Ein Bündnis der Gewerkschaften Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie dem Mittelbaunetzwerk NGAWiss (Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft) fordern Bund und Länder auf, im Rahmen des Hochschulpaktes für mehr unbefristete Beschäftigung an den Hochschulen zu sorgen. Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen über die Verstetigung des Hochschulpaktes für die Zeit nach 2020. Damit würde der Bund nicht mehr nur zeitlich begrenzt, sondern auf Dauer in die Finanzierung der Hochschulen einsteigen. Die Initiatoren sehen darin die Chance auf einen Kurswechsel in der Befristungspolitik. Gegenwärtig ist die Situation an den Hochschulen von 90 Prozent befristeter Verträge beim sogenannten wissenschaftlichen Nachwuchs geprägt sowie immer noch 23 Prozent Befristungen bei den wissenschaftsunterstützenden Tätigkeiten in Technik und Verwaltung.
Das Bündnis stellt seine Forderungen unter dem Titel „Frist ist Frust – Entfristungspakt 2019“ heute in Berlin öffentlich vor.
Ziel ist es, dass:
- aus den Hochschulpaktmitteln ausschließlich dauerhafte Arbeitsverhältnisse finanziert werden.
- es sich dabei um neue unbefristete Stellen handeln muss und nicht um bestehende, die wiederbesetzt oder in der Finanzierung umgestellt werden.
- die Stellen im Wissenschaftsbereich nicht für reine Lehrstellen aufgewendet werden, die jede Gelegenheit für eigene Forschungsarbeit ausschließen.
- die Länder über die entsprechende Verwendung der Mittel regelmäßig Bericht erstatten müssen.
„Bund, Länder und Hochschulen schieben sich gegenseitig die Verantwortung für die Befristungsmisere an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu“, betont Ute Kittel, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Bereich Bildung, Wissenschaft und Forschung. „Die Politik muss nun endlich die Weichen in Richtung von mehr Dauerbeschäftigung stellen. Der Hochschulpakt bietet dafür die perfekte Gelegenheit. Wir brauchen einen Entfristungspakt.“
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz soll voraussichtlich Anfang Mai 2019 über den Hochschulpakt entscheiden. Bis dahin will ver.di den Druck auf die Politik erhöhen und das Bündnis auf noch breitere Füße stellen. ver.di ruft alle Wissenschaftsorganisationen, Betroffenen und Interessierten auf, diesen Aufruf zu unterstützen.
Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
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