Seit Januar laufen die Tarifverhandlungen für die ARD-Rundfunkanstalten NDR, WDR, BR und SWR, bislang ohne Ergebnis. Für die Erhöhung von Gehältern und Honoraren hat ver.di 10,5 Prozent gefordert sowie Mindesterhöhungen von 500 Euro bzw. vor 250 Euro für Auszubildende. Nun fordert ver.di zunächst im SWR zu einer Tarifschlichtung auf, weil auch nach neun Verhandlungsrunden keine entscheidende Annäherung in den Kernthemen der Tariferhöhung erreicht werden konnte. Innerhalb eines dreijährigen Tarifabschlusses bietet der SWR bisher lediglich knapp 2,4 Prozent pro Jahr an und erklärte, keine nachgebesserten Angebote mehr vorlegen zu wollen.
„Die Verhandlungsführungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk planen in diesem Jahr eine Abkopplung der Rundfunk-Beschäftigten, Angestellte und Freie, von der allgemeinen und der Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst“, sagte ver.di Verhandlungsführer Matthias von Fintel. „Gegen Reallohnverlust nach zwei Jahren mit außergewöhnlich gestiegenen Lebenshaltungskosten wehren sich die Beschäftigten der Sender mit Streiks, und ver.di versucht, in Verhandlungen zufriedenstellende Einkommensnachbesserungen auf der Höhe eines Inflationsausgleichs zu erreichen. Doch bei den Sendern ist kein Einigungswille zu erkennen. Deshalb schlagen wir in einem Brief an den ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke und den Verwaltungsdirektor des SWR eine Tarifschlichtung für den Sender vor. Eine neutrale Person soll zwischen den Tarifparteien eine Einigung per Schlichtung vermitteln, nachdem dies auch nach neuen Monaten Verhandlungen nicht gelungen ist.“
ver.di hat zusammen mit den Gewerkschaften DJV und unisono heute dem SWR den Entwurf einer Schlichtungsvereinbarung zugeleitet und die Bereitschaft erklärt, sich darüber am 19. September 2024 zu verständigen. Eine Entscheidung des SWR wird bis zur kommenden Verwaltungsratssitzung am 19./20. September 2024 erwartet.
Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
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