In der Tarifrunde Seehäfen haben sich rund 77,6 Prozent der ver.di-Mitglieder in einer Mitgliederbefragung für die Annahme des Anfang September in der fünften Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern, dem Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), erzielten vorläufigen Tarifergebnisses ausgesprochen. Die ver.di-Bundestarifkommission hat auf ihrer heutigen Sitzung (27. September 2024) dem Tarifergebnis zugestimmt; damit tritt der Tarifvertrag in Kraft.
„Wir haben in dieser Tarifrunde einen langen Atem bewiesen, und das hat sich ausgezahlt“, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. „Ohne die große Beteiligung der Beschäftigten an Streiks und Aktionen hätten wir diesen tragfähigen Tarifabschluss nicht erzielen können.“ Die Durchsetzung der sozialen Komponente federe das Lohngefälle zwischen den Lohngruppen ab, insbesondere die unteren Lohngruppen profitieren von dem Tarifabschluss. „Aber auch in allen anderen Lohngruppen gibt es Reallohnzuwächse; jeder und jede hat mehr in der Tasche als vorher.“
Im Einzelnen sieht der Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 14 Monaten bis zum 31. Juli 2025 unter anderem folgende Regelungen vor: Die Beschäftigten erhalten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.700 Euro, die im Oktober ausgezahlt wird; auch Teilzeitbeschäftigte erhalten die volle Prämie. Ab dem 1. Oktober 2024 werden die Stundenlöhne um 1,15 Euro erhöht. Zudem werden die Schichtzuschläge sowie die Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit deutlich angehoben. Darüber hinaus wird das Urlaubsgeld ab dem nächsten Jahr auf 430 Euro erhöht.
Anfang Juli hatte es zuletzt an mehreren Tagen vollschichtige Warnstreiks gegeben, so an den Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Emden und Brake.
Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
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