Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) müssen in eine weitere Runde gehen. In einer Mitgliederbefragung lehnte die Mehrheit der in den deutschen Seehäfen beschäftigten ver.di-Mitglieder ein Angebot der Arbeitgeber mit zwei Angebotsoptionen als unzureichend ab. Diesem Mitgliedervotum ist heute (Freitag, 23. August 2024) die ver.di-Bundestarifkommission in Hamburg gefolgt und hat für eine Nachverhandlung gestimmt. ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich erklärt dazu: „Die völlig unzureichenden Vorschläge der Arbeitgeberseite zu Beginn der Verhandlungen haben die Beschäftigten provoziert. Die Streiks der letzten Wochen haben deutlich gezeigt, dass die Beschäftigten nicht bereit sind, sich billig abspeisen zu lassen. Die jetzige Situation haben sich die Arbeitgeber selbst zuzuschreiben.“
Zwar habe sich der ZDS in seinen beiden zuletzt vorgelegten Vorschlägen durchaus bewegt und Reallohnsteigerungen angeboten. „Die im Volumen und vor allem in der jeweiligen Laufzeit unterschiedlichen Vorschläge bilden für die Beschäftigten aber nicht die notwendigen Lohnerhöhungen und Entlastungen ab, die sie von einem für sie akzeptablen Abschluss erwarten. Denn sie leisten tagtäglich harte Arbeit an den Seehäfen und damit einen enormen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Gütern. Das muss sich für die Kolleginnen und Kollegen dann auch rechnen“, so Ulbrich.
Die Gewerkschafterin fordert den ZDS deshalb auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und das Angebot nachzubessern. „Die Beschäftigten haben gezeigt, dass sie kampfbereit sind. Die Beschäftigten haben ein Recht auf spürbare Lohnerhöhungen und deutliche Entlastung. Es liegt nun in den Händen der Arbeitgeber, dass wir schnell zu einem für alle akzeptablen Abschluss kommen.“
In der vierten Verhandlungsrunde im Juli 2024 hatten die Arbeitgeber nach massiven Streiks ihr für sie finales, doppeltes Angebot vorgelegt, das jedoch hinter den Erwartungen der Beschäftigten zurückblieb. Über dieses Angebot stimmten die ver.di-Mitglieder in den letzten Wochen ab.
Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
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