In der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für diese Woche zu Streiks in verschiedenen Bundesländern im Eisenbahngüterverkehr und bei ÖPNV-Unternehmen, die von den Tarifverhandlungen betroffen sind, auf.
Nach der ersten Verhandlungsrunde Anfang Oktober warten die Beschäftigten weiterhin auf ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite. In der aktuellen Entgeltrunde werden die Löhne und Gehälter für ca. 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz) verhandelt. Zu den betroffenen Unternehmen gehören Omnibusbetriebe, Schienennahverkehr, aber auch Güterbahnen.
ver.di fordert in der laufenden Tarifverhandlung eine Erhöhung der Tabellenlöhne um 350 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Der Arbeitgeberverband (AGVDE) hat vor der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab dem 1. April 2025 angeboten und war in der ersten Verhandlungsrunde am 7. Oktober nicht bereit, dieses Angebot zu verbessern. Von 1.300 Euro Inflationsausgleichprämie, die im Tarifbereich noch steuerfrei gezahlt werden kann, wurden nur 600 Euro angeboten.
Die ver.di-Tarifkommission hatte entschieden, bis zum zweiten Verhandlungstermin am 11. November 2024, erste Warnstreiks in einzelnen Unternehmen durchzuführen. In dutzenden Betrieben war es daher bereits im Oktober zu Streiks gekommen. In dieser Woche soll mit weiteren Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden.
ver.di-Verhandlungsführer Andreas Schackert betont: „Die erste Verhandlungsrunde hat leider einmal mehr gezeigt, dass am Verhandlungstisch häufig nicht das bessere Argument zählt, sondern oft die Sprache des wirtschaftlichen Drucks entscheidend ist. Deshalb werden wir in dieser Woche erneut zu Warnstreiks aufrufen.“
Streiktermine und Aktionen werden jeweils regional durch ver.di angekündigt. Bitte beachten Sie dazu die ver.di-Landespresseerklärungen.
In den folgenden Unternehmen kann es in dieser Woche zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen:
Baden-Württemberg
AVG Albtal-Verkehrsgesellschaft
SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH
Bayern
KVG Kahlgrund-Verkehrs-Gesellschaft Schöllkrippen
Nordrhein-Westfalen
ETZ Betriebs GmbH Herne
HGK Häfen- und Güterverkehr Köln
OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft
RheinCargo GmbH & Co. KG
WHE Wanne-Herne-Eisenbahn
Niedersachsen
Regiobus Hannover
Schleswig-Holstein
VKP Verkehrsbetriebe des Kreises Plön
Martina Sönnichsen
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