Nach den vergangenen Jahren schreibt die Deutsche Lufthansa AG wieder schwarze Zahlen. Angesichts des kürzlich veröffentlichten Konzernergebnisses fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nun zügig Investitionen ins Personal des Konzerns, um ein weiteres Krisenjahr im Zuge des Personalmangels abzuwenden und den Konzern kurz-, aber auch langfristig auf Erfolgskurs zu halten.
„Während der Corona-Krise hat der Lufthansa Konzern seine Beschäftigten mit hohen finanziellen Krisenbeiträgen, einem überzogenen Personalabbau und einer vernachlässigten Sozialpartnerschaft belastet. Das zerrüttete Verhältnis zwischen Konzernvorstand und Beschäftigten gipfelte im vergangenen Jahr mit den zu ambitionierten Restart-Vorhaben des Konzerns. Hohe Krankenquoten, tausende Flugstreichungen und eine nachhaltig beschädigte Arbeitgebermarke waren die Folge“, kritisiert Marvin Reschinsky, ver.di-Konzernbetreuer Lufthansa.
Inzwischen rekrutiere der Konzern zwar wieder Personal, dieses sei jedoch noch nicht vollständig eingestellt beziehungsweise nicht ausreichend geschult, um im kommenden Sommerflugplan einsatzfähig zu sein. Das bestätigte der Konzern zuletzt in Tarifverhandlungen. Gleichzeitig ziehen laut Betriebsräten des Konzerns hunderte erfahrene Beschäftigte aufgrund der Belastungssituation und den teils nicht mehr marktfähigen Gehältern einen frühzeitigen Ruhestand oder die Eigenkündigung in Betracht.
ver.di hat den Konzern daher jetzt außerhalb der Vergütungstarifverhandlungen zu Tarifverhandlungen über eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für alle Konzernbeschäftigten aufgefordert, um kurzfristig eine Entlastung bei den Beschäftigten zu erzielen und Anreize zum Verbleib im Konzern zu schaffen.
„Der Vorstand muss jetzt das Vertrauen der Beschäftigten mit konkreten Taten zurückgewinnen, um trotz Personalmangel den kommenden Sommer zu überstehen. Es ist daher notwendig, dass Lufthansa die finanziellen Belastungen ihrer Beschäftigten anerkennt und mit uns eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für alle Konzernbeschäftigten vereinbart. Wenn solche Anreize zum Verbleib in der Lufthansa fehlen, dann werden wir wieder einen Chaos-Sommer erleben“, betont Reschinsky.
Darüber hinaus fordert ver.di eine Anpassung der Vergütungsstrukturen, um als Arbeitgebermarke Lufthansa wieder ausreichend Personal rekrutieren zu können.
Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
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