Perspektiven auf ein besseres Leben sind im Niedriglohnsektor eher selten. Alle hoffen darauf, aber es lässt sich kaum realisieren. Manch Niedriglöhner sucht sich ein oder gar zwei Zusatzjobs, um halbwegs über die Runden zu kommen. Oft geht das zeitlich nicht oder das Einkommen reicht trotzdem nicht aus, und so müssen sie staatliche Leistungen wie Mietzuschüsse oder Hilfen zum Lebensunterhalt in Anspruch nehmen. Diese Menschen heißen im Bürokratendeutsch „Aufstocker“. Doch eigentlich sind nicht sie die „Aufstocker“, obwohl sie die Leistung erhalten. Diejenigen, die von den für die Betroffenen notwendigen staatlichen Hilfen profitieren, sind die Arbeitgeber, die Armutslöhne zahlen und ihre Beschäftigten dazu zwingen, sich das restliche Geld vom Amt als Unterstützung zu holen. Letztlich werden die Steuerzahler gezwungenermaßen zur Kasse gebeten. Denn ohne staatliche Unterstützung würden diese Löhne nicht gezahlt werden können. Wir alle subventionieren also indirekt Arbeitgeber und ihre unmoralischen Gewinne.
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