Welttoilettentag: Wo die Geschäftsführung zur Toilette geht, ist es immer sauber

Pressemitteilung vom 18.11.2024

Anlässlich des Welttoilettentages am 19 November prämiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die schmutzigsten Toiletten für Fahrpersonal im ÖPNV in Deutschland.

Für die meisten Beschäftigten in Deutschland ist der Weg zur Toilette während der Arbeit selbstverständlich. Wenn man zur Toilette muss, sind die Wege meist kurz, die Toiletten oft sauber und in ausreichender Anzahl vorhanden. Dies gilt jedoch nicht für das Fahrpersonal der Busse und Bahnen in vielen Regionen in Deutschland.

„Wir nehmen den Welttoilettentag zum Anlass, um auf die teils unwürdigen und unhygienischen Umstände für die Beschäftigten im ÖPNV aufmerksam zu machen“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Gerade im ländlichen Raum sind oft gar keine Toiletten vorhanden. Viele Kolleginnen und Kollegen müssen einfach in der Natur ihr Geschäft verrichten. Das muss sich endlich ändern.“

Wenn Toiletten vorhanden sind, werden sie oft nicht ausreichend gereinigt oder sind auch für andere zugänglich. Dabei kommt es oft zu Vandalismus oder Diebstahl von Hygieneartikeln wie Seife oder Toilettenpapier. „Haben unsere Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst aufgrund der engen Zeitplanung überhaupt mal genügend Zeit in der Pause, um auf Toilette zu gehen, ist diese entweder verschmutzt, verschlossen oder besetzt“, so Behle.

ver.di hat daher in den letzten Wochen um Foto-Einsendungen der schmutzigsten, unwürdigsten oder ekligsten Toiletten für Fahrpersonal im ÖPNV gebeten. Unter der Vielzahl von Einsendungen wurden zwei „Gewinner“ von einer Jury ausgewählt. Sie stehen exemplarisch für die Zustände in Sanitäreinrichtungen für das Fahrpersonal im ganzen Land. Die Unternehmen werden auf die diesjährige ÖPNV Betriebs- und Personalrätekonferenz von ver.di eingeladen und erhalten dort eine Trophäe. 

Der diesjährige „Gewinner“ ist die BördeBus Verkehrsgesellschaft, Vahldorf.

Die BördeBus bietet hauptsächlich Überlandlinienverkehr an. Dadurch finden viele Pausen an Endhaltestellen auf dem Land statt. Dazwischen bleibt den Beschäftigten oft nur der Gang in den Wald. An anderer Stelle gibt es lediglich mobile Toiletten als „dauerhafte Lösung“. Diese sind nicht immer abgeschlossen und können dadurch auch von Dritten benutzt und verschmutzt werden. Die Beispieltoilette steht auf einem unbeleuchteten Schulhof und ist vom Knoten- und Pausenpunkt in Rottmersleben, wo sich fünf Linien treffen, mehrere hundert Meter entfernt.

 

Pressekontakt

Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1011 bzw. -1012
E-Mail: pressestelle@verdi.de

 
 

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