, durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Gesellschaften mit schlechteren Vergütungsmodellen, Gehaltseinbußen durch monatelange Kurzarbeit und Reduzierung flexibler Gehaltsbestandteile belastet. Zudem fordere der Konzern weitere Einschnitte wie beispielsweise Stellenabbau bei der TUI fly, Verlängerung und Ausweitung der Kurzarbeit in verschiedenen Gesellschaften, Reduzierung der Ausbildungskapazitäten und weitere Einschnitte in Gehaltsbestandteile.
Diese Forderungen seien untragbar, so Behle. Sie forderte TUI auf, die erneuten Stützungsmaßnahmen dafür zu nutzen, die Arbeitsplätze zu erhalten und attraktive und sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Das werde auch dem Konzern zu Gute kommen. Es sei nun an Bund und Land, ihren Einfluss geltend zu machen, dass sozialverträgliche und zukunftsfähige Antworten gemeinsam mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gefunden werden und nicht gegen sie. Die Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland müsse gestoppt werden.