In der Tarifrunde für die rund 2,1 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind heute 104.000 Kolleginnen und Kollegen dem Warnstreikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gefolgt. Damit beteiligten sich in dieser Woche insgesamt über 200.000 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen der zweiten Warnstreikwelle.
Schwerpunkte der Warnstreiks am Donnerstag waren die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Betroffen waren unter anderem Kitas, Müllabfuhr, Stadtreinigung, Bürgerämter, Verwaltungen, Schwimmbäder, Jobcenter, Arbeitsagenturen, Nahverkehr und Außenstellen der Deutschen Rentenversicherung. Außerdem traten Beschäftigte an den Flughäfen in Frankfurt/Main, München, Köln-Bonn, Hannover, Stuttgart und Hamburg in der Frühschicht in den befristeten Ausstand.
„Entscheidende Fragen, die in den Tarifverhandlungen im Zentrum stehen, sind offen, sind kontrovers“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske am Donnerstag. „Da ist es richtig, dass die Beschäftigten deutlich machen, dass sie hinter den Forderungen der Gewerkschaft stehen und zeigen, mit ihnen ist zu rechnen – ein starkes Signal an die Arbeitgeber.“ Bsirske betonte: „Wir suchen eine Einigung in der nächsten Runde und wollen einen guten Abschluss für die Beschäftigten.“
ver.di fordert für alle Tarifbeschäftigten Entgelterhöhungen von 100 Euro monatlich plus 3,5 Prozent, die unbefristete Übernahme von Auszubildenden sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro pro Monat. Außerdem geht es in den Verhandlungen um einen einheitlichen Urlaubsanspruch von 30 Arbeitstagen für alle, eine Nahverkehrszulage von 70 Euro sowie eine Erhöhung der Nachtschichtzulage in Krankenhäusern auf 20 Prozent. ver.di will zudem einen Ausschluss sachgrundlos befristeter Arbeitsverträge im öffentlichen Dienst erreichen. Ein Abschluss soll zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden.
Die Verhandlungen werden am kommenden Montag und Dienstag, 31. März/1. April 2014, in Potsdam in der dritten Runde fortgesetzt.
Update: In einer früheren Version fehlte in der Übersicht der betroffenen Bundesländer versehentlich Bayern.
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