Vor dem Beginn der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen warnt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor der angespannten Stimmung in vielen öffentlichen Einrichtungen: „Im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen brodelt es. Die Beschäftigten haben den Eindruck, mit einem wachsenden Berg von Aufgaben und Anforderungen allein gelassen zu werden“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Montag: „Die Arbeitgeber müssen wissen: Die Belegschaften werden sich in der Tarifrunde nicht mit warmen Worten und einem schlechten Ergebnis abspeisen lassen.“
Die erste Runde der Verhandlungen für die über 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen beginnt am morgigen Dienstag (24. Januar 2023) in Potsdam.
An einer ver.di-Umfrage („Stärketest“) zur Unterstützung der Tarifforderungen hatten sich bis Sonntagabend mehr als 325.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beteiligt. Eine Beteiligung in dieser Dimension habe es noch nicht gegeben: „Das zeigt, wie groß der Frust über den Zustand im öffentlichen Dienst ist und wie klar die Erwartungen an diese Tarifrunde sind. Die Personallücken werden angesichts wachsender Aufgaben immer größer. Und die Inflation hat ihre Spuren gerade auch in den Portemonnaies vieler öffentlich Beschäftigter mit eher niedrigen bis mittleren Gehältern hinterlassen“, betonte Werneke.
ver.di fordert in der anstehenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.
Jan Jurczyk
ver.di-Bundesvorstand
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