In der dritten Verhandlungsrunde zur Erhöhung der Entgelte für die bundesweit etwa 25.000 Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben die Arbeitgeber kein neues Angebot unterbreitet. „Damit bleibt es bei dem völlig unzureichenden Angebot, das bereits Streikaktionen an mehreren deutschen Flughäfen provozierte. Die Arbeitgeber haben leider den Termin nicht genutzt, um ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, das die Preisentwicklung aufgreift“, kritisierte ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. Weitere Streiks seien nicht ausgeschlossen. Darüber werde die ver.di-Tarifkommission entscheiden. Die Tarifverhandlungen werden am 16. und 17. März in Berlin fortgesetzt.
Die dritte Verhandlungsrunde sei von langen Sondierungen geprägt gewesen, um insbesondere Lösungsansätze zur zügigen Angleichung der regionalen Lohnunterschiede für gleiche Tätigkeiten und für gleichwertige Tätigkeiten mit behördlicher Prüfung sowie der Angleichung der Löhne Ost an das Westniveau zu beraten, so Pieper weiter. Dabei hätten erste Annäherungen erreicht werden können. „ver.di wird sich weiter für die zügige Angleichung Ost an West und die zügige Angleichung der regionalen Lohnunterschiede einsetzen und dafür kämpfen.“
Bereits vor drei Jahren sei in den Tarifverhandlungen dieser Branche die Angleichung der Löhne ein entscheidendes Thema gewesen, so Pieper. Ein Teil des Ergebnisses sei der Zusatz im Tarifvertrag gewesen, dass die Anpassung der Löhne der Beschäftigten in der folgenden Tarifrunde mit dem Ziel einer zügigen Angleichung verhandelt werde. „Das muss die Arbeitgeberseite jetzt einlösen.“
Die Luftsicherheitskräfte in ver.di fordern eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Darüber hinaus soll in der Tarifrunde der Lohn für die Luftsicherheitskräfte Fracht und Personen/Warenkontrolle mit behördlicher Prüfung auf die Lohnhöhe der Luftsicherheitsassistenten (Fluggastkontrolle) nach dem Grundsatz gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit angehoben werden.
Für die Luftsicherheitskräfte in der Bordkartenkontrolle, in der Sicherung von sicherheitsempfindlichen Bereichen, in der Flugzeugbewachung u.a. mit Qualifizierung und bestandener Prüfung sowie in der Dokumentenkontrolle solle bundesweit das gleiche Stundenentgelt (Gleicher Lohn für gleiche Arbeit) gezahlt werden. Bisher würden diese Beschäftigten regional unterschiedlich bezahlt. Jetzt müsse das Stundenentgelt auf das höchste Entgeltniveau angeglichen werden. Auch die niedrigere Bezahlung von Sicherheitskräften beim Berufseinstieg von bis zu 24 Monaten solle abgeschafft werden. Eine solche Regelung sei angesichts des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften nicht mehr zeitgemäß.
Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
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