Für die rund 15.000 Beschäftigten der Postbank geht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Dienstag (22. Februar 2022) mit dem Deutsche Bank-Konzern, zu der die Postbank mittlerweile gehört, in die zweite Verhandlungsrunde. Im Vorfeld traten die Beschäftigten zum Wochenende bundesweit in über 100 der rund 700 Postbankfilialen in den Streik. „Mit der hohen Zahl an geschlossenen Filialen haben wir den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöht. Wir erwarten, dass dies die Bereitschaft auf unsere Forderungen einzugehen klar verstärkt“, so ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck.
Die Beschäftigten hätten nach der enttäuschenden ersten Verhandlungsrunde mit den bundesweiten Warnstreiks deutlich gemacht, dass sie sich nicht abspeisen lassen. „Wir erwarten für die kommende Verhandlungsrunde ein ernsthaftes Entgegenkommen, gerade beim Gehalt. Mit Blick auf die hohe Inflation müssen wir jetzt zügig in vernünftige Verhandlungen kommen. Sonst riskiert die Arbeitgeberseite eine weitere Eskalation des Tarifkonfliktes und eine Ausweitung der Arbeitskämpfe“, so ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck.
ver.di war mit der Forderung nach sechs Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Gehalt in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie eine unbefristete Übernahme für Auszubildende nach Abschluss der Ausbildung. Als pandemiebedingten Belastungsausgleich und als Ausgleich für pandemiebedingte Provisionseinbußen soll es für die Beschäftigten des Postbank Filialvertriebs insgesamt 1.500 Euro geben. Einen Schwerpunkt bei diesen Verhandlungen nimmt das mobile Arbeiten ein: Beschäftigte sollen einen Anspruch darauf haben, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil Arbeiten zu können, mit einer einmaligen Kostenerstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro bzw. eine Mobilitätspauschale für Beschäftigte, die nicht mobil arbeiten können in Höhe von 1.500 Euro. Eine monatliche Pauschalzahlung in Höhe von 100 Euro soll es daneben zur Kompensation von monatlichen Mehraufwendungen im Rahmen mobiler Arbeit von zu Hause geben und ein monatliches Mobilitätsbudget in Höhe von 100 Euro (z.B. für die Nutzung des ÖPNV, Carsharing, Tiefgaragennutzung usw.) für Beschäftigte, die nicht oder nur bis zu 20 Prozent mobil zu Hause arbeiten.
Die morgige Verhandlung findet pandemiebedingt digital statt.
Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
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