Beschäftigte in der Sozialen Arbeit sind durch die Corona-Krise noch deutlich mehr belastet als sie es ohnehin schon vor der Pandemie waren. Das hat eine Studie der Hochschule Fulda in Zusammenarbeit mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ergeben. Befragt wurden hierzu mehr als 3.000 Beschäftige in sozialen Berufen wie beispielsweise Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Beschäftigte in der Altenpflege, in der Jugendarbeit, in Betreuungseinrichtungen und zahlreichen anderen Arbeitsfeldern.
Ein Ergebnis der online-Befragung, die Ende 2020 durchgeführt wurde, ist, dass sich 62,1 Prozent der befragten Beschäftigten belastet oder sogar extrem belastet fühlen. Insofern verschlechtern sich aus Sicht jedes Zweiten von ihnen die Arbeitsbedingungen und im Ergebnis denken 29,9 Prozent über einen Stellenwechsel sowie 16,2 Prozent über einen Berufswechsel nach.
Als Gründe für die verschlechterten Arbeitsbedingungen wird unter anderem genannt, dass Schutzmaßnahmen nicht ausreichend vorhanden sind, dass die Probleme der zu betreuenden Menschen zunehmen und ihre Armutsrisiken steigen, dass die Arbeitsverdichtung zunimmt, unter anderem weil Beschäftigte selbst oder Angehörige zu Risikogruppen gehören oder erkrankt sind und.
Deutlich wird, dass dringend Handlungsbedarf notwendig ist. Darüber diskutieren am Internationalen Tag der Sozialen Arbeit (16. März 2021) Beschäftigte mit dem Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales Björn Böhning, der stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden Christine Behle sowie den Autoren der Studie Prof. Dr. Nikolaus Meyer (Hochschule Fulda) und der Gewerkschafterin Elke Alsago (ver.di) in einer digitalen Konferenz.
Einen Einblick in die Themen vermitteln die Statements in anliegender Presseinformation sowie das Fact sheet zur Studie "Soziale Arbeit macht Gesellschaft".
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