Lufthansa lässt 7.000 Beschäftigte ihrer Catering-Tochter LSG hängen - ver.di fordert Lufthansa zu einer „best owner“-Vereinbarung auf

Pressemitteilung vom 15.07.2019

Der von der Lufthansa angekündigte Verkauf der Cateringtochter Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) ist am heutige Tag von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit einer Aufforderung zu Verhandlungen über eine „best owner“-Vereinbarung beantwortet worden. „Wir lehnen den Verkauf der LSG nach wie vor entschieden ab“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. „Ein solches Ansinnen ist sozial verantwortungslos und zudem wirtschaftlich äußerst fragwürdig.“

Ernsthafte Gespräche zwischen dem Lufthansa Vorstand, den Betriebsräten und der Belegschaft zum Erhalt der Arbeitsplätze und Sozialstandards habe es bisher nicht gegeben, so Behle weiter. So habe sich der Vorstand auf Mitarbeiter- und Betriebsversammlungen in den letzten Wochen nicht bewegen lassen, Zusagen zum Erhalt der Arbeitsplätze und der Arbeitsbedingungen zu machen. „Für die Belegschaft ist das eine unerträgliche Situation. Rund 7.000 Existenzen stehen bundesweit auf dem Spiel“, so Behle weiter.

Deswegen habe man am heutigen Tage den Lufthansa Vorstand zu Verhandlungen über ein so genannte „best owner“-Vereinbarung aufgefordert. In dieser, so die Gewerkschafterin, solle sich der Lufthansakonzern dazu verpflichten, dass ein möglicher Käufer für das zweitgrößte Cateringunternehmen der Welt nur dann zum Zuge käme, wenn dieser sich vertraglich verpflichte, die Arbeitsplätze und Sozialstandards (u.a. Tarifverträge) zu übernehmen.

Bereits im Juni hatten hunderte Beschäftigte aus ganz Deutschland unter dem Motto „Wir kochen vor Wut – LSG - Not4sale“ dem Lufthansa-Vorstand in Frank-furt am Main rund 4.000 Unterschriften gegen den geplanten Verkauf überreicht und Protestmittagspausen veranstaltet.

Behle kündigte an, die Proteste auszuweiten und die internationale Zusammenarbeit mit Partnergewerkschaften an den großen LSG-Standorten der Welt zu intensivieren. So bereiten sich aktuell rund 10.000 LSG Beschäftigte in den USA auf einen möglichen Streik vor.

Die insgesamt über 35.500 Beschäftigten des zweitgrößten Caterers der Welt produzieren etwa 700 Millionen Essen für 300 Fluggesellschaften jährlich. In Deutschland konzentriert sich die Produktion vor allem auf die Flughäfen Frankfurt und München, neben Düsseldorf, Köln, Alzey, Stuttgart, Hannover und Berlin sowie die Lufthansa Lounges.

www.lsgnot4sale.de

 

 

Pressekontakt

Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
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