Breite Forderungsdiskussion für Tarifverhandlungen bei privaten und öffentlichen Banken

Pressemitteilung vom 16.02.2016

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) startet die interne Forderungsdiskussion für die Tarifrunde bei den privaten und öffentlichen Banken. Am 8. März 2016 wird die ver.di-Tarifkommission die Forderungen beschließen. Dazu werden die in ver.di organisierten Bankbeschäftigten derzeit im Wege einer breit angelegten Befragung zu tariffähigen Themengebieten angesprochen.

Schon jetzt sei klar, dass ver.di deutliche Spielräume für Gehaltserhöhungen der rund 230.000 Beschäftigten sehe, erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister, da viele Institute trotz Niedrigzinsphase und Restrukturierungsmaßnahmen weiterhin Gewinne erwirtschaften.
 
„Unsere Analysen belegen, dass nicht nur die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken unverändert ordentliche Erträge generieren, sondern auch die privaten und öffentlichen Banken im originären Kundengeschäft durchaus profitabel sind“, betont Meister. So hatte erst am Freitag die Commerzbank verkündet, ihren Gewinn im Jahr 2015 vervierfacht zu haben. „Wir stehen für eine Tarifpolitik mit Augenmaß. Falsche Bescheidenheit ist aber fehl am Platz, denn Bankbeschäftigte sorgen dafür, dass wir in Deutschland ein gut funktionierendes Bankwesen haben und Kundinnen und Kunden wertvolle Beratung in existenziellen Fragen erhalten. Bankbeschäftigte erarbeiten stabile Erträge für die Institute. Sie verdienen Wertschätzung, denn sie erbringen qualifizierte Beratungsleistungen in existenziellen Fragen, und das muss sich auch in den Gehaltssteigerungen widerspiegeln.“ Die Einkommenssituation der Bankangestellten sei nicht vergleichbar mit derjenigen von Investmentbankern oder Bankmanagern.

Die Anforderungen an die Beschäftigten würden immer größer, so würde beispielsweise die berechtigte Forderung nach mehr Regulierung und Transparenz der Finanzmärkte vor allem durch einen erhöhten Beratungs- und Dokumentationsaufwand auf die Beschäftigten übertragen. „Eine Gängelung von gut ausgebildeten Kundenberatern durch überbordende Formalitäten und ein generelles unter Verdacht stellen durch ein bundesweites Beraterregister sind  wenig taugliche Mittel, um Verbraucher wirksam zu schützen“, so Meister. Dies dokumentiere sich auch an einer ausgesprochen geringen und zudem rückläufigen Zahl von Beschwerden der Kundinnen und Kunden.

Die ver.di-Tarifkommission beschließt ihre Forderungen am 8. März 2016 in Berlin. Die erste Verhandlungsrunde findet am 4. Mai 2016 in Berlin statt.



Für Rückfragen: Jan Duscheck, 0160-6166687

 

Pressekontakt

Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1011 bzw. -1012
E-Mail: pressestelle@verdi.de

 
 

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