Aktuelle Branchendaten – faire Beratung – Anlegerschutzgesetz

Finanzdienstleistungen

Aktuelle Branchendaten – faire Beratung – Anlegerschutzgesetz
07.01.2011

ver.di-Bundesvorstandmitglied Uwe Foullong wies am 7. Januar 2011 bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main auf den drastischen Personalabbau im Kreditgewerbe hin. In den vergangenen zehn Jahren seien hier rund 15 Prozent aller Arbeitsplätze weggefallen. In 2010 seien ca. 6.000 Arbeitsplätze abgebaut worden - dieser Trend werde wegen anhaltender Fusionen, Umstrukturierungen und Ausgliederungen auch zukünftig anhalten. Durch den Personalabbau sei ein Druck auf die Beschäftigten entstanden, der durch ein Vertriebssystem, das vor allem Berater unter einen rigiden Verkaufsdruck stelle, weiter verschärft worden. Erste Instrumente, um eine kundenbedarfsgerechte Beratung einzufordern, sei eine tarifliche Vereinbarung, mit den privaten und öffentlichen Banken aus dem Jahr 2010 sowie eine Vereinbarung mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) abgeschlossen worden. Ein großes Problem gebe es mit dem grundsätzlich zu begrüßenden Anlegerschutzgesetz, das am 21. Januar 2011 im Bundestag verabschiedet werden soll: mit dem Einsatz verdeckter Ermittler sollen Fehlberatung festgestellt und die Kundenberater bestraft werden. "Eine solche Kriminalisierung schafft nicht mehr Verbraucherschutz, sondern führt zu mehr Unsicherheiten und Druck bei den Beschäftigten", kritisierte Foullong. Der richtige Weg sei, das Vertriebssystem zu überprüfen und bei Fehlberatungen vom verantwortlichen Management entsprechende kundenbedarfsgerechte Veränderungen zu fordern. Seit dem Jahreswechsel seien bereits mehr als 70.000 Unterschriften von Beschäftigten im Kreditgewerbe eingesandt worden, die mit ver.di zu einer entsprechenden Änderung des Gesetzentwurfs auffordern.

Zu den Informationen und Dokumenten rund um die Finanzbranche