Nachdem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Lufthansa-Konzern ihre Zustimmung zum Schlichtungsvorschlag im laufenden Tarifkonflikt erklärt haben, hat nun auch die zuständige ver.di-Tarifkommission dem Kompromiss zugestimmt und den ver.di-Mitgliedern eine Annahme empfohlen.
Für die rund 25.000 Beschäftigten gibt es demnach eine zweistellige Gehaltserhöhung von bis zu 18 Prozent in zwei Schritten auf zwei Jahre. Im Einzelnen steigen die Gehälter rückwirkend zum 1. Januar 2024 um sieben Prozent, mindestens jedoch um 280 Euro. Zum 1. März 2025 erhalten alle Beschäftigten einen Sockelbetrag von 150 Euro. Die gesteigerten Vergütungen werden dann nochmals um weitere zwei Prozent erhöht. Der Urlaubsgeld-Zuschlag wird um 150 Euro erhöht. Auszubildende erhalten zum 1. Januar 2024 120 Euro mehr, zum 1. März 2025 weitere 80 Euro mehr. Auch ihr Urlaubsgelds-Zuschlag wird erhöht. Die Übernahmegarantie nach abgeschlossener Ausbildung wird bis Januar 2029 verlängert. Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt 24 Monate.
Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Sie wird in zwei Tranchen ausgezahlt: 2.000 Euro sofort und 1.000 Euro mit dem Novembergehalt in diesem Jahr. Zudem wird eine monatliche Schichtzulage in Höhe von 3,6 Prozent vom Grundgehalt, die es vor 2005 für die Bodenbeschäftigten der Lufthansa gab, wieder eingeführt.
ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky: „Um diesen Kompromiss haben wir hart gerungen und wir können jetzt sehr zufrieden sein. Wir haben echte Reallohnzuwächse erzielt und werden damit das Minus der letzten Jahre ausgleichen. Neben der linearen Erhöhung sieht das Ergebniseine Reihe von Verbesserungen vor, wie zum Beispiel die Angleichung der Ost-Tarifverträge an Westniveau oder die Wiedereinführung der Schichtzulage. Dieses Ergebnis ist historisch.“
ver.di wird jetzt eine Mitgliederbefragung durchführen, die abschließend über Annahme oder Ablehnung des Ergebnisses entscheiden wird. Die Mitgliederbefragung läuft bis Mitte April.
Jan Jurczyk
ver.di-Bundesvorstand
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