Die zweite Tarifrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB) ist am Abend ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft bewertet die zweite Verhandlungsrunde als offene Provokation gegenüber den Beschäftigten.
Demnach hätten die öffentlichen Arbeitgeber harte Einschnitte bei den Einkommen der Bankbeschäftigten gefordert. Konkret sei seitens des VÖB eine Abschaffung der Gehaltsaufstiege per Berufserfahrung vorgesehen. Nach ver.di-Berechnungen würde das von den Arbeitgebern geforderte Modell ausgehend von der bisherigen Systematik Einkommensverluste von bis zu 900 Euro monatlich bedeuten. „Die Bankenarbeitgeber spielen ein doppeltes Spiel: Im Vorfeld der zweiten Tarifrunde hatten sie sich konstruktiv und offen für die Anliegen der Beschäftigten gezeigt. Was sie uns dann auf den Verhandlungstisch gelegt haben, ist das glatte Gegenteil. Diese Vorgehensweise ist beschämend und eine klare Kampfansage an die Beschäftigten,“ kommentierte ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck den Verlauf der zweiten Tarifrunde.
ver.di werde die aktuelle Zuspitzung nun zeitnah mit den Mitgliedern sehr genau auswerten. „Es ist damit zu rechnen, dass wir nun sehr zeitnah zu ersten Warnstreiks aufrufen werden,“ so Duscheck weiter.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) war mit der Forderung nach Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer sozialen Komponente über 150 Euro, sowie einem Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit und einer Regelung zur mobilen Arbeit in die Tarifverhandlung gegangen. Die Gewerkschaft fordert, dass die Beschäftigten einen Anspruch darauf haben sollen, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Dafür sollen sie einen Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro erhalten. Zu den ver.di-Forderungen gab es bis zum Ende der zweiten Runde keine verbindliche Aussage der Arbeitgeberseite.
Die dritte Verhandlungsrunde mit der Arbeitgeberseite soll am 19. Oktober 2021 stattfinden. Am kommenden Freitag (24. September 2021) verhandelt ver.di mit den privaten Banken in der dritten Verhandlungsrunde. Erstmals seit 1972 verhandeln die öffentlichen und privaten Banken getrennt.
Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
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