
Für Euch da sein: In unseren Geschäftsstellen beraten wir Euch umfassend zu Euren dringlichen Fragen in der Krise. Du kannst Dich auch gerne direkt bei uns melden – die Kolleg*innen helfen Dir gerne weiter: info@verdi.de
Politisch Druck machen: Die Bundesregierung hat seit Beginn der Krise schnell und in bisher nicht gekannter Weise Maßnahmen im Umfang von rund 1,8 Billionen Euro zur Abfederung der Krise auf den Weg gebracht. Als Gewerkschaft achten wir darauf, dass diese Maßnahmen auch bei den Beschäftigten ankommen, und dass es zu einer sozial gerechten Verteilung kommt.
Beschäftigte absichern: Wir arbeiten dauerhaft mit Hochdruck daran, Beschäftigte über den Abschluss von Tarifverträgen abzusichern. Durch Kurzarbeitergeldregelungen konnte das gesetzliche Kurzarbeitergeld auf bis zu 80% bzw. 87% hinaus erhöht werden. Dass Arbeitsschutz und Arbeitszeitregelungen geschützt bleiben, auch dafür setzen wir uns ein. Im öffentlichen Dienst etwa, aber auch für die Beschäftigten im Handel konnten wir schon entsprechende Vereinbarungen schließen.
Gemeinsam handeln: Die einen kommen kaum zum Luftholen, andere werden in Kurzarbeit geschickt oder bangen um ihre berufliche Existenz. Die aktuelle Situation zeigt: Nie war gewerkschaftliche Solidarität und Zusammenhalt wichtiger, nie waren die Rechte und Interessen der Beschäftigten und Solo-Selbstständigen schutzwürdiger. Immer mehr Arbeitgeber sehen, dass sie die Krise nur mit ihren Beschäftigten stemmen werden. Aber: nicht alle. Deshalb: Nur eine starke Mitbestimmung, starke Betriebsräte und Vertrauensleute im Betrieb und gewerkschaftliche Organisation garantieren Mitsprache und Einfluss gegenüber Arbeitgebern und Politik. Das gilt jetzt und nach der Krise: Weil wir dringend eine deutliche Aufwertung aller Dienstleistungsberufe brauchen!
„Im März war es die Ruhe vor dem Sturm. Jetzt ist es der Sturm. Und ich fürchte: Weihnachten und Sylvester bringt uns den Tsunami.“
Agnes Kolbeck, 56, ist Pflegedienstleitung in einer Fachklinik für Psychosomatik und Pneumologie in der Nähe von Regensburg und Vizepräsidentin der Selbstverwaltung / Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB)
„Durch die vielen Überstunden und die ständige Überlastung im Frühjahr sind viele bei uns krank geworden.“
Markus Prucker, Kommissionierer im Edeka-Lager Marktredwitz
„Wem sollen wir nun auf der Tasche liegen? Den Partnern? Den Kindern? Den Freunden? Der Bank?“
Yasmin D. (30), solo-selbstständige Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache in Leipzig
„Ich bin nicht bereit, für die Kunst zu sterben.“
Sandra Becker, 52, bildende Künstlerin, lebt und arbeitet in Berlin
„So rau wir Hafenarbeiter auch wirken, es fällt schwer, wenn man sich jetzt noch nicht mal in den Arm nehmen kann.“
Fabian Goiny, 37, arbeitet im Pkw-Umschlag Wasserseite beim BLG AutoTerminal Bremerhaven GmbH & Co. KG
„Das Blatt wurde umstrukturiert, zirka 25 bis 30 Prozent ist der Umfang geringer. Das bedeutet aber nicht, dass wir weniger Arbeit haben.“
Peter Freitag, 54, ist Redakteur bei der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft am Standort Siegburg
„Alles ist ja elektronisch umgestellt und nur noch mit E-Akte möglich. Wenn das System abstürzen würde, dann würden all die arbeitslosen Menschen kein Geld mehr kriegen. Davon habe ich fast schon Albträume.“
Frank Arnold (53) ist freigestellter stellvertretender Personalratsvorsitzender und Vertrauensleutesprecher bei der Arbeitsagentur in Düsseldorf. Zuvor hat er dort als Reha-Berater gearbeitet
„Ich arbeite zu 95 Prozent im Home Office, ebenso wie viele meiner Kollegen. Auch Videokonferenzen waren bei uns schon immer Arbeitsalltag.“
Felix Koop, 54, ist Technical Solution Manager bei der Firma IBM
„Ich gehe davon aus, dass auch die deutsche Elektrizitätswirtschaft von der Corona-Krise wirtschaftlich betroffen sein wird.“
Peter Schnier (54) Elektromeister und Baukoordinator beim Übertragungsnetzbetreiber Amprion in Dortmund
„Wahrscheinlich muss man zu einem Stichtag vor einer möglichen Öffnung einfach schauen, was gezeigt werden kann. Vielleicht auch Wunschfilme der Besucherinnen und Besucher.“
Kristin Müller, 49, ist Betriebsratsvorsitzende beim Cinemaxx in Bielefeld
„Obwohl die Sicherheitskräfte derzeit erhöhten Risiken ausgesetzt sind, wird darüber nicht gesprochen. Sie arbeiten als Schützer in vorderster Linie, sind aber nicht besser geschützt.“
Andreas Rech betreut im ver.di-Bezirk Ruhr-West im Fachbereich Besondere Dienstleistungen die Wach- und Sicherheitsdienste
„Mit 130 Leuten ist es noch gerade so möglich, die Abstandsregeln einzuhalten. Die Mahlzeiten werden in Schichten eingenommen, die Leute sitzen sich diagonal gegenüber, um größtmöglichen Abstand einzuhalten.“
Fuada Brinkmann, 57, ist gelernte Krankenschwester und arbeitet als Reha-Assistentin in der Fachklinik Teutoburger Wald in Bad Rothenfelde
„Wir haben in den letzten Jahren so viel miterlebt, ob das die Schweinegrippe war oder SARS, der 11. September, das weiße Pulver oder Anthrax. Wir sind immer involviert.“
Hauptbrandmeister Matthias Pöschko arbeitet seit 23 Jahren bei der Frankfurter Flughafenfeuerwehr.
