Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle tätig sind, zum Streik am Dienstag, dem 1. März am Flughafen Leipzig auf. Der Streik wird um 6:30 Uhr beginnen und um 18:30 Uhr wieder enden.
In zwei Verhandlungsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte bisher keine Einigung erzielt werden. ver.di verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Arbeitgeber haben zwar ein Angebot unterbreitet, das jedoch weit hinter den Erwartungen der Beschäftigten zurückbleibt und Proteste der Beschäftigten provoziert. Dies gilt insbesondere für die Angleichung der Löhne in Ost an West.
„Das Angebot greift die Preisentwicklung in keiner Weise auf und enthält Nullmonate. Vor allem die Angleichung der Löhne in Ost an das Westniveau wird auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben“, kritisiert ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. „10 Cent Angleichung pro Stunde für jeweils ein Jahr bedeutet, noch 22 beziehungsweise 29 Jahre - bis 2050 - zu warten, bis im Osten endlich nach 60 Jahren Einheit die gleichen Löhne gezahlt werden. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit wird trotz der Zusage der Arbeitgeber, in dieser Tarifrunde eine zügige Anpassung vorzunehmen, nicht aufgegriffen“, so Pieper.
Die Luftsicherheitskräfte in ver.di fordern eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus soll in der Tarifrunde der Lohn für die Luftsicherheitskräfte Fracht und Personal-/Warenkontrolle mit behördlicher Prüfung auf die Lohnhöhe der Luftsicherheitsassistenten (Fluggastkontrolle) nach dem Grundsatz gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit angehoben werden.
Für die Luftsicherheitskräfte in der Bordkartenkontrolle, in der Sicherung von sicherheitsempfindlichen Bereichen, in der Flugzeugbewachung u.a. mit Qualifizierung und bestandener Prüfung sowie in der Dokumentenkontrolle soll bundesweit das gleiche Stundenentgelt gezahlt werden. Bisher werden diese Beschäftigten regional unterschiedlich bezahlt. Jetzt müsse das Stundenentgelt auf das höchste Entgeltniveau angeglichen werden. Auch die niedrigere Bezahlung von Sicherheitskräften beim Berufseinstieg von bis zu 24 Monaten solle abgeschafft werden. Eine solche Regelung sei angesichts des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften nicht mehr zeitgemäß.
Die Verhandlungen werden am 1. und 2. März 2022 in Berlin fortgesetzt.
Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
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