Alle 72 Stunden wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Alle 3 Minuten sind Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Diese nimmt in Deutschland seit Jahren zu, aber es wird nicht angemessen reagiert. Die Hilfestrukturen sind völlig unzureichend und überlastet. Es fehlen ca. 14.000 Frauenhausplätze in Deutschland. Das ist die erschreckende Realität. Daher fordert Silke Zimmer, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen: „Die erschreckenden Zahlen müssen die Politik endlich aufrütteln! Trotz Ampel-Aus muss jetzt gehandelt werden: Das Gewalthilfegesetz muss kommen und die Istanbul-Konvention muss lückenlos umgesetzt werden!“
ver.di, deren Mitgliedschaft sich aus über 50 Prozent Frauen zusammensetzt, ist mit mehr als einer Million weiblicher Mitglieder die größte Frauenorganisation in Deutschland. Die Gewerkschaft macht sich seit langem dafür stark, dass alle staatlichen Institutionen bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt handlungsfähig ausgestattet werden und sowohl die personellen Ressourcen als auch die notwendige Qualifikation der Beschäftigten gewährleistet werden. Zusammen mit dem DGB fordert die Gewerkschaft für Opfer von häuslicher Gewalt einen Rechtsanspruch auf sofortigen Schutz und Hilfe bei Gewalt, unabhängig von Einkommen, Aufenthaltsstatus, Herkunftsort, gesundheitlicher Einschränkung oder Behinderung, unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung, Religion und Sprache der Betroffenen.
„Der erhebliche Mangel an Schutz- und Unterstützungsmöglichkeiten muss dringend beseitigt werden. Es ist längst überfällig, dass bundesweit verbindliche Regelungen geschaffen werden. Dazu müssen Bund, Länder und Kommunen jetzt endlich gemeinsam handeln“, so Zimmer, die bei ver.di für Frauen- und Gleichstellungspolitik zuständig ist.
Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
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