„Für mich zählen erst einmal nur die Frau und das Kind. Wenn die beiden zu mir ins Krankenhaus kommen, brauchen sie Hilfe und ich kümmere mich um sie.“
Barbara Ahlers, 63, ist freiberufliche Beleghebamme am St. Vincenz-Krankenhaus in Datteln/Nordrhein-Westfalen
„Sozialen Austausch kann man durch soziale Medien nicht ersetzen.“
Rahel Schmidt, 29, Sozialarbeiterin, Kinder und Jugendzentrum in der Reduit, Wiesbaden
„Viele kommen mit dem überfüllten Shuttle-Bus zum Lager. Wer will bei diesem Durcheinander noch wissen, ob sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat? Ist das nicht Wahnsinn?“
Peter Fritz (47) ist sogenannter Stower im 2018 neu errichteten Amazon-Lager im rheinland-pfälzischen Frankenthal
„Wo soll ich denn dann auf Toilette gehen? Viele Raststätten sind geschlossen, das bedeutet keine Duschen und keine sanitären Anlagen.“
Sven Fritzsche (49) arbeitet als Berufskraftfahrer bei einer Spedition in Zwickau.
„Wenn Corona vorbei ist und wieder geflogen wird, dann werden wir von den Bodenverkehrsdiensten auch wieder gebraucht. Aber billig ist keine Dauerlösung. Deshalb setze ich mich weiterhin für bessere Löhne ein.“
Bastian Ruchotzke (25) Servicekaufmann für Luftverkehr beim Bodenverkehrsdienstleister Aviation Handling Service (AHS) Köln
„Eins muss ich sagen: Den Tieren ging es in der ganzen Zeit gut. Bei einigen hatte man allerdings das Gefühl, dass sie schreckhafter werden, wenn alles um sie herum so ruhig ist.“
Bianca Königshausen, 40, arbeitet als Tierpflegerin im Duisburger Zoo
„Bei mir haben sich Mieter gemeldet, bei denen eine Firma die Rauchmelder kontrollieren wollte. Das kam denen komisch vor in diesen Zeiten.“
Jens Quade, 43, arbeitet beim Bürger- und Ordnungsamt in Kiel
„Vor dem Eingang steht jetzt eine Security-Mitarbeiterin, die aufpasst, dass auch nicht mehr als sechs Kunden gleichzeitig den SB-Bereich und die Kassenhalle betreten.“
Silke R., 40, arbeitet in der Privatkundenberatung in der Hauptstelle der Sparkasse an der Lippe in Lünen
„Ich fahre seit fast 20 Jahren Bus, ich habe es noch nie so entspannt auf den Straßen erlebt wie derzeit.“
Frank Olschinka, 43, ist Busfahrer bei der Hamburger Hochbahn AG
„Besonders eng ist es im Pflegebereich, aber gerade da halten die Kolleginnen und Kollegen bewundernswert durch. Das kann man gar nicht genug wertschätzen.“
Irena Rudolph-Kokot , 46, ist freigestellte Personalratsvorsitzende beim Städtischer Eigenbetrieb Behindertenhilfe in Leipzig
„Es gibt auch Menschen, die jetzt Angst haben, überhaupt die Tür zu öffnen oder die nichts mehr für die Nachbarn annehmen. Das macht es manchmal etwas komplizierter.“
Raik R., 39, ist Zusteller bei der Deutschen Post AG, Niederlassung Betrieb Leipzig