Am Mittwoch, dem 26. Januar 2022 werden die Tarifverhandlungen für die rund 160 000 Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungswirtschaft aufgenommen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert eine Erhöhung der Gehälter um 5 Prozent und eine Einmalzahlung von 600 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Aufgrund der aktuell hohen Infektionsraten finden die Verhandlungen virtuell statt.
„Die Versicherungsbranche ist gut durch die Pandemie gekommen, dafür sprechen sowohl die Wachstumsprognosen für das Geschäftsjahr 2022, als auch die guten, teilweise glänzenden Geschäftsergebnisse im vergangenen Jahr. Das ist nicht zuletzt das Verdienst der Beschäftigten“, betont ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler. „Gleichzeitig bedroht die aktuelle Preisentwicklung die Realeinkommen der Beschäftigten. Wir erwarten einen Tarifabschluss, der nicht nur die aktuelle Inflation ausgleicht und Reallohnverluste verhindert, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den guten Ergebnissen der Branche beteiligt“, unterstreicht Grundler die Gehaltsforderung.
Neben spürbaren Gehaltserhöhungen will ver.di einen Rechtsanspruch auf Homeoffice, eine Verbesserung der Überstundenvergütung von Teilzeitkräften und eine Verlängerung der auslaufenden Tarifvereinbarung zur Übernahme von Auszubildenden durchsetzen. Außerdem soll der ebenfalls zum Ende des Jahres auslaufende Tarifvertrag zur Qualifizierung nicht nur verlängert, sondern auch verbessert werden. „Qualifizierung ist der Schlüssel zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit in der digitalen Transformation“, führt Grundler weiter aus.
Außerdem steht in dieser Tarifrunde für ver.di ein tarifliches Rückkehrrecht auf Vollzeit für die heute in der Branche tätigen Teilzeitbeschäftigten, die nicht unter die neue Brückenteilzeit fallen, auf der Agenda.
Die Verhandlungen beginnen am 26. Januar 2022 um 15 Uhr.
Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
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